Kiel. Die Forscher der Uni Kiel haben auch untersucht, wie die giftigen Blüten entstehen können und wo ihr Ursprung liegt.
Eine Studie zur Ostsee gibt neue Hinweise zu den Ursachen der dortigen Cyanobakterien-Blüten – umgangssprachlich Blaualgen-Blüten genannt. Demnach liegt der Ursprung der ausgedehnten Blüten dieser Mikroorganismen in der offenen Ostsee und nicht – wie vielfach vermutet – nahe der Küste. Die Forschenden der Universität Kiel nutzten für ihrer Untersuchung Messungen vor Ort, Bilder von Satelliten sowie Modelle zu Meeresströmungen.
„Mithilfe von hochaufgelösten simulierten Strömungen konnten wir die Bedingungen, die zu Blüten führen, im Detail analysieren“, wird Ko-Autorin Ulrike Löptien in einer Mitteilung ihrer Universität zitiert. Alle Ergebnisse deuten demnach darauf hin, dass komplexe Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Arten von Phytoplankton bei der Entstehung der Blaualgen-Blüten bedeutend seien, heißt es im Fachblatt „Scientific Reports“.
Blaualgen-Blüte: Keine Hinweise für Zusammenhang mit Temperatur
Dagegen seien Vermutungen über sehr einfache direkte Zusammenhänge etwa zwischen Nährstoffzusammensetzung des Meerwassers und den Cyanobakterien-Blüten eher skeptisch zu bewerten, lautet das Fazit des Forschungsteams. Auch für einen Zusammenhang mit der Temperatur fanden die Forscher keine Hinweise – abgesehen davon, dass die Blüten generell im Sommer auftreten.
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Sommerblüten von Blaualgen – also Cyanobakterien – sind im Spätsommer in der Ostsee ein regelmäßig wiederkehrendes Problem für Mensch und Umwelt. Die Blüten können durch produzierte Giftstoffe die Wasserqualität erheblich beeinträchtigen. Zudem geben sie Nährstoffe wie insbesondere Stickstoff ab und verstärken damit die Sauerstoffarmut in der Ostsee.