Lübeck. Lübecker Forscher haben die bisherige Theorie zur Übertragbarkeit der Alzheimer-Erkrankung widerlegt.

Diese Nachricht lässt Tausende Menschen aufatmen: Lübecker Forscher haben in Zusammenarbeit mit Forschenden aus Oslo die bisherige Theorie zur Übertragbarkeit der Alzheimer-Erkrankung widerlegt. Sie konnten erstmals den Weg des Alzheimer-Eiweißes im Körper nachvollziehen, wie die Universität Lübeck mitteilte. Die Erkenntnisse seien vor allem für Angehörige und das Pflegepersonal von Erkrankten erleichternd, denn die Alzheimer-Krankheit gelte anhand dieser neuen Forschungsergebnisse als nicht übertragbar, hieß es.

Alzheimer – wichtige Fragen und Antworten zur Krankheit

Rund um die Alzheimer-Krankheit halten sich hartnäckig einige Gerüchte. Eins davon: Alzheimer ist keine Krankheit, sondern ganz normal bei sehr alten Menschen. Das ist falsch, sagt die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI).

Ein organisch gesundes Gehirn wird im hohen Alter zwar langsamer, kann aber noch sehr leistungsfähig sein. Alzheimer ist dagegen eine Erkrankung, entsprechende Ablagerungen werden in bildgebenden Verfahren sichtbar.

Die Initiative stellt weitere Irrtümer richtig: So gebe es keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass die Krankheit beim Menschen ansteckend sei. Auch habe sie nichts zu tun mit einer erhöhten Aluminium-Aufnahme. Zwar wurde im Gehirn verstorbener Alzheimer-Patienten eine höhere Konzentration festgestellt. Fachleute gehen derzeit aber davon aus, dass das eine Begleiterscheinung und nicht die Ursache ist.

Nur ein Prozent aller Alzheimer-Erkrankungen sind erblich bedingt

Alzheimer bekommen, weil ein Elternteil diese Krankheit auch schon hatte? Das muss keinesfalls so sein, erklärt die AFI. So sei nur rund ein Prozent aller Alzheimer-Erkrankungen eindeutig erblich bedingt. Diese Menschen erkranken dann schon recht früh im Leben. Bei allen anderen beginnen die Symptome meist erst ab 65 Jahren.

Alzheimer ist noch nicht heilbar – das stimmt. Aber das Gerücht, deshalb nichts tun zu können, ist ein Irrtum. Mit Medikamenten kann der Verlauf verlangsamt werden, auch Begleiterscheinungen wie Depressionen oder Aggressionen sind behandelbar. Nicht-medikamentöse Therapien mobilisieren zudem geistig, körperlich und emotional.