Schleswig-Holstein. Sushi-Chef will nach Heiligenhafen und Büsum schon bald an weiteren Orten an Ostsee und Nordsee Tamatsu-Restaurants eröffnen.

Ausgerechnet während der Omikron-Welle ein Restaurant neu zu eröffnen, könnte ziemlich riskant sein. Und tatsächlich ist an diesem regnerischen Nachmittag in Büsum auch nichts los, viele Läden sind geschlossen. Mittendrin in dieser grauen Trostlosigkeit aber fällt ein Haus in der Büsumer Fußgängerzone auf, weil es so anders ist als die anderen. Modern und einladend: das neue Tamatsu. Mit dem Restaurant mit euroasiatischem Konzept eröffnet Tashi Tamatsu bereits das zweite Restaurant mit seinem Nachnamen, weitere sollen noch in diesem Jahr an Nord- und Ostsee folgen.

Innerhalb von sieben Monaten wurde das Gebäude komplett neu gebaut. Auf zwei Ebenen können hier Gäste in dem hohen offenen Raum an 149 Plätzen sitzen. Herzstück sind die Bar und die offene Küche. Mit der hohen Decke, der violett angestrahlten haushohen Bar und den gemütlichen Polstermöbeln zeigt sich das Tamatsu modern und stylisch. Mitte November war Eröffnung. Nach Heiligenhafen ist das der zweite Restaurant-Standort.

Ostsee und Nordsee: Wo es bald überall Tamatsu-Restaurants gibt

„Büsum steht für eine gewisse Beständigkeit und Ehrlichkeit“, sagt Betriebsleiter Richard Dührkohp. Der 39-Jährige ist aus der Hamburger Schanze mit seiner Frau vor einem halben Jahr nach Büsum gezogen, hat bis vor Kurzem drei Jahre lang als Barmanager im Tortue-Hotel gearbeitet. Büsum, sagt der Gastronom genau wie Hotelier Jens Sroka (Lighthouse Hotel & Spa, Bretterbude), sei im Kommen. „Der Ort wandelt sich und legt sein verstaubtes Image nach und nach ab.“ Dafür sorge eine Generation von jungen Hoteliers und Gastronomen. „Hier findet ein Generationenwechsel statt. Viele Geschäfte werden an die Kinder übergeben, und die haben Lust auf etwas Neues und Modernes“, so Dührkohp.

Tamatsu-Betriebsleiter Richard Dührkohp über das neue Lokal
Tamatsu-Betriebsleiter Richard Dührkohp über sein neues Restaurant

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    „In Büsum passiert unheimlich viel, dass das Alter und die Struktur der Gäste verändern wird.“ Er ist überrascht, wie gut das neue Tamatsu bereits ankommt, bei Gästen und Einheimischen – trotz der Pandemie. „Die Wochenenden sind stark besucht, die letzten beiden Samstage waren komplett ausgebucht.“ 21 Mitarbeiter sind bereits mit an Bord, weitere werden noch eingestellt. Für einen Teil der Mitarbeiter hat Richard Dührkohp aufgrund des Wohnraummangels ein Haus gemietet, wo die Angestellten wohnen können.

    Gastronomie: Tashi Tamatsu ist Fan von Ostsee und Nordsee

    In Hamburg betreibt Dührkohp parallel die Bar „The Bohemian“ an der Deichstraße. Nun also ist er nicht nur Bar-, sondern auch Restaurantleiter. Die Küche des Tamatsu beschreibt er so: „Alle unsere Speisen sind frisch und hausgemacht. Sushi in den feinsten Variationen, fangfrischer Nordseefisch, zart marmoriertes Fleisch, dazu Salate und unsere speziellen Soßen.“ Es wird auf regionale Produkte geachtet und so kommt das Fleisch zum Beispiel von der Farm des Hotels Das James in Flensburg.

    Wie das so ist in der Gastroszene, kennt man sich, und so hat sein ehemaliger Kollege aus dem East Hotel in Hamburg, Sushi-Chef Tashi Tamatsu, ihn als Betriebsleiter für das neue Tamatsu an die Nordsee geholt. Die beiden kennen sich seit 15 Jahren und vertrauen sich. Begonnen hat die Erfolgsgeschichte des ersten Tamatsu-Restaurants 2017 in Heiligenhafen. Dort hat Tashi Tamatsu sein erstes Restaurant eröffnet. Direkt an der Ecke des StrandResorts mit Blick auf die Marina. Der Tibeter, der unter anderem Sushi-Chef im East Hotel in Hamburg und Sushi-Chef im Bayside Hotel in Scharbeutz war, ist Nord- und Ostseefan.

    Das nächste Tamatsu soll in St. Peter-Ording eröffnen

    An der Ostseeküste sollen seine beiden Töchter (elf und 13 Jahre) aufwachsen. „Ich mag diese norddeutsche Mentalität, das Gradlinige und Bodenständige. Hier fühle ich mich richtig wohl“, sagt er. 2002 ist er mit seiner Frau nach Deutschland gekommen. Er steht noch selbst in der Küche, denn Kochen ist seine Leidenschaft, seitdem er ein kleiner Junge ist.

    Nach Büsum wird es weitere Tamatsu-Restaurants geben: In St. Peter-Ording wird das alte Haus an der Dorfstraße 8 derzeit noch entkernt und umgebaut. Im Juni diesen Jahres soll es dort losgehen und das nächste Tamatsu öffnen. Und in Grömitz eröffnet Tashi Tamatsu sein Restaurant im Dünenpark, direkt auf dem Brückenvorplatz an der kleinen Seebrücke. Die Eröffnung ist für Ende 2023 geplant.

    Aber das war es immer noch nicht. Tashi Tamatsu plant größer: „Dann fehlen nur noch Restaurants Richtung Kiel und Lübeck“, sagt er.