Sylt. Neue Top-Adressen in Westerland, Kampen und Co. Wo Sie auf der Insel regionale Spezialitäten und einen leckeren Drink genießen können.

Auf dem Weg zum nördlichsten Zipfel Sylts, wo die Schafe ebenso frei laufen wie die Gäste, taucht er auf. Der Farbklecks, lilafarben wie die blühende Heide, mitten in den Dünen, einen Steinwurf vom Strand entfernt: das Restaurant der Familie Meyer und Wonneberger, kurz: „Wonnemeyer“. Eigentlich Wonnemeyer II, denn Rüdiger Meyer betreibt mit seiner Frau Britta Wonneberger seit 20 Jahren das Wonnemeyer in Wenningstedt. In List hat die Familie jetzt eine Zweigstelle eröffnet. Tochter Carla und Lebensgefährte Boris sind Teil des Familienbetriebs.

Die als „Weststrandhalle“ bekannte Location wurde 30 Jahre lang von Österreichern geführt. Die Wonnemeyers haben ihre eigene Philosophie verwirklicht: „Der Gast soll sich an einem grandiosen Ort wohlfühlen und genießen“, sagt Carla Wonneberger. Die Familie hat die Weststrandhalle auf links gedreht: skandinavisches Flair in Lila und Grau statt Skihütten-Atmosphäre, nordische und überwiegend feinheimische Küche statt Kaiserschmarrn und Tafelspitz, viel Bio. Weitere Zutaten: „Liebe, Leidenschaft und Seele!“, sagt Carla Wonneberger. Spezialität: Chicken Piri Piri – eine Fusion aus nordfriesischem Hühnchen von Bauer Lützen und einer scharfen, portugiesischen Piri-Piri-Soße.

Wonnemeyer, Ellenbogen 3 in List. Täglich 12 bis 21 Uhr, www.wonnemeyer.de


Dorfkrug: Es war ein Paukenschlag 2014 in Kampen: Nach 34 Jahren schlossen Beate und ihr Mann Joachim „Muffel“ Stoltenberg die Türen ihres Dorfkrugs. Zwei Jahre tat sich nichts in der Traditions­immobilie des 300-Seelen-Dorfs. In seinem Sylturlaub erfuhr Thomas Samson von dem Leerstand. Nach monatelangen Verhandlungen mit dem Inhaber sperrten Samson und Lebensgefährtin Anne Floto im Dezember 2016 die Türen wieder auf – stylish renoviert und mit neuem „Bar & Grill“-Konzept. „Zu den Hauptgerichten stellt sich der Gast Beilagen und Soßen selbst zusammen“, erklärt Samson das Baukastenprinzip. Die Hauptgänge – mehr Fisch als Fleisch – kommen ausschließlich vom Grill. Pfingsten will Team Floto/Samson auch ein Deli eröffnen. „Dann bekommen die Gäste zum Beispiel Frühstück oder Leckeres zum Mitnehmen fürs Strandpicknick“, sagt Thomas Samson.

Braderuper Weg 3 in Kampen. Täglich ab 12 Uhr, Deli von Pfingsten an ab 9 Uhr, dorfkrug-kampen.com


Odin Deli:
Kampen ist zu teuer? Nicht im neu eröffneten Odin Deli, dem früheren Leysieffer. Jörn Steffen, ehemaliger Geschäftsführer der Sturmhaube, betreibt das Restaurant mit Sigrid Rothbart und beschreibt das Konzept so: „Easy eating und easy drinking. Delikatessen naschen, schnacken, wohlfühlen – das gilt für Gäste wie für Einheimische.“ Das Odin Deli punktet auch preislich: Ein Cappuccino aus der Hamburger Kaffeerösterei Elbgold kostet 2,90 Euro, eine frische Kartoffelsuppe 6,90 Euro und fangfrische Makrelenfilets vom Grill 13,50 Euro – für Kampen überraschend günstig. „Wir denken über die Saison hinaus. Außerdem ist hier viel Bewegung drin, daher können wir anders kalkulieren“, erklärt Jörn Steffen. Vom Juni an soll es auch Cape-Style-Sushi geben, ab Juli die Deli-Manufaktur mit Produkten für zu Hause.

Strönwai 10 in Kampen. Tägl. 12 bis 24 Uhr, vom 1. Juli an ab 10 Uhr, odin-deli.com


Tellerrand: In Westerland schauen zwei junge Gas­tronomen über den „Tellerrand“. Küchenchef Jan Ole Sander und Restaurantleiter Tim Högy betreiben seit April das eben so benannte Restaurant. „Wir wollen gehobene deutsche Küche mit eurasiatischen Einflüssen neu interpretieren“, sagt Jan Ole Sander. Was Sander und Högy darunter verstehen, landet zum Beispiel als Blutwurst mit Wasabipüree, Schmorzwiebeln, Apfel und Balsamicojus auf dem Teller.

Tellerrand
Tellerrand © Simone Steinhardt

Wem das zu experimentell ist, der bekommt auch ein klassisches Schnitzel, Seezunge oder Kabeljau. Weiteres Plus: die Bar im Eingangsbereich für einen Drink vor oder nach dem Essen.

St. Nicolai-Straße 1 in Westerland, Bar ab 17 Uhr, Restaurant ab 18 Uhr, tellerrand-sylt.de


Hotel Stadt Hamburg: Neuigkeiten gibt es auch aus dem Hotel Stadt Hamburg. Nach 48 Jahren verfügt das Traditionshaus wieder über eine Bar. Das „Hardy’s“, benannt nach dem Familienhund der Inhaber Moni und Harald Hentzschel, punktet mit edlem, urbanem Style, der auch ein jüngeres Publikum anspricht. „Die Bar soll der Mittelpunkt des Hauses sein, ein kommunikativer Treffpunkt“, sagt Hoteldirektor Christian Wirsich. Bar und Gourmetrestaurant sollen für sich stehen, externe Gäste seien herzlich willkommen, so Wirsich. Das Restaurant präsentiert sich nach dem Umbau deutlich verjüngt. „Wir wollten moderner, frischer werden, ohne unsere Stammgäste zu vergraulen“, sagt Wirsich, und fügt hinzu: „Die kulinarische Ausrichtung bleibt hochwertig-filigran, aber vereinfacht.“

Strandstr. 2 in Westerland, Restaurant 18 bis 22 Uhr, Bar ab 16 Uhr, hotelstadthamburg.com


Tobis Hüs: Auch neu: Tobias Kuschs „Tobis Hüs“, ehemals Ivo & Co. „Zu Gast bei Freunden ist unser Motto. Wir bereiten vieles direkt am Tisch zu“, erklärt Kusch das Konzept seines im Februar eröffneten Restaurants. „Diese Nähe kommt super an bei den Gästen.“

Gaadt 7 in Westerland, Montag bis Sonnabend ab 17 Uhr, tobishues.de