Gut Schierensee. Tier geht vor: Peter Harry Carstensens Dackel ist krank. Deshalb bleibt der Ex-Ministerpräsident der Kür des Staatsoberhaupts fern.
Schleswig-Holsteins Ex-Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) wird nicht an der Wahl des Bundespräsidenten teilnehmen – wegen der Erkrankung seines Dackels. „Der hat eine sogenannte Dackellähmung, das ist ein Bandscheibenvorfall“, sagte Carstensen der Deutschen Presse-Agentur. „Ich muss deshalb mehrmals am Tag und auch nachts mit ihm auf dem Arm raus, weil er nicht richtig laufen kann.“ Das könne und wolle er anderen nicht zumuten. Deshalb habe er abgesagt. Zuvor hatte mehrere Medien darüber berichtet.
Dackel Lawrenz ist fünf Jahre alt. „Das ist an sich gar kein Problem. Ich weiß gar nicht, warum daraus so ein Bohei gemacht wird“, sagte Carstensen. Sein Vater habe immer gesagt, wer Tiere habe, müsse Tiere hüten. „Ich kümmere mich um den Hund.“ Seine Frau sei im Urlaub, deshalb habe er die Schwierigkeiten. An Carstensens Stelle wird deshalb nun Landkreistagspräsident Reinhard Sager den Bundespräsidenten wählen.
Carstensen hätte Steinmeier gewählt
Carstensen betonte: „Um es ganz deutlich zu sagen: Ich hätte Frank-Walter Steinmeier (SPD) nicht mit Freude, aber mit Überzeugung mitgewählt.“ Ex-Außenminister Steinmeier ist Kandidat von SPD und Union. Der Nachfolger von Bundespräsident Joachim Gauck wird am 12. Februar im Berliner Reichstagsgebäude gewählt. Steinmeiers Wahl gilt als sicher.
Carstensen (69) hatte sich 2012 nach sieben Jahren als Ministerpräsident auf seinen Bauernhof auf Gut Schierensee zurückgezogen.