Hamburg. Die Deutsche Bahn will mit zusätzlichen Fahrten nach Sylt punkten - doch die dauern länger und sind teurer als andere Angebote.

Die Deutsche Bahn vergrößert von Dezember an ihr Angebot des Sylt-Shuttles und plant zweimal stündlich zusätzliche Fahrten in kombinierten Personen- und Autozügen.

Der Haken: Die Fahrten in den elf aufgearbeiteten Triebwagen sind teurer als die mit den Nahverkehrszügen und brauchen zwischen Niebüll und Westerland rund 15 Minuten länger, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn am Donnerstag sagte. In den Zügen gelten künftig Fernverkehrspreise und die Auto-Waggons müssen noch zusätzlich an- und abgekoppelt werden.

Dennoch glaubt der DB-Sprecher an die neue Verbindung mit den mehr als 20 Jahre alten Triebwagen vom Typ VT 628: „Gerade bei vielen Tagesurlaubern sehen wir ein gewisses Potenzial, und dass diese die längere Fahrtzeit in Kauf nehmen“, sagte er. In einer Pressemitteilung werden mehr Sitzplätze in der 1. und 2. Klasse, kostenlose Reservierungen für Zeitkarteninhaber sowie das Fahrradabteil angepriesen. Außerdem entstünden zusätzliche Arbeitsplätze bei der Bahn in Niebüll.

Deutsche Bahn konnte sich dank Bredstedt behaupten

Hintergrund der „Sylt Shuttle Plus“ genannten Verbindung ist die Rivalität zwischen der Deutschen Bahn und dem Kölner Unternehmen RDC Deutschland. Mit der neuen Fernverkehrsverbindung, die bereits ab Bredstedt (Kreis Nordfriesland) verkehrt, konnte sich die Bahn lukrative Autozugtrassen auf die Insel Sylt gegen RDC sichern.

Indem die Verbindung bereits ab Bredstedt angeboten wird, hat sich die Bahn gegen das Unternehmen RDC behaupten können, dessen Züge erst ab Niebüll fahren.