Kiel. Internationales Manöver “Baltops“ endet in Kiel ohne Russland. Indes laufen zwei der weltgrößten Marineschiffe zur Kieler Woche ein.

Einen Tag vor Beginn der Kieler Woche sind die ersten Marineschiffe im Hafen eingetroffen. Zu den ersten Schiffen, die im Tirpitzhafen festmachten, gehörte das amerikanische Dockschiff „San Antonio“ und die „Vicksburg“, ebenfalls aus den USA.

Nach Angaben der Deutschen Marine sollten bis zum Mittag mehr als 50 Schiffe aus zehn Nationen eintreffen. Flaggschiff des Verbandes ist die deutsche Fregatte „Lübeck“.

Internationales Truppenmanöver "Baltops" endet in Kiel

Indes endete am Mittag das internationale Truppenmanöver "Baltops" in Kiel. Gleich nach Beginn des US-geführten Manövers gab es auf der Ostsee Begegnungen mit russischen Streitkräften. Der zuständige Kommandeur James Foggo hat die Begegnung gelassen kommentiert. „Wir befanden uns in internationalem Gewässern, sie hatten ebenfalls das Recht, dort zu operieren“, sagte der US-Vizeadmiral am Freitag nach Abschluss des Manövers.

Foggo hatte die vor zwei Wochen im polnischen Gdingen gestartete Übung geleitet. Das ein Drei-Sterne-Admiral dies getan hat, kann als Reaktion auf das derzeit angespannte Verhältnis zwischen dem Westen und Russland verstanden werden. An dem „Baltops“-Manöver nahmen 49 Schiffe aus 15 Staaten mit rund 5600 Soldaten und auch 62 Flugzeuge teil.

US-General: "Einheit der Allianz demonstrieren"

Das Einsatzgebiet erstreckte sich über die polnische, dänische und deutsche Ostsee. „Wir haben bereits am ersten Tag, nachdem wir Gdingen verlassen hatten, drei russische Kriegsschiffe beobachtet“, sagte Foggo. „Das machte damit unterm Strich 52 Schiffe.“

Foggo bestätigte, dass ein russisches Flugzeug auch mehrere Nato-Schiffe überflog. „Die Russen haben uns überflogen, aber das kam nicht unerwartet“, sagte Foogo. „Ich glaube, sie waren sehr neugierig zu erfahren, was wir dort tun.“ Die russischen Einheiten hätten sich meist professionell verhalten. Es sei gut gewesen, dass sie die zahlreichen Einheiten der Übung wahrgenommen hätten. Politische Botschaft von „Baltops“ sei es gewesen, die Einheit der Allianz zu demonstrieren.

Übung erstmalig ohne Russland

Der US-Vizeadmiral betonte, parallel zu der Übung auf der Ostsee habe es zudem diplomatische Kontakte zwischen der Nato und Russland gegeben. „Wir standen mit den Russen in Neapel im Dialog“, sagte Foggo.

In diesem Jahr lief die Übung im Rahmen der „Partnerschaft für den Frieden“ erstmals ohne Russland. Außer Nato-Staaten waren mit Schweden, Finnland und Georgien auch drei Partnerländer an der Marineübung beteiligt. Schwerpunkt der Übung war die Kooperation von Land- und Seestreitkräften.

Schwimmpanzer und Luftkissen-Landungsboote unter Deck

Weitere Marineschiffe werden zur Kieler Woche erwartet. Die bereits eingelaufene „San Antonio“ ist nach Angaben eines Marinesprechers mit fast 209 Metern Länge eines der größten Marineschiffe, das zur Kieler Woche kommt. „Es ist so groß, dass an Bord unter anderem Schwimmpanzer und Luftkissen-Landungsboote Platz haben“, sagte ein Sprecher.

Fast so lang, nämlich 208 Meter, ist der britische Hubschrauberträger „Ocean“, der an der Tirpitzmole festmachen sollte. Weitere Hingucker sind nach Angaben der Marine das deutsche Segelschulschiff „Gorch Fock“, die traditionell die Abschlussparade der Kieler Woche anführen wird, sowie Schiffe aus Frankreich, Dänemark, Polen, Estland, Lettland und Litauen.

Die Schiffe können Sonnabend und Sonntag (20. und 21. Juni) sowie am Mittwoch (24. Juni) jeweils von 13.30 bis 17.30 Uhr besichtigt werden. (lno)