Der Mann mit polnischem Pass wurde am Freitag leblos aufgefunden. Es ist das vierte Todesopfer in der W:O:A:-Geschichte. Rettungskräfte rechnen angesichts der Hitze mit einer Vielzahl von Behandlungen.
Wacken/Itzehoe. Auf dem Geländes des Wacken Open Airs (W:O:A:) ist am Freitag ein Mann tot aufgefunden worden. Der 52 Jahre alte Besucher des Heavy-Metal-Festivals bei Itzehoe lag leblos in seinem Zelt, wie die Polizei mitteilte.
Ein Fremdverschulden oder ein Unfall werde als Todesursache ausgeschlossen. Bei dem Mann handelt es sich demnach um einen polnischen Staatsbürger. Es ist der vierte Todesfall in der 24-jährigen Geschichte des Festivals.
Nach Angaben der Rettungskräfte wurde der Mann am Freitagmorgen alleine in seinem Zelt gefunden. Die Helfer seien zwar schnell bei ihm gewesen, hätten aber nichts mehr tun können. „Es gibt bislang keine Anzeichen auf Drogen- oder Alkoholmissbrauch“, sagte ein Sprecher am Nachmittag. Da die Polizei auch einen Unfall oder ein Verbrechen ausschließe, könnte der Mann auf natürliche Weise gestorben sein. Der polnische Staatsbürger soll nun in der Pathologie in Itzehoe untersucht werden.
Solange keine weiteren Details zu dem neuen Fall bekannt seien, werde das Festival wie geplant weiterlaufen, erklärten die Veranstalter.
Im vergangenen Jahr war in Wacken ein 22-jähriger Metal-Fan an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung gestorben, nachdem Gase eines Notstromaggregats unter sein Zeltdach geströmt waren.
2005 war ein betrunkener Festivalbesucher gegen einen vorbeifahrenden Rettungswagen gefallen und hatte sich dabei schwerste Kopfverletzungen zugezogen. 2011 starb ein W:O:A:-Fan auf der Anreise nach Wacken.
DRK rechnet mit Hitzeopfern
Angesichts der zu erwartenden Hitzewelle am Wochenende haben die Rettungskräfte von Wacken bereits mehrfach ihre Sorge über möglicherweise dehydrierte Festivalbesucher geäußert.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) rechnet mit einem deutlichen Anstieg an Kreislaufzusammenbrüchen im Laufe des Freitags. Insgesamt seien mittlerweile rund 1900 Menschen medizinisch versorgt worden, sagte eine Sprecherin.
Bei Temperaturen von über 30 Grad rät der leitende Festivalarzt Dr. Joachim Marx alle Festivalbesuchern noch einmal dringend, genügend zu trinken und sich ausreichend vor der Sonne zu schützen.
Abkühlung im Wacken-Bad
Andere der insgesamt 75.000 Wacken-Fans suchten bei den warmen Temperaturen Abkühlung im örtlichen Schwimmbad. Rund 2000 Besucher tummelten sich dort am Morgen, um sich abzukühlen und zu duschen.
Richtig geregnet hatte es noch einmal am Donnerstag. Dabei entstanden auch die Schlammpfützen, für die das Festival fast schon berühmt ist. Doch ungefährlich sei auch das nicht, erklärte eine DRK-Sprecherin - Ausrutscher und Knochenbrüche seien an der Tagesordnung.
Das Wacken Open Air geht am Freitag mit Konzerten von Motörhead und Doro Pesch weiter. Die „Metal-Queen“ wollte ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum mit großer Show feiern. Bisheriger Höhepunkt des W:O:A war der gemeinsame Auftritt von Rammstein und Schlagersänger Heino am Donnerstagabend.