Auf dem Festival häuften sich in den letzten Jahren Diebstähle aus Zelten und Taschendiebstähle. Die 75.000 Besucher müssen auch mit mit Verkehrs-, Alkohol- und Drogenkontrollen rechnen.

Kreis Steinburg. Am 1. August verdunkelt sich die 2.000-Seelen-Gemeinde Wacken im Kreis Steinburg, wenn die 24. Auflage des Wacken-Open-Air (W:O:A) startet und Heavy Metal-Fans aus aller Welt anzieht. Das weltgrößte Festival seiner Art dauert bis einschließlich 4. August und ist seit Monaten mit 75.000 Besuchern ausverkauft.

Auf mehren Bühnen spielen rund 100 Bands – unter ihnen bekannte Größen wie Deep Purple, Rammstein, Motörhead, Ugly Kid Joe, Grave Digger und Nightwisch. Mit von der Partie sein werden auch die Interpreten Doro und Alice Cooper.

Auf den Ansturm der zigtausend Besucher vorbereitet hat sich auch die Polizei. Für Sicherheit auf dem Festivalgelände und rund um Wacken sollen sowohl uniformierte Kräfte als auch Zivilfahnder und Kriminalbeamte sorgen. Anwesend sein werden auch Mitarbeiter des Zoll, der Bundespolizei, verschiedene Dienststellen der Kreisverwaltung Steinburg wie Lebensmittelkontrolle und Jugendamt sowie das örtlich zuständigen Ordnungsamtes Schenefeld.

Um die Sicherheit der Besucher kümmern sich auch Feuerwehren, Technisches Hilfswerk, Mitarbeiter von Sanitäts- und Rettungsdienst verschiedener Organisationen sowie Ärzte. Obwohl die Sicherheitsthemen bei ihnen in guten Händen sind, ist es unerlässlich, dass Festivalbesucher auf sich selbst in erhöhtem Maße Obacht geben. Das fängt schon bei der Anreise an, setzt sich auf und vor dem Festivalgelände fort und endet letztlich mit der Abreise aus Wacken an die Heimatorte.

Besucher, die schon des Öfteren in Wacken gewesen sind kennen das: Man muss mit Verkehrs-, Alkohol- und Drogenkontrollen rechnen, man kann – besonders wenige Kilometer vor dem Festivalgelände – Zeit in Staus verbringen und nicht jeder, der ebenfalls nach Wacken reist, hat lautere Absichten.

Ein Blick in die Polizeiberichte vergangener Jahre zeigt, dass es zu Zelt- und Taschendiebstählen kommt, dass in geringem Maße Körperverletzungen begangen werden und dass auch das Thema Alkohol und Drogen seine Kreise zieht.

Bedauerlicherweise hat es auf Wacken auch schon Tote gegeben: 2005 war ein betrunkener Festivalbesucher gegen einen vorbeifahrenden Rettungswagen gefallen und hatte sich dabei schwerste Kopfverletzungen zugezogen, und im vergangenen Jahr starb ein junger Mann, nachdem er in seinem Zelt auf einem Autoanhänger die Abgase eines von ihm selbst mitgebrachten Notstromaggregats eingeatmet hatte.

Mittelbar im Zusammenhang mit dem Wacken-Festival steht auch der Tod eines Mannes, der 2011 bei der Anreise nach Wacken wenige Kilometer davor in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt wurde. Betroffen waren auch seine drei Begleiter: Sie kamen mit schwersten Verletzungen ins Krankenhaus. Grund: Die Gruppe hatte einen Autoschaden und wartete am Straßenrand auf Hilfe, als sie von einem Lastwagen erfasst wurde.

Wer sich mit Kräften der Sanitäts- und Rettungsdienste unterhält, der weiß, dass es auf dem Festivalgelände eine Vielzahl von Unfällen gegeben hat, die nur deshalb entstanden sind, weil Sicherheitsgrundsätze außer Acht gelassen wurden: Mal waren es Schnittverletzungen und Knochenbrüche, mal waren es Brandverletzungen oder Kreislaufzusammenbrüche, die Sanitäter oder Ärzte beschäftigten.

Seit wenigen Jahren häufen sich die Diebstähle verschiedener Art. Zum Teil sind die Straftaten organisiert. Ermittlungen nach Festnahmen haben ergeben, dass für die Rechtsbrüche auch reisende Täter aus Osteuropa verantwortlich sind. Sie haben zum Teil leichtes Spiel und können im dichten Gedränge oder beim so genannten Crowdsurfing schnell an die Geldbörsen gelangen, die unvorsichtigerweise lose in der Tasche mitgeführt werden.

Leicht an Beute kommen die Diebe auch dann, wenn sie die verwaisten Zelte der Festivalbesucher aufsuchen, die ihre Unterkünfte deshalb bis zu mehreren Stunden verlassen haben, weil sie Konzerte hören wollen. Deshalb der Rat der Polizei an alle Besucher: „Nehmen Sie ihr Geld, ihre Wertgegenstände und Fahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel, Fahrzeugschlüssel und Fahrzeugpapiere mit, wenn Sie die Zelte verlassen. Tragen Sie Geld und wichtige Dokumente in einem Brustbeutel. Nutzen Sie das Angebot des Veranstalters und schließen Sie Ihr Eigentum in einen Safe.“