Die Landrätin Jutta Hartwieg erklärte in Kiel, das Schwärzen von sensiblen Sozialdaten sei nur eine „übliche Verwaltungsmethode“.
Kiel. In der sogenannten Kellerkind-Affäre hat die Segeberger Landrätin Jutta Hartwieg Zensurvorwürfe energisch zurückgewiesen. Das Schwärzen von Passagen mit sensiblen Sozialdaten in einem Gutachten zu dem Fall sei eine „übliche Verwaltungsmethode“, sagte Hartwieg am Donnerstag vor dem Sozialausschuss des Landtags in Kiel.
„Eine Gesellschaft ohne Vertrauensschutz wäre eine totalitäre.“ Dem Ausschuss liegt bislang noch nicht einmal das geschwärzte Gutachten vor, aus Zeitgründen. Im Juni 2012 hatten Polizisten einen dreijährigen Jungen eingesperrt in einer verdreckten, unbewohnten Kellerwohnung in Bad Segeberg entdeckt. Die überforderte Familie, die im Erdgeschoss darüber wohnte, wird seit Jahren von den Behörden betreut. Der Keller war dennoch nicht aufgefallen.