Um sich über den Fortschritt in Sachen Offshore-Windenergie zu informieren, besuchten Philipp Rösler und Stefan Birkner “alpha ventus“.
Norddeich. Niedersachsens Umweltminister Stefan Birkner (FDP) hat einen zügigen Ausbau der Windenergie auf See gefordert. Die Bundesregierung sei jetzt gefragt, die notwendigen Schritte zu ergreifen, um die aktuelle Krise bei der Anbindung der Offshore-Windparks zu beenden, sagte er am Montag bei einem Besuch des ersten deutschen Hochsee-Windparks „alpha ventus“ gemeinsam mit Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP). Beide Politiker wollten sich dort über die Fortschritte des Ausbaus der Offshore-Windenergie als wichtige Säule zur Umsetzung der Energiewende informieren.
Die aus seiner Sicht wichtigsten Punkte seien Versorgungssicherheit, Umweltverträglichkeit und die Bezahlbarkeit von Energie, sagte Rösler. Er sprach sich dafür aus, für drei bis vier Jahre bestehende Umweltauflagen auszusetzen, damit der Ausbau der Netze schnell vorankomme.
Der von der Bundesregierung vorgesehene Systemwechsel und die Lösung der offenen Haftungsfragen seien richtige Schritte für die Beschleunigung der weiteren Offshore-Netzanbindungen, sagte Birkner. Er setze darauf, dass bald ein Gesetzentwurf vorliege und in der Folge die Wirtschaft weiter in Windparks investiere. Er schlug vor, unter Beteiligung des Bundes eine deutsche Offshore-Netzgesellschaft zu gründen.
Der Windpark „alpha ventus“ rund 45 Kilometer vor der Nordseeinsel Borkum besteht aus zwölf Windkraftanlagen und ging im April 2010 ans Netz. Laut dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium ist es aufgrund der erheblichen Investitionen, die für die Netzanbindung der Offshore-Windparks erforderlich sind, und der unzureichenden Eigenkapitalausstattung des zuständigen Übertragungsnetzbetreibers Tennet in den letzten Monaten zu beträchtlichen Verzögerungen beim Ausbau der Offshore-Windenergienutzung in Deutschland gekommen.
(dapd)