Die Bauarbeiten am Offshore-Windpark “Riffgat“ haben begonnen. Das Gemeinschaftsprojekt von EWE und Enova soll 2013 fertig sein.

Borkum/Oldenburg. Der Oldenburger Energieversorger EWE hat am Freitag den ersten 70 Meter langen Gründungspfahl für den Windpark "Riffgat“ in den Meeresboden gerammt. Bis zum Sommer 2013 sollen im Gebiet 15 Kilometer nordwestlich von Borkum 30 Windkraftanlagen entstehen. Mit 108 Megawatt könnten sie rechnerisch Strom für 120 000 Haushalte liefern. EWE beziffert die Kosten mit 450 Millionen Euro.

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Das Unternehmen ist auch im Konsortium mit Eon und Vattenfall am ersten deutschen Offshore-Testfeld "alpha ventus“ 45 Kilometer nördlich von Borkum beteiligt. Der Windpark mit zwölf Anlagen wurde im April 2010 eröffnet und lieferte im Jahr 2011 rund 15 Prozent mehr Strom als erwartet. Erster Projektleiter war Wilfried Hube, der jetzt auch das Projekt "Riffgat“ managt.

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Erstmals im kommerziellen Einsatz setzt EWE für "Riffgat“ ein neues System zum Lärmschutz ein. Dabei wird eine doppelwandige Stahlröhre während der Rammarbeiten um die Fundament-Stahlpfähle gestülpt. Eine Luftschicht sowie ein Wasserblasenschleier sollen die starken Rammgeräusche dämpfen. Meerestiere wie Schweinswale und Seehunde sollen so vor der Übertragung des Schalls im Wasser geschützt werden.

Im Vorfeld der "Riffgat“-Planungen hatte es diplomatische Verwicklungen um eine in Europa kuriose Grenzfrage gegeben. In der Außenems ist die deutsch-niederländische Grenze nicht klar geregelt. Für das Bauprojekt hat das nach EWE-Angaben derzeit keine Folgen.

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Neben "alpha ventus“ hatte auch der Windpark-Pionier Bard 2010 mit dem Bau des ersten kommerziellen Windpark "Bard Offshore 1“ begonnen. Von 80 Anlagen sind 15 am Netz. Das Projekt hatte sich mehrfach verzögert, Bard sucht zudem nach Investoren und einem Käufer für das gesamte Unternehmen oder einzelne Bereiche. 80 Windkraftanlagen mit Baukosten von 1,6 Milliarden Euro sollen auch im Windpark Trianel vor Borkum entstehen. Beteiligt sind Stadtwerke und regionale Energieversorger.

(dpa)