Mit Bus und Bahn kommen die Besucher des ausverkauften Festivals angereist. Mehr als 130 Bands und Künstler werden drei Tage lang auftreten.

Wacken/Itzehoe. Die Vorfreude steigt: Im schleswig-holsteinischen Wacken hat am Mittwoch der Ansturm auf das weltgrößte Heavy Metal-Festival begonnen - 75.000 Besucher werden erwartet. Bei strahlendem Sonnenschein stauten sich bereits am Mittag die Festivalbesucher auf den Zufahrtsstraßen zu dem 1800-Seelen-Dorf im Kreis Steinburg auf mehreren Kilometern Länge.

Nach den Regenfluten in den vergangenen Tagen standen am Mittwoch immer noch Teile des Festivalgeländes mitsamt Park- und Campingplätzen unter Wasser. "Wir entscheiden stündlich, welche Bereiche freigegeben werden können“, sagte die Sprecherin Britta Kock vom Wacken Open Air 2012 (W:O:A).

+++ 75.000 Metal-Fans pilgern nach Wacken +++

Viele Gäste waren der Bitte der Organisatoren gefolgt und hatten Bus und Bahn zur Anreise benutzt. Andere hatten sich schon zuvor für die Fahrt in einem Sonderzug entschieden: Der sogenannte Metal-Train sammelte von Stuttgart aus mit mehreren Zwischenstopps mehr als 600 Festivalteilnehmer ein, um sie in den Norden zu bringen. Trotz ihrer für ungeübte Ohren aggressiv klingenden und lauten Musik verliefen die Bahnfahrt und die anschließende Weiterfahrt zum Festival-Gelände in Bussen ohne Probleme, wie die Polizei Itzehoe mitteilte.

Die Ankunft im Ort wurde für alle zu einem Erlebnis der besonderen Art. Ähnlich dem Schriftzug "Hollywood“ am Hügel der US-amerikanischen Filmmetropole wurden die Festival-Besucher im Mekka des Heavy Metal mit dem Schriftzug "Wacken“ begrüßt – Meter hohe bronzefarbene Lettern, eingerahmt von den Festival-Wahrzeichen, einem skelettierten Rinderschädel mit Hörnern.

Von Donnerstag an werden mehr als 130 Bands und Künstler auf dem W:O:A drei Tage lang auf fünf Open Air- und zwei Indoor-Bühnen den Fans aufspielen. Dabei erreichen sie erfahrungsgemäß Lautstärken von bis zu 120 Dezibel. Das Festival ist nach Angaben der Veranstalter schon seit Monaten ausverkauft.

Zwischenfälle vor dem Start des Festivals

Doch nicht alles ist bisher ohne Zwischenfälle verlaufen: Die Fahrt zum Heavy-Metal-Festival in Wacken hat für vier Musikfans aus Rheinland-Pfalz vorerst im Krankenhaus geendet. Ihr Wohnmobil kippte in der Nacht zu Mittwoch auf der Autobahn 7 bei Hann. Münden um, wie die Polizei mitteilte. Nach ersten Ermittlungen geriet das Fahrzeug beim Überholen vermutlich aufgrund eines Fehlers der 50 Jahre alten Fahrerin ins Schleudern, prallte gegen die Mittelschutzplanke und dann gegen einen Lkw und einen Sprinter. Neben den vier Insassen des Wohnmobils wurde auch der Sprinterfahrer leicht verletzt. Auch ein Rollerfahrer musste nach einem Unfall im Gewerbegebiet von Wacken ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Darüber hinaus berichtet die Polizei von einigen Diebstählen aus Zelten, Alkohol- und Drogenmissbrauch, einem versuchten Einbruch in ein Bistro an der Hauptstraße sowie einer Ölspur in Gribbohm (Dorfstraße/Abzweiger Richtung Holstenniendorf ), die von der Feuerwehr gestreut werden musste. (dpa/dapd/abendblatt.de)