Dort waren unter dem Jubel der Anhänger mehr als 120 einschlägig bekannte Bands aufgetreten. Headliner war Ozzy Osbourne.
Wacken. Der Sommer ist lauter als die Hölle, jedenfalls für die 75.000 Fans, die sich und ihre Musik unter diesem Motto drei Tage beim Wacken Open Air 2011 (W:O:A) gefeiert haben. In der Nacht zum Sonntag sollte das Festival zu Ende gehen. Viele Gäste kamen aus Amerika, Japan und Australien in das abgeschiedene kleine Dorf in Schleswig-Holstein.
Immer wieder brüllten die Fans ihren Schlachtruf „Waackäääään“. Dort waren unter dem Jubel der Anhänger mehr als 120 einschlägig bekannte Bands aufgetreten. „Headliner“ war die internationale Rocklegende Ozzy Osbourne (62) – der selbst ernannte „Godfather of Metal“. Bei seiner 90-minütigen Show peitschte er seine Fans mit dem ständig wiederholten Satz „I can't fucking hear you“ zu immer lauteren „Ozzy“-Rufen an. Als „Dank“ attackierte der Künstler sie mit einer Schaumkanone und übergoss sie mit mehreren Eimern Wasser.
Doch auch die Shows deutscher Bands wie Blind Guardian, Freiwild und Halloween wurden von den Fans mit frenetischem Beifall bejubelt. Schreiende Gitarrenklänge und brachiale Schlagzeuge bestimmten den Sound und sorgten mit einer Lautstärke von bis zu 120 Dezibel für Ohrenklingeln.
Erstmals stand auch ein Comedian auf einer W:O:A-Bühne. „Der Türke“ Bülent Ceylan aus Mannheim ist nach eigener Aussage selbst überzeugter Metaller und sagte: „Wacken ist das Mekka für Metaller.“ Er präsentierte in seiner halbstündigen Show eine Mischung aus Comedy und Hard Rock.
Mehrere Besucher kritisierten zum Ende des Festivals, dass das „W:O:A“ nicht mehr authentisch sei. Auf dem kultigen Festival für „beinharte Heavy Metal Fans“ herrsche eher eine Kirmes-Atmosphäre: „Hier fehlt doch nur noch ein Karussell“, sagte der Hamburger Tim Schröder (25). Zugleich wehrten sich zahlreiche Besucher gegen das vielfach vermittelte Bild, das Festival bestehe nur aus „saufen und randalieren“. (dpa/abendblatt.de)