Rechtsextremistische Partei will am 1. Mai aufmarschieren. Stadt plant Bürgerfest, ökumenischen Gottesdienst und Konzert mit 2000 Teilnehmern.
Neumünster. Als Gegenveranstaltung zu einer NPD-Demonstration plant die Stadt Neumünster am 1. Mai ein Bürgerfest. Zu den Aktivitäten in der Innenstadt gehörten unter anderem ein ökumenischer Gottesdienst und ein Rock-gegen-Rechts-Konzert, sagten Oberbürgermeister Olaf Tauras (parteilos) und Henning Möbius vom Runden Tisch für Toleranz und Demokratie am Freitag. Es würden mehrere tausend Teilnehmer erwartet. Auch die Gewerkschaften riefen neben dem traditionellen DGB-Umzug am Vormittag zu friedlichen Protesten gegen das Auftreten der rechtsextremistischen Partei auf.
„Kein Mensch muss am 1. Mai Angst haben, in die Stadt zu gehen“, versprach Möbius und nahm Stadt und Polizei vor Kritik in Schutz, weil diese die NPD marschieren lassen. Die Partei habe ihren Aufzug bereits bei der Anmeldung im Januar als Wahlveranstaltung für die am 6. Mai anstehende Landtagswahl deklariert, sagte er. Zu dem Marsch und der Rede des Fraktionschefs im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, Udo Pastörs, erwartet die rechtsextreme Partei nach eigenen Angaben etwa 200 Personen.
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Die Schirmherrschaft für das Bürgerfest habe Landtagspräsident Torsten Geerdts (CDU) übernommen, der im Rathaushof einen Kranz für die Opfer von rechtsextremistischer Gewalt niederlegen werde, sagte Möbius. Auch Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) werde erwartet. Zu den Hauptrednern im Rahmen des Rockkonzerts gehören Oberbürgermeister Tauras und Beate Klarsfeld, die bei der Bundespräsidentenwahl gegen Joachim Gauck unterlegen war.
Der DGB rechnet für seinen Umzug am Vormittag mit rund 2.000 Teilnehmern. Weitere Teilnehmer werden dazu nach Gewerkschaftsveranstaltungen in Kiel, Lübeck und Elmshorn erwartet. Auch mehrere Gemeinden aus dem Umkreis hätten ihr Kommen angekündigt, sagte Propst Stefan Block vom Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Altholstein.
Ebenfalls angekündigt haben sich unter anderen die Bundesvorsitzenden der Grünen, Cem Özdemir und Claudia Roth, der schleswig-holsteinische Innenminister Klaus Schlie (CDU), der FDP-Landeschef Heiner Garg, der SPD-Vorsitzende Ralf Stegner und der SPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl Torsten Albig.
Die Ordnungsbehörde der Stadt warnte vor Verkehrsbehinderungen durch Straßensperrungen. Auch müsse der Busverkehr örtlich umgeleitet werden. Die Polizei hat unter der Rufnummer 04321-945 2800 ein Bürgertelefon eingerichtet. (dapd)