Die Staatsanwaltschaft wirft dem angeklagten Maurer aus Henstedt-Ulzburg vor, zwischen 1969 und 1984 fünf Frauen getötet zu haben.

Kiel. Der mutmaßliche Mörder Hans-Jürgen S. (65) soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft für eine Mordserie an fünf jungen Frauen lebenslang in Haft. Zugleich müsse die besondere Schwere der Schuld festgestellt werden, forderte Staatsanwalt Matthias Daxenberger am Montag vor dem Kieler Landgericht. Damit wäre eine sonst übliche Haftentlassung nach 15 Jahren ausgeschlossen. Der Angeklagte habe zwischen 1969 und 1984 seinen Opfern aufgelauert, sie umgebracht und vergewaltigt. Die Frauen waren Zufallsopfer. Die jüngste war 15, die älteste 22 Jahre alt. Mordmerkmale seien unter anderem Befriedigung des Geschlechtstriebes, Verdeckung einer Straftat und Heimtücke gewesen, sagte Daxenberger.

+++ Die Spur 88 führte schließlich zum Mörder +++

Hans-Jürgen S. lebte bis zum April 2011 sozial unauffällig in Henstedt-Ulzburg (Kreis Segeberg). Er wurde überführt, als die Polizei den Mordfall Gabriele S. 28 Jahre nach der Tat wieder aufrollte und eine Speichelprobe seines Bruders auswerten ließ. Sie war den DNA-Spuren vom Tatort so ähnlich, dass nur der Bruder als Täter in Frage kam. Das Urteil der Strafkammer wird für Mittwoch erwartet. (dpa)