Wedel. Die erste Phase der großen Baumaßnahme hat etwa 1,6 Millionen Euro gekostet. Das Projekt in Gänze wird aber noch deutlich teurer.

Zum Abschluss noch ein Gruppenfoto auf der 70 Meter langen Bank, mit Blick auf die Elbe. Der erste Teil des Megabauprojekts an der Wedeler Ostpromenade ist am Montag offiziell fertiggestellt und eröffnet worden. Gerade noch rechtzeitig vor dem Hafenfest vom 30. Juni bis 2. Juli. Denn dann werden tausende Gäste und Einheimische auf der Maritimen Meile der Rolandstadt erwartet.

So ganz fertig sieht es momentan am Schulauer Hafen aber noch nicht aus, auch während der Eröffnung wird im Hintergrund gearbeitet, überall steht noch Bauzaun. „Der zweite Teil der Ostpromenade wird voraussichtlich zum Sommer 2025 fertig sein“, so die Einschätzung von Moritz Möllers, dem Chef des verantwortlichen Planungsbüros Bruun und Möllers. Alle Bauaufträge seien vergeben, jetzt würden erst einmal die Schutzmauern gebaut – „mit den sichtbaren Dingen geht es dann nächsten April weiter“, sagt er.

Schulauer Hafen in Wedel: Endlich freier Elbblick – Teil der Ostpromenade ist fertig

Zu Beginn der Einweihung verliert Wedels Bürgermeister Gernot Kaser (parteilos) ein paar nette Worte. Er dankt allen Beteiligten, dem Planungsbüro, den Baufirmen, seiner Verwaltung und auf einen Zuruf aus dem etwa 20-köpfigem Publikum auch den Politikern.

In der Bauphase sah die 70-Meter-Bank noch so aus.
In der Bauphase sah die 70-Meter-Bank noch so aus. © Stadt Wedel / Sven Kamin | Stadt Wedel / Sven Kamin

„Ich freue mich auch ganz besonders, dass wir diesen Teil der Ostpromenade nun für die Wedelerinnen und Wedeler – und natürlich auch unsere Besucher – freigeben können. Der Fortschritt an diesem Bauprojekt zeigt auch den Kritikern, von denen es ja auch nicht wenige gibt, dass es vorwärts geht. “, so Kaser.

Hafen in Wedel: 70-Meter-Bank für den perfekten Sonnenuntergang

Die Maritime Meile biete einen attraktiven Ort für Begegnungen. Es sei schön, dass für alle Besucherinnen und Besucher jetzt noch mehr Möglichkeiten bestehen, zu verweilen und den „herrlichen Ausblick auf die Elbe zu genießen“, so Kaser.

Einer der Glanzpunkte sei die 70 Meter lange Sitzbank. Die Bänke passen optisch zu den neuen Bänken im Bereich Willkomm Höft. Die erhöhte Position und die Blickrichtung nach Westen schaffen optimale Voraussetzungen, um von dort aus auch die letzten Strahlen der untergehenden Sonne einzufangen.

Promenadenwege sind jetzt auch zugänglich

Zudem wurden auch die Promenadenwege freigegeben, damit die Durchgänge der Flutschutzwand gegenüber der Einmündung der Hafenstraße ab sofort auch hafenseitig erreicht werden können.

Peter Krause, städtischer Verantwortlicher für den Tiefbau des Projekts, findet, dass es eigentlich nicht besonders lange gedauert habe: „Jede Maßnahme braucht seine Zeit, ich finde, wir sind eigentlich gut im Zeitplan.“

„Wir hoffen, dass wir bis Sommer 2025 fertig sind“

Julius Possehn, Vertreter der Maschmann GmbH für Garten- und Landschaftsbau, sagt, seine Firma sei bereit für die nächsten Maßnahmen. „Wir hoffen auch, dass wir bis Sommer 2025 fertig sind, bis zum Herbst dann auch mit der Bepflanzung der Anlagen.“

Alle anwesenden Vertreter beteiligter Unternehmen und der städtischen Verwaltung auf der neuen Aussichtsbank. Im schwarzen Anzug: Bürgermeister Gernot Kaser und zweite von rechts ist Julius Possehn von der GmbH Maschmann.
Alle anwesenden Vertreter beteiligter Unternehmen und der städtischen Verwaltung auf der neuen Aussichtsbank. Im schwarzen Anzug: Bürgermeister Gernot Kaser und zweite von rechts ist Julius Possehn von der GmbH Maschmann. © Ulli Kuhn | Ulli Kuhn

Wedeler Ostpromenade: Der Bau kostet viele Millionen Euro

Der Bau habe bis hierher rund 1,6 Millionen Euro gekostet, der restliche Teil werde noch einmal 2,1 Millionen Euro kosten. Sobald das geschafft sei, würde ab dem zweiten Quartal 2024 der Hochbau beginnen. Also der Bau von Hafenmeisterhaus, Kiosk, Freitreppen und Sanitäranlagen, so geht es aus einer Mitteilung der Stadt Wedel hervor. Das Bauprojekt in seiner Gänze wird rund 35 Millionen Euro verschlingen, ein Großteil wird über Fördermittel finanziert – wie das Abendblatt berichtete.

Bisher fertig innerhalb des Großprojektes sind der Fähranleger Willkomm Höft, der Traditionsanleger im Hafen, der Umbau des Hafens mit Pierplatte und Westpromenade sowie die Sanierung und Erneuerung der Hochwasserschutzwand mit neuen Öffnungen für eine Durchlässigkeit zwischen Hafen und Stadt.

Wedeler Hafenpromenade: Das sind die nächsten Schritte

Aber es wird weiter modernisiert am Schulauer Hafen. Auf dem Programm steht nach Angaben des Rathauses etwa noch die Instandsetzung und Wartung von fünf Flutschutztoren bis zum September. Dafür sollen die Flutschutztore ausgebaut und zur Wartung und Instandsetzung zu einer Spezialfirma gebracht werden. Dort werden fehlende und beschädigte Teile ersetzt und der Korrosionsschutz erneuert. Es ist die erste Wartung dieser Art seit dem Einbau der Tore in den 80er-Jahren.

Nach dem Hafenfest soll zudem die Auflast-Schüttung für den 2. Bauabschnitt der Ostpromenade bis zum Frühjahr 2024 folgen. Die Arbeiten beginnen direkt nach dem Hafenfest 2023. Wie beim ersten Bauabschnitt soll in drei Schüttstufen der Sand als Untergrund für den zweiten Promenadenteil vorgenommen werden. Das Aufbringen und Setzen wird etwa sechs Monate Zeit erfordern. In der Flutsaison soll die Baustelle von so genannten BigPacks geschützt werden.

Hafenmeisterhaus, Treppe, Toiletten – das ist der Zeitplan

Das Hafenmeisterhaus, die Freitreppe sowie die Sanitäranlagen werden ab dem Frühjahr 2024 in Angriff genommen. Nach dem Ende der Flutsaison beginne damit die letzte Hochbau-Phase der Ostpromenade. Geplant sind neue Sanitäranlagen mit Kiosk, der Neubau des Hafenmeisterhauses und die Stufen der nach Süden auslaufenden Freitreppe.

Überdies ist geplant Zuwegungen für das Strandbad herzustellen. Die Maßnahme soll den Politikern der Stadt während des kommenden Planungsausschusses am 27. Juni vorgestellt werden.

Mit Aufschüttungen an der Ostpromenade des Schulauer Hafens wurde das Areal gesichert.
Mit Aufschüttungen an der Ostpromenade des Schulauer Hafens wurde das Areal gesichert. © Stadt Wedel/Kamin | Stadt Wedel/Kamin

Als weiteres Projekt stehe nun auch die Umgestaltung des Hafenbeckens an. „Wir haben dafür eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse bekommen wir im Herbst dargelegt – dann wird entschieden wie es weitergeht“, erklärt Bürgermeister Kaser. Das Projekt laufe gesondert vom Umbau der Ostpromenade.