Wedel. Die ersten Gäste übernachten trotzdem zur geplanten Eröffnung in den Nebengebäuden. So geht es weiter, das kosten die Zimmer.
Auf der Baustelle am Schulauer Hafen herrscht reges Treiben. Am 1. September soll das Hotel Hafen Wedel unweit der Elbe seinen Betrieb aufnehmen. Doch längst nicht alles ist bis zur offiziellen Eröffnung fertiggestellt. Öffnen wird das Hotel trotzdem.
„Die Zimmer sind verkauft, also öffnen wir auch am 1. September“, sagt Hotel-Direktorin Sabine Lexow. Die Außenanlagen, also etwa die große Terrasse auf dem Hotel-Areal, sind jedoch nicht pünktlich nutzbar, am runden Haupthaus bleibt das Gerüst noch stehen. An den beiden Nebengebäuden gibt es jedoch schon freie Sicht auf die Elbe – und ein leeres Hafenbecken.
Wedel: Hafenhotel an der Elbe öffnet für Gäste im September
35 Zimmer – von insgesamt 111 – werden den Gästen zum Start in diesen beiden Gebäuden zur Verfügung stehen. Bisher seien diese laut Lexow circa zweimal komplett gebucht worden. „Wir werden nun sukzessive alles nacheinander fertig machen. Alle gut 40 Arbeiter auf der Baustelle sind fleißig“, sagt Lexow.
Der Zeitplan schien bereits ambitioniert zu sein: Anfang Juni war das erste Musterzimmer des Etablissements fertig. Ein Großteil der Gebäude befand sich noch im Rohbau. Aber zusätzlich würden ab und zu auch unvorhersehbare Dinge passieren, die man selbst nicht beeinflussen könne und den Zeitplan durcheinanderwirbeln, so die 58 Jahre alte Lexow, die zuvor 30 Jahre das Parkhotel Rosarium in Uetersen geleitet hatte.
Hotel Hafen Wedel: 35 Zimmer von 111 sind bisher nutzbar
In Bezug auf den Baufortschritt und die Buchungssituation der neuen Übernachtungsmöglichkeit in Wedel sagt die Uetersenerin leicht philosophisch: „Es läuft, es läuft immer besser, aber wir sind jetzt auch nicht unglücklich, dass es noch nicht perfekt läuft.“
Die Begründung: „Wir müssen ja erst einmal ein paar Schritte gehen, bevor wir anfangen, zu laufen.“ Denn auf der Baustelle nahe der Elbe gibt es nach wie vor eine Menge zu tun. Die Gäste, die zur Eröffnung am 1. September ihre Zimmer beziehen, haben neben der charmanten Umgebung also auch eine Portion Baustellen-Chic mitgebucht. Die geplanten Läden und Restaurants sind noch nicht eingerichtet. Auch die Parkplätze auf dem Areal fehlen bisher.
Wedel: Starkregen sorgte für Verzögerungen bei den Bauarbeiten
Der Starkregen in der vergangenen Woche habe etwa dafür gesorgt, dass der Kellerbereich des Hotels unter Wasser stand. Es seien nun Maßnahmen getroffen worden, dass dies künftig nicht mehr passieren könne.
Die Problemstellen, an denen sich das Wasser seinen Weg gesucht hatte, sind neu verdichtet worden. „Momentan beseitigt eine Trocknungsfirma die Feuchtigkeit im Boden“, erklärt die Direktorin des Hotels, das zur Gruppe der Hesse-Hotels gehört.
Hotel Hafen Wedel: Das Doppelzimmer kostet circa 172 Euro pro Nacht
Anfang kommenden Jahres soll das asiatische Restaurant Red Koi am Hafenhotel eröffnen. „Ich gehe davon aus, dass es im Januar klappt“, sagt die Hotel-Chefin. Neben dem italienischen Restaurant Al Mare kommt auch der Hörgeräte-Spezialist Elbe-Akustik an den Schulauer Hafen. Sobald das Hafenhotel in Wedel dann endgültig in kompletter Schönheit erstrahlt, soll es auch einen Tag der offenen Tür geben.
Eine Übernachtung im Doppelzimmer mit Landblick, beispielsweise vom 6. auf den 7. September, kostet für zwei Personen (Standard Rate) 172 Euro, mit Elbpanorama sind es in dem 19 Quadratmeter großen Raum 192 Euro. Die Suite mit Elbblick kostet in diesem Zeitraum 235 Euro.
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Hotel Hafen Wedel: Eröffnung im September mit Baustellen-Chic
Das Hotel gehört der Hiltrud Hesse KG, die auch als Bauherr fungiert, nachdem die Firma Premiumverbund Bau GmbH, als Generalunternehmer für das Projekt zuständig, die Arbeiten im November 2021 eingestellt und Insolvenz angemeldet hatte. Die Eröffnung des Projekts sollte ursprünglich im Vorjahr sein, ehe sich der Startzeitpunkt weiter nach hinten verschob.
Nach Angaben der Firma Hesse liegt das Investitionsvolumen für das Hotel Hafen Wedel im „unteren zweistelligen Millionenbereich“. Unter der Gruppe Hesse Hotels sind noch sieben weitere Hotels zusammengefasst, etwa in Hamburg-Blankenese und in Quickborn.