Wedel. Der umstrittene Umbau des Schulauer Hafens in Wedel zieht sich. Nun gibt es ein Ziel. Was bis 2025 passiert – und was nicht.
Mit dem Ende der Flutsaison werden die Bauarbeiten am Schulauer Hafen in Wedel nun wieder intensiviert. Direkt an der Elbe entsteht das nach wie vor umstrittenes Prestige-Objekt, das gut 35 Millionen Euro kostet – die Hälfte davon wird von Landesfördergeldern abgedeckt.
Die Stadt Wedel gibt nun die weiteren Schritte für die „Maritime Meile“ – so nennt die Stadt den Abschnitt an der Elbe – für dieses und die folgenden beiden Jahre bekannt.
Elbe: Mega-Projekt Schulauer Hafen – Verwaltung stellt Zeitplan vor
Bislang gibt es lediglich abgesegnete Pläne für die Gestaltung des Außenbereichs, für die Nutzung der Wasserfläche selbst stehen finale Entscheidungen noch aus. Eine Machbarkeitsstudie ist erstellt worden, doch die ließ – laut Bürgermeister Gernot Kaser – viele Fragen der langfristigen Kosten für die Stadt noch offen. Sie soll überarbeitet werden, um genauere Prognosen zu erhalten.
Momentan laufen noch bis zu diesem Sonntag, 2. April, die Vorbereitungen für die Aktion „Sand für den Strand“ am benachbarten Strandbad in unmittelbarer Nähe des Hafens.
Neugestaltung der Ostpromenade ist bald abgeschlossen
Der erste Bauabschnitt – Neugestaltung der Ostpromenade am Schulauer Hafen – soll bis Ende Mai dieses Jahres abgeschlossen werden. So werden „insgesamt 70 Meter Bänke an der oberen Promenade an der Flutschutzmauer installiert“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.
Hafen: Eine riesige Sitzbank für besten Elbblick
Die Bänke „passen optisch zu den bereits neuen Bänken im Bereich Willkomm Höft, die noch vor Ostern aufgestellt werden sollen“, so Sprecher Sven Kamin. Im Lauf des Monats Mai werden die Promenadenwege freigegeben, damit die Durchgänge der Flutschutzwand an der Einmündung Hafenstraße „ab dann auch hafenseitig erreicht werden können“, sagt Kamin.
Zudem werden Steine aufgeschüttet, um die Ostmolen-Spundwand zu stabilisieren – der Startpunkt ist nach Ostern festgelegt. Ende Mai sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. „Die Arbeiten erfolgen von einem Arbeitsponton von der Wasserseite aus. Zunächst wird in wandernden Abschnitten der Schlick vom Hafenboden entfernt“, erklärt der Stadtsprecher.
Hafen in Wedel: Auch Spundwände müssen stabilisiert werden
Anschließend werden die Spundwände stabilisiert, indem die Steine unter Wasser an die Spundwände bugsiert werden. Die Untere Wasserbehörde gibt vor, dass diese Maßnahme bis Ende Mai abgeschlossen sein musst. Ein Teil der neuen Ostpromenade ist während dieses Zeitraums abgesperrt.
Andere dann bereits fertige Pflasterwege können aber genutzt werden. „Spätestens zum Hafenfest ist auch der Durchgang direkt am Hafenbecken wieder frei“, meint Kamin. Das Wedeler Hafenfest wird in diesem Jahr vom 30. Juni bis 2. Juli gefeiert.
Stadt Wedel muss fünf Flutschutztore begutachten lassen
Bis September lässt die Stadt Wedel zudem fünf Flutschutztore warten und reparieren. Dafür werden sie ausgebaut und weggebracht. „Fehlende und beschädigte Teile werden ersetzt und der Korrosionsschutz erneuert. Die Wartung ist die erste dieser Art seit dem Einbau der Tore in den 80er-Jahren“, sagt der 44 Jahre alte Kamin. Darüber hinaus wird auch das Drehtor an der Wohnanlage an der Schulauer Straße gewartet.
Als fünfter Punkt auf der Hafen-Liste der Stadt steht die „Instandsetzung der Flutschutzschwelle am Schulauer Fährhaus“ – von Mitte Juni bis Mitte Juli. Die Schwelle – Fachwort Drempel – des Fluttores wird wieder auf Vordermann gebracht.
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Dafür wird „an der Schnittstelle von Strandweg und Parnaßstraße eine halbseitige Sperrung der Straße eingerichtet“, weist die Stadt frühzeitig hin. Diese bleibt auch während des Hafenfestes bestehen.
Schulauer Hafen an der Elbe: 2025/26 soll das Projekt erfolgreich beendet sein
Zwischen Juli 2023 bis ins Frühjahr 2024 hinein soll an der Ostpromenade der zweite Bauabschnitt finalisiert werden: Es beginnt mit Sandaufschüttungen – in drei Zeitabschnitten, damit sich dieser sich jeweils setzt und eine gute Lastverteilung für die Bauten bietet. Zudem werden Drainagen für die Entwässerung installiert, „um spätere ungewollte Setzungen zu minimieren“, so der Sprecher.
Der neu aufgeschüttete Bereich solle dann „in der Flutsaison von sogenannten BigPacks geschützt werden“, also großen Sandsäcken, die am Hafenbecken aufgestellt werden Im zweiten Quartal 2024, nach dem Ende der Flutsaison zum April, beginnt, dann die Hochbau-Phase.
Unter anderem werden die Sanitäranlagen, ein Kiosk, das alte Hafenmeisterhauses und die Stufen der nach Süden auslaufenden Freitreppe. 2025 oder 2026 soll zumindest das Hafengelände endgültig fertig sein. Seit gut 15 Jahren ist das Mammut-Projekt Schulauer Hafen in der Planung.