Kreis Pinneberg. Nach der Wahl spielt nicht nur die LNG-Trasse eine Rolle. In zehn Dörfern geht es auch um Schulen, Kitas und Energie. Das ist geplant.
Der Bund hat den Bau der gut 55 Kilometer langen Flüssigerdgaspipeline genehmigt. Das LNG (Liquefied Natural Gas) wird bald von Brunsbüttel bis zur Verteilstation nach Hetlingen gepumpt. Quer durch das Amt Geest und Marsch Südholstein, in dem die zehn Gemeinden Appen, Groß Nordende, Haselau, Haseldorf, Heidgraben, Heist, Hetlingen, Holm, Moorrege und Neuendeich zusammengefasst sind.
Gut 24.000 Einwohner teilen sich auf die Dörfer dieses Amtes auf. Allein sieben davon – Moorrege, Groß Nordende, Haselau, Haseldorf, Neuendeich, Heist und Hetlingen – sind von dem Mammutprojekt direkt betroffen.
Bürger und Politiker können auf den Pipeline-Bau wohl keinen Einfluss mehr nehmen, doch andere Projekte sollen nach der Kommunalwahl in den jeweiligen Orten vorangetrieben werden. Vor allem geht es um den Schul- und Kita-Ausbau, um die Energieversorgung und um neue Feuerwachen.
Haseldorf:
Die Auswirkungen der LNG-Pipeline sind in Haseldorf erheblich: Beinahe im Minutentakt rauschen Schwerlasttransporter und Traktoren durch Straßen und Feldwege der Gemeinde. Einwohner und Politiker sind gleichermaßen verärgert, eine Kommunikation mit Bauträger Gasunie Deutschland, der schon ab Herbst oder Winter Flüssigerdgas von Brunsbüttel nach Hetlingen strömen lassen will, gebe es nicht.
Dafür hat die Gemeinde aber Einfluss auf seine eigene Infrastruktur: Zwei Neubauten sollen zeitnah entstehen. Neben einem Anbau für die Feuerwache, der etwa 1,8 Millionen Euro kosten soll, wird in Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde Haselau auch eine neue Sporthalle gebaut, die etwa sieben Millionen Euro kosten wird und möglichst schon 2025 genutzt werden soll.
Haseldorf möchte bis 2030 klimaneutral werden
Bis 2030 möchte Haseldorf zudem die Klimaneutralität erreichen und stattet dafür Dächer öffentlicher Gebäude – auch jene der neu geplanten – mit Solarpanels auf den Dächern aus. In weiteren Schritten wird mit Haselau geklärt, wie viel Strom ins Netz eingespeist – und wie viel gespeichert werden soll.
Auch eine neue, moderne Grundschule soll im Dorf entstehen, doch bisher stellt sich der dritte Vertragspartner Hetlingen quer, seinen benachbarten Außenstandort der GS Haseldorf aufzugeben.
Daniel Kullig möchte Bürgermeister bleiben
Bürgermeister Daniel Kullig (Bürger für Haseldorf) beerbte Ende 2021 Bürgermeister Klaus-Dieter Sellmann, der sein Amt – wohl auch aufgrund von Streitereien mit Udo Prinz von Schoenaich-Carolath-Schilden – niedergelegt hatte.
Nun möchte Kullig im Amt bleiben, für die SPD ist Boris Steuer, bisheriger zweiter Stellvertreter Kulligs, Bürgermeisterkandidat bei der Wahl. Die Christdemokraten haben offiziell keinen Bürgermeisterkandidaten aufgestellt. Auf Listenplatz eins steht Thomas Körner.
Bei der Kommunalwahl 2018 holte die traditionell starke CDU, die seit 1966 stets mit absoluter Mehrheit den Bürgermeister gestellt hatte, nur 36,56 Prozent der Stimmen, die BfH lag mit 44,22 Prozent vor der SPD (19,22).
Hetlingen:
„Hetlingen hat große Pläne. Gern sollen Schule sowie Kindergärten zukunftsfähig aufgestellt werden. Dazu muss die DRK-Kita erweitert werden“, sagt Hetlingens Bürgermeister Michael Rahn (Freie Wahlgemeinschaft Hetlingen). Wie das geschehen kann, darüber streiten sich Freie Wahlgemeinschaft und CDU. Die CDU, Bürgermeisterkandidat ist Jörg May, möchte einen Kitabau möglicherweise auch an einer anderer Stelle auf dem Gelände oder im Dorf. Die Christdemokraten planen einen kleineren Bau, um dadurch Kosten zu sparen.
Die Wahlgemeinschaft will für Schule und Kita neue Räume bauen, die gemeinsam genutzt werden könnten, um gute Bedingungen für den Ganztagsbetrieb für die Grundschule zu schaffen.
Hetlingen will seine Grundschule retten
Torpediert wird das Ansinnen aus den Nachbardörfern Haselau und Haseldorf, die den Außenstandort der Grundschule Hasedorf in Hetlingen lieber schließen möchten für eine gemeinsame, große Schule.
Nicht mit Rahn: „Schule und Kita sind die Voraussetzung, um Hetlingen attraktiv für junge Familien zu halten“, sagt er. Damit auch ältere Hetlinger im Dorf bleiben können, sollen in der Ortsmitte zwei kleine Mehrfamilienhäuser errichtet werden. So würden dann auch Einfamilienhäuser für wachsende Familien frei werden.
Die Wohnungen im Projekt Ortsmitte sollen sich laut Rahn auch Menschen mit kleinerem Geldbeutel leisten können, zum Beispiel junge Leute, die von Zuhause ausziehen. Gemeinsam mit Fachplanern und finanziert über den Wohnbaufonds des Landes soll das Projekt entwickelt werden.
Zusätzlich soll im Herbst die Planung für ein neues Wohn- und Mischgebiet – also inklusive Gewerbe – mitten im Ort beginnen.
In Hetlingen soll ein klimafreundliches Wärmenetz entstehen
„Wichtig ist, klimaschonende Energieträger auszubauen. Auf einem guten Weg ist die Gemeinde, gemeinsam mit Energieversorger GP Joule und den Stadtwerken Wedel ein Wärmenetz zu errichten“, sagt der Bürgermeister, der erneut kandidiert. Rechtliche Bedenken von Kreis und Land seien auszuräumen, um eine Solaranlage – im Außenbereich – bauen zu dürfen.
Insgesamt kandidieren mehr als 30 Frauen und Männer für den Gemeinderat. Die letzte Gemeindewahl gewann die FWH mit 55,9 Prozent vor der CDU (44,1).
Haselau:
In Haselau stellen sich für die CDU sechs Direktkandidaten mit dem bisherigen Bürgermeister Peter Bröker und weitere zehn Listenkandidaten zur Wahl. „Die CDU möchte weiterhin der Garant für zukunftsorientierte Politik in Haselau sein“, sagt Bröker.
Das Team wird verjüngt, nachdem „unsere bewährten und engagierten Gemeindevertreter, Hans-Werner Wulff und Wilfried Plüschau, nicht mehr als Direktkandidaten zur Wahl stehen.“ Nachfolger sind Jan-Hermann Dücker und Tim Plüschau.
Der CDU gehe es um einen verantwortungsvollen Umgang mit den Finanzen und eine solide Haushaltsführung. „Das ist die Voraussetzung für die anstehenden Investitionen für die Erweiterung des Kindergartens, dem Neubau einer Turnhalle für Schul- und Vereinssport sowie dem Neubau der Grundschule“, zählt er einige Projekte auf, die gemeinsam mit Haseldorf gestemmt werden sollen.
Investitionen zeigen „finanzielle Grenzen auf“
Solche Investitionen seien nötig, werden aber „die finanziellen Grenzen der Gemeinde aufzeigen.“ Doch es müsse dafür gesorgt werden, „dass für unsere Kinder die Sicherstellung eines guten und umfassenden Betreuungsangebot im Kindergarten und in der Schule erfolgt.“
Bauland für junge Familien in Haselau
Weitere wichtige Themen sind Katastrophenschutz und Deichsicherheit, der Umweltschutz, der Tourismus, sowie der Erhalt der Kulturlandschaft. Mit Bauland und Gewerbeflächen soll jungen Familien in der Gemeinde und auch Firmen eine Perspektive geboten werden.
Freiwillige Feuerwehr und ihre Jugend und auch der Spielmannszug sollen bestmöglich unterstützt werden. Zudem setze sich seine Partei für Besetzung und somit Beibehaltung der Pastorenstelle der Kirchengemeinde Haselau ein.
Im Gemeinderat sitzen bisher sechs CDU-Mitglieder, fünf Sitze nimmt die Freie Wählergemeinschaft Haselau ein. Die CDU holte 2018 56,9 Prozent aller Stimmen, die FWH kam auf 43,1 Prozent. Marco Küchler (FWH) ist stellvertretender Bürgermeister und Spitzenkandidat. Mit Thomas Herion (SPD) steht ein Einzelbewerber zur Wahl.
Moorrege:
„Die Aufgaben der Moorreger Politik in der nächsten Wahlperiode sehe ich vor allem in der Erweiterung der Moorreger Grundschule auf eine Dreizügigkeit und die Transformation unserer Betreuungsschule in den offenen Ganztag“, sagt Moorreges Bürgermeister Wolfgang Balasus, seit 2020 im Amt.
Auch „diverse Maßnahmen im Bereich von Energiewende und Klimaschutz“ würden das Dorf thematisch in der Zukunft begleiten.
Moorrege plant großen Solar-Park
Vom LNG-Pipelinebau ist auch Moorrege betroffen, da das Flüssigerdgas künftig teilweise durch Moorgebiete der Gemeinde bis zur Verteilerstation nach Hetlingen fließen soll.
Im Bereich der erneuerbaren Energien plant die Gemeinde einen großen Solar-Park – zwei Landwirte wollen insgesamt 27 Hektar dafür zur Verfügung stellen.
Bislang steht die Kreispolitik wegen der Landschaftsschutzgebiete und Grünzüge allerdings solchen Vorhaben allerdings noch kritisch gegenüber.
Das Freibad Oberglinde wird saniert
Neben der Fortführung des Ortsentwicklungskonzepts, stehen auch die Sanierung des Freibads Oberglinde sowie die Vergrößerung der Kita St. Michael um zwei Krippengruppen im Fokus.
Balasus möchte zudem Angebote zum betreuten Wohnen für ältere Mitbürger und mehr Angebote für Jugendliche, etwa eine Begegnungsstätte, schaffen. Dazu stünden noch die Sanierung einiger Gemeindestraßen und der Kauf eines neuen Feuerwehrfahrzeuges an.
Bei allen Investitionen steht dennoch „weiterhin eine solide Haushaltsführung mit niedrigsten Steuersätzen mit den Grundsätzen Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Transparenz“, im Vordergrund der Politik in Moorrege.
Zur Wahl treten auch die Freie Wählergemeinschaft Moorrege (FWM) und Grüne an. Die SPD ist diesmal nicht dabei. Bei der Kommunalwahl holte die sonst oft konkurrenzlose CDU 40,6 Prozent, FWM erreichte 27,1 Prozent, die SPD kam auf 20,7 Prozent der Stimmen, für die Grünen stimmten 11,6 Prozent. Zuletzt hatte es 19 Sitze im Gemeinderat gegeben.
Appen:
Das bestimmende Thema in Appen ist der Kindergarten. „Ein Arbeitskreis setzt seine Arbeit fort, um nach Lösungen für die Schaffung zusätzlicher Kita-Plätze zu suchen. Favorisiert wird die Gründung eines weiteren Waldkindergartens“, sagt Bürgermeister Hans-Peter Lütje (CDU).
Er war erst im vergangenen Sommer nach dem Rücktritt seines Parteikollegen Hans-Joachim Banaschak (private Gründe) auf der Gemeindevertretersitzung gewählt worden.
Zudem soll der Schulhof der Grundschule umgestaltet werden; die Vergrößerung des Fußballfeldes auf dem Schulhof steht an, eine „Chill-Ecke“ und ein Basketballkorb sind ebenfalls geplant.
Der Reifenturm muss weichen. „Im nächsten Schritt erfolgt der Bau eines neuen Klettergerüstes“, sagt Lütje.
40 Jahre alte Duschkabinen sollen erneuert werden
Der Spielplatz am Almtweg wird saniert. ein Trainingsplatz vom TuS Appen ebenso; der Förderantrag dafür ist gestellt. Darüber hinaus sollen die 40 Jahre alten Duschräume im Sportlerheim auf Vordermann gebracht werden. Wirtschaftswege werden in Ordnung gebracht, insbesondere Teile des Almtwegs.
Appen möchte auch energetische Maßnahmen umsetzen: Heizungen in gemeindlichen Gebäuden werden erneuert. Eine Photovoltaikanlage auf den Dächern der Grundschule soll gebaut werden.
Vier Picknickplätze für Fahrradausflügler kommen an Radwege. Neuer Wohnraum für junge Familien und für Senioren wird entstehen.
Bei der Gemeindewahl 2018 erhielt die CDU 42 Prozent aller Stimmen. Diesmal stehen in Appen neben Christdemokraten auch die SPD, FDP, eine Wählergemeinschaft und Einzelbewerber Andreas Ziehm zur Wahl.
Heist:
„Es gibt viel zu tun! Über allem steht eine solide Finanzpolitik und eine sparsame Haushaltführung, in aktuell sehr schwierigen Zeiten“, sagt Bürgermeister Jürgen Neumann (CDU). Ohne solide Finanzierung seien „viele Pläne nicht machbar“.
Auf der Liste steht etwa die Schaffung von „mehr bezahlbaren Grundstücke für junge Familien“ oder auch „barrierefreier Wohnraum für Senioren.“ Ebenfalls auf der Agenda sind Energie- und Wärmekonzepte für die gesamte Gemeinde.
Herausforderung offene Ganztagsschule
Wie in allen Dörfern ist die Ausgestaltung der Ganztagsschule eine immense Herausforderung. In Heist müsse laut Neumann eventuell dafür ein Schulneubau in Betracht gezogen werden.
Auch die Kinderbetreuung in den vorhanden Kitas müsse gewährleistet bleiben. Zudem werde ein Gesamtverkehrskonzept für die B 431 in Angriff genommen werden. „Innerorts Tempo 30“ ist dabei ein zentraler Aspekt.
Der Glasfaserausbau soll abgeschlossen werden, das Regenwassernetz durch den Abwasserzweckverband übernommen werden. Die Neugestaltung des Sportlerheims an der Hamburger Straße steht an. Der Seniorenbeirat wird neu aufgebaut. Zudem wird die Gründung eines Kinder und Jugendbeirates angestrebt,
Jürgen Neumann: „Bei uns gibt es keinen Sanierungsstau“
Auch die Unterhaltung und Sanierung der gemeindlichen Straßen und Liegenschaften wird priorisiert behandelt. „Bei uns gibt es keinen Sanierungsstau“, sagt der Bürgermeister, der auch in die Vergangenheit schaut. „Wenn ich an die letzten fünf Jahre denke, werden uns sicher auch wieder unliebsame Überraschungen ins Haus stehen. Aber auch die werden wir gemeinsam bewältigen.“
Neumann lobt „die ausgezeichnete interfraktionelle Zusammenarbeit in der Gemeindevertretung und in den Ausschüssen.“
Momentan gibt es 17 Sitze im Gemeinderat. Die CDU hat mit neun Sitzen die Mehrheit, die Freie Wählergemeinschaft Heist stellen fünf Ratsmitglieder, die SPD drei. Diese zwei Parteien und die Initiative treten erneut an.
Groß Nordende:
„Das wichtigste Ziel ist es, die Eigenständigkeit der Gemeinde Groß Nordende zu erhalten. Nur so ist gewährleistet, dass die speziellen Belange unseres Dorfes auch in Zukunft im Fokus unseres Handelns stehen können“, sagt Bürgermeisterin Ute Ehmke (Gemeinschaft unabhängiger Bürger’82).
Sie selbst tritt nach 15 Jahren im Amt nicht wieder an – eine Kandidatin oder Kandidat für die Nachfolge hat sich bisher, auch nicht aus Kreisen der AKWG (Alte Kommunale Wählergemeinschaft) aufgetan. Auf dem jeweils ersten Listenplatz stehen Torsten Butz (AKWG) und Ulrike Kühl (GuB’82).
Groß Nordende hat keinen Bürgermeisterkandidaten
Gewählt wird ein neues Oberhaupt auf der konstituierenden Gemeinderatssitzung – alle Personen auf den Listen können vorgeschlagen werden.
Im Vorjahr war – gemeinsam mit den Einwohnern – ein Ortsentwicklungskonzept erarbeitet worden. Es gibt Arbeitsgruppen, entschieden wird unter Einbezug des finanziellen Spielraums.
„Die cleverste Lösung muss nicht immer die auf den ersten Blick naheliegendste sein“, sagt Ehmke.
Attraktivere Kindergarten-Angebote im Dorf
Der Kindergarten im Ort ist „eine der wichtigsten Einrichtungen für die Betreuung der kleinen Groß Nordender.“ Die Attraktivität der Angebote solle gesteigert werden, „um unsere Jüngsten nicht schon vor der Schule aus dem Dorf zu ‘verlieren’“, so die Bürgermeisterin.
Die Feuerwehr sei durch ein neues Fahrzeug in ihrer Mobilität für die gut 800-köpfige Gemeinde gut aufgestellt. Nun soll das Gebäude selbst zukunftsfähig erneuert werden. Auch das Dorfgemeinschaftshaus und die Außenanlagen – als zentraler Treffpunkt – „sollen ansprechend gestaltet“ werden.
„Wir sind überzeugt, dass wir mit dem Ortsentwicklungskonzept ein Instrument haben, dass uns dabei hilft, das Beste aus unserem Dorf herauszuholen und Groß Nordende attraktiv zu erhalten beziehungsweise zu machen“, sagt sie.
Heidgraben:
„Keiner der zur Wahl antretenden Parteien stellt einen Bürgermeister, obwohl allen seit zwei Jahren bekannt ist, dass ich nicht wieder antreten werde“, sagt Heidgrabens Bürgermeister Ernst-Heinrich Jürgensen (SPD), der Ende April 2016 auf Udo Tesch folgte.
Jener war zuvor 50 Jahre Verwaltungschef der Gemeinde und verstarb im Alter von 83 Jahren im November jenen Jahres.
Jürgensen, Jahrgang 1949, stellt nun sein Amt zur Verfügung, noch hat sich niemand im Vorfeld der Wahl aus der Deckung gewagt. Somit wird dann auf der konstituierenden Gemeinderatssitzung im Anschluss an die Kommunalwahl aus den Kandidatenvorschlägen jemanden das Amt übernehmen.
Neubau der Grundschule Heidgaben steht an
Als Projekte für die kommende Legislaturperiode zählt Jürgensen auf: „Neubau der Grundschule, die Erweiterung des Kindergartens sowie die Erschließung Bebauungsplan 24.“
Dabei handelt es sich um ein Wohngebiet im Bereich Egyptenkoppel/Betonstraße. Zudem hofft Jürgensen auf den „Endausbau des Bebauungsplanes 25“.
Es ist ein Baugebiet westlich der Rue de Challes, zwischen Bürgermeister-Tesch-Straße und Eichenweg. Zudem soll die Bergstraße teilweise ausgebaut werden.
In der Gemeinde Heidgraben kandidieren neben den Sozialdemokraten, die bislang sieben von 17 Gemeindevertretern gestellt haben, auch CDU (sechs Mandate) sowie Bündnis 90/Die Grünen und unabhängige Kandidaten, die bisher insgesamt vier stimmberechtigte Mitglieder gestellt hatten.
Holm:
In Holm ist der circa 3,5 Millionen Euro teure An- und Neubau der Grundschule fertig, um den Anforderungen für eine Ganztagsbetreuung gerecht werden zu können. Die Eröffnung ist im Juni.
Die Planung für ein Nahwärmenetz ist abgeschlossen, nun werden Flächennutzung- und Bebauungspläne dafür in Angriff genommen.
Nahwärmenetz: Holm setzt auf Holzverbrennung
Die Gemeinde plant ihren Weg zu CO2-Neutralität und einer autarken Energieversorgung: Im Gewerbegebiet Bredhornweg soll eine Anlage entstehen, in der Hackschnitzel und Knickholz aus dem Umland für das Heizen verfeuert werden.
„Holm ist mit gut 100 Hektar Fläche die waldreichste Gemeinde im Kreis. Auch das Knickholz kommt aus circa 30 Kilometern Umkreis. Die Wärmeversorgung wird dadurch nachhaltiger“, sagt Bürgermeister Uwe Hüttner (CDU).
Allein in Schleswig-Holstein gebe es eine Länge von 46.000 Kilometern an Knickgehölzen, die gesetzlich alle zehn Jahre „auf Stock“ geschnitten werden müssen – dieses Potenzial müsse sinnvoll genutzt werden.
Photovoltaik: Auch Holm hofft auf Freiflächen-Anlagen
Zudem sollen möglichst Solar-Freiflächen-Anlage entstehen - bisher stellt sich die Untere Naturschutzbehörde quer. Zusätzlich wird geprüft, Strom durch Solarzellen auf öffentlichen Parkplätzen, zum Beispiel an der Sporthalle, generieren zu können. Die Stellplätze sollen überdacht werden, um so Strom aus Sonnenenergie gewinnen zu können.
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Da Holm zudem für viele Autofahrer über B 431, Land- und Kreisstraßen eher eine Durchgangsstation ist, steht auch das Thema Verkehrsberuhigung auf der Agenda weit oben. „Aus meiner Sicht würde da nur konsequent Tempo 30 innerorts helfen, um den Lärm wirklich reduzieren zu können. Aber das ist sicherlich extrem unpopulär und nicht durchsetzbar“, sagt Hüttner.
Er ist seit fünf Jahren im Amt und hofft auf eine weitere Amtszeit. Bei der vergangenen Wahl 2018 erhielt die CDU 53,84 Prozent der Stimmen, vor SPD (20,81) und den Grünen (25,35). In der Gemeindevertretung hat die CDU neun Sitze, die SPD und Grünen jeweils vier.
Neuendeich:
Zwei Projekte stehen in der gut 500 Einwohner umfassenden Gemeinde Neuendeich im Fokus der kommenden Jahre. „Ein Schwerpunktthema ist die Umsetzung des Neubaus der Feuerwache“, sagt Bürgermeister Reinhard Pliquet (SPD, seit zehn Jahren im Amt. Darin sollen dann auch einige Nebenräumen wie beispielsweise Umkleide-Räume entstehen,
„Auch die damit verbundene Sanierung vom Dörpshus“, stellt das kleine Dorf vor große finanzielle Herausforderung. Es gelte, ein Projekt „mit rund zwei Millionen Euro Kosten“ zu verwirklichen. Den Baubeginn erwarten die politischen Vertreter bereits im Juni dieses Jahres.
Photovoltaik auf einem Pumpenhaus
Das Thema der ökologisch sinnvollen Energiegewinnung ist ebenfalls von größerem Interesse: Laut Pliquet stehe „die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf einem weiteren Pumpenhaus der Ortsentwässerung“ an.
Darüber hinaus sollen in Neuendeich die Gemeindestraßen saniert und die Straßenbeleuchtung ausgebaut werden. Dazu gibt es auch Gedankenspiele, ob eine „Pumptrack-Strecke auf dem Bolzplatz“ entstehen werde.
Eventuell wird der Bolzplatz saniert
Das ist ein hügeliger Fahrradrundkurs, der im Optimalfall ohne Betätigen der Pedale mit Verlagerung der Körpergewichts durchfahren werden kann. Möglicherweise soll auch der Bolzplatz selbst saniert werden.
In Neuendeich kandidieren Politiker von SPD und CDU. Schon seit zehn Jahren haben die Sozialdemokraten fünf Sitze, die Christdemokraten kommen auf vier. Pliquet möchte Bürgermeister bleiben, auf dem ersten CDU-Listenplatz steht Anja Pump. Die SPD holte 2018 52,88 Prozent der Stimmen, die CDU 47.02 Prozent.