Kreis Pinneberg. Fünf Abgeordnete des Pinneberger Kreistags wurden für ihre Verdienste gewürdigt – durchaus auch mit kritischen Tönen.

Es war die letzte von insgesamt 34 Sitzungen des Pinneberger Kreistages in dieser Wahlperiode seit 2018. Am 21. Juni wird der neue Kreistag nach der Kommunalwahl zu seiner konstituierenden Sitzung zusammentreten.

Kreispräsident Helmuth Ahrens (CDU) nutzte die Gelegenheit, fünf langjährige Abgeordnete für ihre ehrenamtlichen politischen Verdienste für den Kreis Pinneberg zu würdigen. Alle fünf zusammen kommen auf mehr als 100 Jahre Kreistags-Zugehörigkeit.

Das war’s – 100 Jahre Kreistagserfahrung gehen in Ruhestand

Seit 1998 und damit 25 Jahre dabei ist die SPD-Abgeordnete Helga Kell-Rossmann aus Elmshorn. Auf jeweils 20 Jahre kommen Hiltraud Ritter (CDU) aus Halstenbek, Susanne von Soden-Stahl aus Elmshorn und Regina Flesken (beide Grüne) aus Wedel und Jens Petersen (FDP) aus Elmshorn.

Sie alle wurden mit Blumen und Urkunden beschenkt. Ihrem „langjährigen Wirken und Engagement zum Wohle der Einwohnerinnen und Einwohner gilt die besondere Anerkennung des Kreises Pinneberg“, so der Wortlaut auf der Urkunde. Dafür spreche der Kreis Pinneberg ihnen seinen Dank aus.

CDU-Abgeordnete warnt bei Abschied, das Geld nicht zu verschwenden

Die langjährige Finanzexpertin der CDU, Hiltraud Ritter, die dem neuen Kreistag nicht mehr angehören wird, appellierte zum Abschied an die Kollegen, umsichtig mit den Finanzen umzugehen. Ihr Eindruck sei, da werde zurzeit „viel Geld verschwendet“.

Helga Kell-Rossmann, deren Wiederwahl nicht durch einen vorderen Listenplatz abgesichert ist, bezeichnete sich selbst als „Kampfmaschine“ für die Kinder- und Jugendarbeit im Kreis. Sie bat die Kollegen, in den Beratungen über die Parteigrenzen hinweg „über den Tellerrand“ zu schauen.

FDP-Abgeordneter lobt Ex-Kollegen, die immer klare Kante gezeigt hätten

Jens Petersen, der mit Listenplatz sechs auch um seine Wiederwahl fürchten muss, zog eine sehr positive Bilanz seiner Amtszeit im Kreistag. „Die 20 Jahre haben mir gut gefallen und Spaß gemacht“, sagte Petersen. Dabei habe er Freundschaften mit Abgeordneten anderer Fraktionen schließen können. Ihn hätten vor allem die beiden inzwischen verstorbenen Abgeordneten Klaus G. Bremer (FDP) und Hannes Birke (SPD) beeindruckt, sagte er.

Beide waren fast 50 Jahre Abgeordnete und jahrzehntelang Vorsitzende ihrer Fraktionen. Petersen: „Das waren Typen, die mit ihren Standpunkten immer klare Kante gezeigt haben. Solche Menschen prägen die Politik.“ Auch der Humor sei dabei nicht zu kurz gekommen, auch wenn sie manchmal übers Ziel hinaus geschossen hätten.

Susanne von Soden-Stahl, die jetzt Spitzenkandidatin der Grünen ist, sagte: „Ich komme wieder.“ Gleiches gilt wohl auch für Regina Flesken auf Listenplatz sieben.