Wedel. Auch nach Vermittlung von Wedels Bürgermeister Gernot Kaser gibt es keine Einigung. Doch der Betrieb läuft vorerst weiter.

Der zum 1. Januar auslaufende Vertrag zwischen dem Förderverein Reepschlägerhaus und dem Ehepaar Birthe und Berndt Krinkowski, das seit dreieinhalb Jahren in der Wedeler Kulturstätte das beliebte Café Reepis Teeketel betreibt, wird nicht verlängert.

Wedel: Café im Reepschlägerhaus bleibt bis Ende März geöffnet

Gut vier Stunden saß der Vorstand um die Vorsitzende Claudia Klahn mit den Krinkowskis und Wedels Bürgermeister Gernot Kaser am vergangenen Dienstag im ältesten Gebäude der Rolandstadt (erbaut 1758) zusammen, um möglicherweise auf den letzten Drücker doch noch eine zukunftsfähige Lösung zu finden. Kaser hatte sich als Vermittler angeboten. Eine Einigung blieb jedoch aus.

Allerdings bleibt das Café noch zwei weitere Monate geöffnet. Ende März müssen die beiden Betreiber dann das Reepschlägerhaus endgültig verlassen. „Wir haben uns darauf verständigt, dass Details des Gesprächs nicht öffentlich werden sollen. Es ging sachlich zu. Unsere Vorstellungen von einer künftigen Gastronomie im Reepschlägerhaus waren einfach unterschiedlich“, sagte die Fördervereinsvorsitzende.

Nun gibt es eine Übergangslösung. Die Café-Betreiber haben etwas Zeit, möglicherweise neue Räumlichkeiten zu finden. Die Auszubildende, die im September den Lehrberuf im Konditoren-Handwerk aufgenommen hatte, kann sich nach einer neuen Ausbildungsstätte umschauen. Das Reepis Teeketel ist bis Jahresende geschlossen – telefonisch war am Mittwoch dort niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Im Internet gab es auf der Facebook-Seite ein kurzes Statement der Betreiber: „Liebe Freunde des Reepis! Wir haben traurige Gewissheit. Wir werden das Reepi zum 31.3.2023 verlassen. Wir freuen uns im Januar und Februar über viele bekannte Gesichter.“

Wedel: Unstimmigkeiten zwischen Pächtern und Förderverein

Das Reepschlägerhaus gehört der Stadt Wedel, Verpächter ist der Förderverein. Über den finalen Vermittlungsversuch sagte Bürgermeister Kaser: „Der Verein möchte seinem Auftrag, das Reepschlägerhaus im Sinne der Kunst und Kultur auch abends zu öffnen, nachkommen und braucht hiefür entsprechend eine Präsenz der Gastronomie.“ Dies wollten die aktuellen Café-Pächter nicht leisten. „Eine weitere Zusammenarbeit hätte auch ein dafür notwendiges Vertrauen benötigt, was leider bei beiden Vertragspartnern erkennbar nicht mehr vorhanden war“, so Kaser.

Es hatte mehr und mehr Unstimmigkeiten zwischen den aktuellen Pächtern und dem Förderverein gegeben, auch über Vertragsinhalte. Der Hauptstreitpunkt war zuletzt eine Nutzungsgebühr von monatlich 500 Euro, die künftig an den Förderverein gezahlt werden sollte. Stadt und Förderverein hatten gegenüber dem Abendblatt bestätigt, dass die Betreiber seit dem Einstieg 2019 bis zuletzt über die moderaten Konditionen hinaus großzügig unterstützt wurden.

Bewerbungen für einen neuen Gastronomiebetrieb ab dem 1. April des kommenden Jahres nehmen die Verantwortlichen des Fördervereins ab sofort entgegen.