Ellerbek/Pinneberg. Für Leni Barmbrock (12) ist das Ellerbeker Weihnachtsturnier ihr letzter U12-Auftritt. USA-Urlauberin Kulicke räumt bei den Damen ab.
Am Nachmittag des letzten Turniertags ist es ruhig geworden in der Tennishalle des Pinneberger TC am Voßbarg. Hier, wohin regelmäßig die U12-Konkurrenzen des 45. Ellerbeker Weihnachtsturniers ausgelagert sind, bestreiten nur noch die letzten vier Mädchen ihre Finalspiele in Neben- und Hauptrunde.
Entsprechend entspannt geht es bei Imke (56) und Inka Quast (29) im Vorraum der Halle mit den großen Sichtfenstern zu. Das Mutter-Tochter-Gespann teilt sich die Aufgabe als Turnierleitung. „Ich weiß gar nicht, wie lange ich schon dabei helfe, die Ellerbeker Turniere im Sommer oder nun im Winter über die Bühne zu bringen, gefühlt bin ich wohl seit 25 Jahren Mitglied im TCE“, sagt Imke Quast. „Und wir haben halt drei Hallen für das Weihnachtsturnier im Betrieb, da ist es für uns Ehrensache, unserem Turnierleiter Jörg Hilpert bei der Ausrichtung zu helfen.“
Hilfe, die nun auch benötigt wird. Die Tür zur Halle öffnet sich. Die Hauptrundenfinalistinnen Leni Barmbrock und Philippa Färber wenden sich an das Duo: „Wir wissen nicht genau, wie es steht.“ Kein Problem für Inka Quast. Die Mannschaftsführerin der TCE-Damen spricht kurz mit den beiden, dann einigen sich Leni und Philippa auf ein 6:3 im ersten Satz für Philippa aus Molfsee. Weiter gehts. „Das ist hier auch unser Ziel. Die Kinder sollen sich selber einigen, so dass wir von der Leitung nur eine Vermittlerolle haben“, sagt Inka Quast.
Kurz darauf ist dennoch Schluss. Lokalmatadorin Leni Barmbrock hat zwar mit 0:6 auch den zweiten Satz verloren, doch als Nummer vier der Setzliste kann sie mit ihrem Abschneiden im Turnier zufrieden sein. Ein Gefühl, das die ab Februar 13-Jährige mit Beginn der neuen Saison vermutlich nicht mehr ganz so oft erfahren wird. „Das war jetzt mein allerletztes Match als U12-Juniorin. Künftig in der U14 treffe ich wohl öfter auf Gegnerinnen, die erstmal einfach zu stark sein werden“, mutmaßt die Schülerin an der Tornescher Klaus-Groth-Schule.
Doch auch angesichts der erschwerten Bedingungen für das neue Turnierjahr hat Leni Barmbrock Ambitionen. „Ich weiß zwar nicht genau, wie meine bisherigen Ranglistenpunkte in die neue Altersklasse übertragen werden, aber ich bin jetzt an Position 136 und will auf jeden Fall in diesem Jahr in der DTB-Liste weiter klettern.“
Um das zu leisten, hat die Zwölfjährige im zurückliegenden Jahr hart gearbeitet. In einigen Bereichen mit spürbarem Erfolg. „Ich kann mich mittlerweile besser konzentrieren; wenn etwas schief geht, bleib ich gelassener als früher, das hilft sehr“, sagt Leni Barmbrock, die beim TV Uetersen mit Chefcoach Björn Keller trainiert. „Aber wenn ich jetzt auf dieses Finale zurückblicke, könnte ich wohl als Nächstes an meiner Rückhand arbeiten.“
Diese kann sie gleich von Freitag an bei den 7. Sparda Bank Junior Indoor Open in Neumünster überprüfen. „Und vielleicht bekomme ich ja auch eine Einladung zu den U14-Landesmeisterschaften im Februar in Kiel“, sagt Leni Barmbrock hoffnungsvoll, hat dabei aber noch ein weiteres Saisonziel für ihre neue Altersklasse. „Ich habe jetzt dreimal in Folge unser eigenes Sommerturnier in Uetersen in der U12 gewonnen. Jetzt möchte ich auch als U14 mein Glück versuchen, dass die Serie hält.“
Turnierorganisator Jörg Hilpert, der an den fünf Spieltagen der Damen, Herren sowie der Jugendklassen U14 und U16 mit Kollegin Steffi Schoop in Halstenbek und Ellerbek mit 33 Helfern den Überblick behielt, hofft auch, eine eigene Serie fortsetzen zu können. „Wir haben uns immer besser in den Turnierablauf eingefuchst; Steffi führt mittlerweile so effizient Buch, dass der Ablauf und die Nebenrunden-Auslosung immer reibungsloser klappen“, sagte Hilpert, der erfreut registriert, dass sich die so gewonnene Entspanntheit in Richtung der Teilnehmer fortsetzt. „Wir habe noch nie so viel Lob von allen Seiten kassiert. Das haben wir uns aber auch durch zwei volle Vorbereitungstage direkt vor Weihnachten hart erarbeitet.“
Sportlich war Jörg Hilpert von der Rellingerin Vivienne Kulicke (Großflottbeker THGC) angetan. Die 23-Jährige marschierte ungesetzt locker durch die Damenkonkurrenz. „Sie studiert in den USA und spielt dort auch am College Tennis.“
Weniger zufrieden war Hilpert, Cheftrainer beim TCE, mit einigen Nachwuchsdarbietungen. „Imke und Inka hatten am Voßbarg Glück; bei den U12 gab es anfangs extrem viele Streitigkeiten und Probleme unter den Spielern. So habe ich das noch nicht erlebt...“