Ellerbek. Beim Weihnachtsturnier des TCE bieten 300 Starter in acht Konkurrenzen einige Marathonmatches. Und es gibt ein Finale der Generationen

„Das war wirklich tolles und hochklassiges Tennis. Ein rundum spannendes, heiß umkämpftes Match.“ Jörg Hilpert, Leiter des 44. Ellerbeker Weihnachtsturniers, das wegen seiner Terminierung bis in den späten Nachmittag am letzten Tag des Jahres hinein eigentlich Silvester­turnier heißen müsste, wurde des Schwärmens nicht müde.

Was der Jugend-Sportwart und Cheftrainer des TC Ellerbek als letztes Spiel am zweiten Turniertag in der Damenkonkurrenz von der erst 14 Jahre alten Prisdorferin Kim Auerswald
(TC an der Schirnau) und ihrer Achtel­final-Kontrahentin Ann-Sophie Funke (17, VfL Westercelle) geboten bekam, nötigte Hilpert Respekt ab – und auch Bedauern: „Sehr schade, dass nur wir von der Turnierleitung und die beiden Väter der Spielerinnen das tolle Match bis zum Ende gesehen haben.“

Doch dies will Jörg Hilpert nicht als Kritik an vermeintlichem Desinteresse verstanden wissen; er bringt sogar Verständnis dafür auf, dass sich die Plätze vor dem Court der TCE-Halle am Rugenbergener Mühlenweg nach und nach leerten. „Die beiden sind ja erst um 22.30 Uhr auf den Platz gegangen und haben dann um jeden einzelnen Punkt so hart gefightet, dass sie erst zwei Stunden später fertig wurden“, sagte Hilpert über das Match, das die junge Prisdorferin dann mit 7:5 und 6:2 für sich entschied. „So spät abends wird auch der größte Tennisfreund schon mal müde und will ins Bett.“

Erfahrung der letzten Jahre beschleunigt Turnierverlauf

Für Hilpert und seine bewährte Turnierleitungs-Kollegin Steffi Schoop folgte anschließend eine erfreulich kurze „Nachtschicht“. Hatte sich noch im Vorjahr die Auslosung der Nebenrunden bis 3.30 Uhr hingezogen, so standen die Paarungen für die Spieler, die nach Niederlage im ersten Antritt weitermachen wollten, schon wenig später fest. „Wir haben aus dem letzten Mal gelernt. Wir versuchen ohnehin, immer wieder Erfahrungen einfließen zu lassen, damit das nächste Turnier noch besser abläuft“, sagte Steffi Schoop. „Diesmal haben wir gleich mit Turnierbeginn mit vorgefertigten Kladdezetteln gearbeitet, um durch einfaches Wegstreichen den Überblick zu wahren.“

Die beiden Turniermacher und ihre über 30 freiwilligen Helfer (Hilpert: „Ohne diese tolle ehrenamtliche Unterstützung aus Vereins- und Freundeskreis wäre das Turnier nicht möglich.“) können ihren sportlichen Gästen aber nur die Rahmenbedingungen liefern - spielen und siegen müssen die Akteure aber selber. Und das mussten Kim Auerswald und auch die übrigen Damenspielerinnen anerkennen, dass an der Nummer eins der Setzliste, Noma Noha Akugue (Marienthaler THC), kein Weg vorbei führte.

Die 14-Jährige setzte sich im Viertelfinale gegen die an Acht vorplatzierte Auerswald durch, schaltete in der Vorschlussrunde die Nummer drei Tina Zimmermann (SV Blankenese) in zwei Sätzen aus und benötigte im „Finale der Generationen“ gegen die 30 Jahre ältere Claudia Hoffmann-Timm (UHC) einen Satz Anlauf, um sich mit 7:5, 6:2 die 250 Euro Siegprämie und Punkte für die Damen-Rangliste des DTB zu sichern.

Am anderen Ende des Alters­tableaus war Lokalmatadorin Svea Frodell einzige Teilnehmerin des TC Ellerbek beim eigenen Turnier. Bei den Juniorinnen U12 zeigte sie sich in Form, obwohl sie mit ihrer Altersklasse wegen der hohen Meldezahl zum benachbarten Pinneberger TC ausweichen musste. Während sie sich das Damenendspiel ansah, resümierte sie über ihren eigenen dritten Platz unter 21 Starterinnen. „Doch, ich bin schon zufrieden mit mir“, sagte die Zwölfjährige, die von heute an sich den Wettbewerben der U14 stellen muss. „Ich arbeite jetzt erst mal verstärkt an meiner Rückhand. Für die neue Saison möchte ich dann auf jeden Fall noch in eine höhere
Leistungsklasse aufsteigen.“

Zufriedenheit aber auch bei den Zuschauern, die zum Turnierabschluss bei den Herren mit Othar Kordsachia einen Überraschungssieger präsentiert bekamen. Der 26-Jährige vom TTK Sachsenwald schaltete ungesetzt im Viertelfinale Turnierfavorit Vincent Strauch (Uhlenhorster HC) aus und setzte sich dann auch gegen den Schirnauer Fynn Lohse (#9/6:2, 6:2) und im Finale mit 2:6, 7:5, 10:8 gegen Nico Hadeler (#5/Suchsdorfer SV) durch.