Pinneberg/Elmshorn. Drittligamänner sind nach 0:3 gegen VCO Berlin II nur Sechster; Regionalliga-Aufsteiger VGE holt in Warnemünde schon den siebten Sieg

Wenn der Weihnachtsmann Volleyball-Wünsche erfüllen könnte, hätte VfL-Coach Sven Klieme seine Vorstellungen: „Dann würde ich mir wünschen, dass bei den Spielern – abgesehen von Job und Familie – der Fokus wieder mehr auf Volleyball liegt. Die Trainingsbeteiligung und allgemeines Engagement sollten wieder besser werden.“

Für die kommenden Saison wird personell nachgebessert

Die Vermutung liegt nahe, dass der Trainer des Pinneberger Drittliga-Teams mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht zufrieden ist. „Das bin ich auch nicht. Vieles von dem, was wir uns vor der Spielzeit vorgenommen haben, haben wir nicht umgesetzt. Unserem Kader fehlt es in der Breite an Qualität. Das ist deutlich geworden. Schon jetzt arbeiten wir mit Hochdruck daran, für die neue Saison Spieler zu verpflichten. Momentan sieht es danach aus, dass sich jetzt in der Winterpause aber nichts tut.“ Klieme wählt klare Worte.

Der VfL Pinneberg ist Tabellensechster und hinkt den eigenen Ansprüchen, zu den Top-Teams in der 3. Liga Nord zu gehören, momentan weit hinterher. Der Großteil der 17 eingesammelten Punkte wurde in der eigenen Jahnhalle geholt. Nun gab es die erste Heimniederlage im sechsten Spiel. Der VfL unterlag dem neuen Tabellenzweiten VCO Berlin II mit 0:3 (21:25, 22:25, 17:25).

Mit Ausnahme von Mittelblocker Janosch Maas, der eine „überragende Leistung ablieferte und eine unüberwindbare Mauer“ am Netz darstellte, war es eine Teamleistung, die sich als viel zu fehlerbehaftet erwies. „Im Aufschlag haben wir keinen Druck aufbauen können, in der Annahme und bei den Zuspielen gab es Probleme, sodass wir zum Beispiel Diagonalangreifer Florian Sievers zu selten in Szene setzten konnten. Und dann stehst du eben mit null Punkten da“, sagte der VfL-Coach.

Um doch etwas die Weihnachtsstimmung in Schwung zu bekommen, treffen sich alle Pinneberger Teams heute noch zur sportlich geselligen Feier in der Jahnhalle. Am 19. Januar tritt das Team dann zum Ende der Winterpause beim SC Potsdam an.

Von Grübelei oder Unzufriedenheit kann beim ersten Frauenteam der VG Elmshorn keine Rede sein. Die Aufsteigerinnen, die nach Jahren des Verzichts zu dieser Saison den Sprung in die vierthöchste Liga gewagt haben, hatten schon zum Hinrundenende zufrieden Bilanz gezogen. Sechs Siege aus zehn Partien bedeuteten bei der Ausbeute von 17 Punkten und 21:17 Sätzen immerhin den vierten Tabellenplatz.

Damit haben die Spielerinnen des Trainergespanns Michael Behrmann und Burkhard Skibitzki Erwartungen auch kühnerer Optimisten in Team und Umfeld übertroffen. Galt es doch, bei fraglos individueller Qualität den personellen Umbruch auch eine Liga höher in eine harmonische Teamleistung umzusetzen. „Den sechsten Platz sichern, das bleibt unser Ziel“, beharrte Coach Behrmann zur Saisonhälfte auf der Wegmarke, die schon übertroffen war.Absteigen müssen die Teams auf den Positionen acht, neun und zehn.

Anja Svensson wird nach dem 3:2-Sieg der VG Elmshorn beim SV Warnemünde zur wertvollsten Spielerin (MVP) der VGE gewählt.
Anja Svensson wird nach dem 3:2-Sieg der VG Elmshorn beim SV Warnemünde zur wertvollsten Spielerin (MVP) der VGE gewählt. © Ulrich Stückler | Ulrich Stückler

Doch nach dem hart erkämpften 3:2 (22:25, 26:24, 25:22, 23:25, 19:17)-Erfolg beim SV Warnemünde, belegen die VGE-Frauen weiterhin Rang vier (19/24:19). Im zweistündigen Marathonmatch gab es keine Schonzeit. „Als Team haben wir alles gegeben, und als es wichtig war, hat der Gegner die nötigen Fehler gemacht“, sagte Außenangreiferin Katja Saß. Die 43-Jährige hatte den umjubelten Matchball verwandelt, „Lorbeeren“ gab es aber für ihre Positionskollegin. Anja Svensson wurde vom SVW-Trainer als wertvollste Spielerin (MVP) ausgezeichnet. Und ein weiteres kleines Ziel von Coach Behrmann ist auch umgesetzt worden: „Wir wollen möglichst gegen kein Team zweimal verlieren.“