Pinneberg. Die Drittliga-Volleyballer des VfL Pinneberg besiegen den bis dahin noch ungeschlagenen Aufsteiger SC Potsdam nach Videostudium mit 3:0.
Rund einen Monat haben die Volleyballfans in Pinneberg darauf warten müssen, dass sie in der Jahnhalle im Anschluss an ein erfolgreiches Match ihrer Drittliga-Männer diesen bei ihrem traditionellen
„Disco, Disco!“-Siegestanz zusehen zu können. Wohl auch ein Grund dafür, dass die Spieler von Trainer Sven Klieme nach dem 3:0 (25:20, 25:23, 25:21)-
Heimerfolg über den Tabellenführer SC Potsdam besonders viel Energie in ihr Siegesritual gesteckt haben.
Vor allem aber, weil sie mit Recht stolz auf ihre gezeigte Leistung waren. Denn gegen das Überraschungsteam der Liga, den bis zu diesem Spieltag noch ungeschlagenen Aufsteiger aus der Regionalliga Nordost, gaben die Pinneberger von wenigen kurzen Phasen abgesehen den Ton an. Ein Spielverlauf, mit dem die Akteure erst spät zu kalkulieren begonnen hatten.
„Ehrlich gesagt habe ich bis Donnerstag um 19.30 Uhr befürchtet, dass wir von Potsdam richtig auf die Mütze bekommen werden“, sagte Zuspieler Sebastian Rieck mit Blick auf den
bislang durchwachsenen Saisonverlauf von „Pinnack“, wie sich die VfL-Spieler selber nennen. „Aber von 20 Uhr an, nach unserer Videoanalyse der Gäste, sah alles ganz anders aus. Da haben wir gesehen, dass die wirklich auch nur mit Wasser kochen, dass es allein an uns liegen würde, ob wir Erfolg haben.“
Doch die erste Entscheidung mit Tragweite traf Coach Klieme bereits vor dem ersten Ballwechsel. Als
Zuspieler berief er Sebastian Rieck,
obwohl Positionskollege Max Voigt
zuvor sehr wohl ansprechende Leistungen gezeigt hatte. „Das war eine Intuition, die mir erst in der Nacht vor dem Spiel gekommen ist; irgendwie war ich mir sicher, dass Sebastian einen richtig guten Tag haben würde“, sagte Klieme. „Und da wir endlich mal mit einem fast vollzähligen Kader auflaufen konnten, hatten wir schon deutlich mehr Optionen als an den ersten Spieltagen.“
So gelang es den Gastgebern oft, durch Aufschläge und Blockstellung den gegnerischen Zuspieler dazu zu zwingen, seinen Annahmespieler gleich wieder für den Angriff einzusetzen. Eine zumeist unvorteilhafte Konstellation. Ohnehin war die Pinneberger Blockarbeit ein Schlüssel zum Erfolg. „Wir hatten in den Videos für einige
Situationen Details erkannt, auf die wir uns eingestellt und diese dann im Match tatsächlich so vorgefunden haben. So konnten wir uns zum Beispiel Vorteile erarbeiten, wenn der Potsdamer Steller über Kopf zugespielt hat.“
Neben zahlreichen Blockpunkten, zu denen besonders Janosch Maas einen großen Anteil beitrug, boten die Pinneberger auch einen variablen Angriff. Dieser sorgte immer wieder für Zähler, wenn die Gäste doch mal
heranzukommen drohten. „Gewackelt haben wir ja eigentlich nur, wenn unsere Annahme nicht klappte und kein Angriff aufgebaut werden konnte“, sagte Klieme. „Aber nachdem in den vorherigen Spielen Florian Sievers einen Großteil der Angriffslast getragen hat, haben wir diese nun verteilen können.“ So steuerten alle Teammitglieder ihren Teil zum Sturz des Spitzenreiters bei...