Pinneberg. Drittliga-Team des VfL Pinneberg hat mit sieglosem Schlusslicht Oststeinbeker SV so seine Probleme. Nun geht es zum Tabellendritten.
„Ich habe es vorher schon ein wenig befürchtet, letztlich hat es sich bewahrheitet. Der OSV ist deutlich besser, als der Tabellenstand zeigt“, sagte Sven Klieme, Volleyball-Trainer des VfL Pinneberg.
Zwar gewann das Drittliga-Männerteam das Derby in der Jahnhalle gegen das noch sieglose Tabellenschlusslicht aus Oststeinbek glatt mit 3:0 (25:21, 25:23, 25:19), doch so richtig zufrieden waren weder die Pinneberger Spieler, noch der eigene Trainer – trotz der drei dazugewonnenen Punkte.
„Das war kein gutes Spiel von uns. Wir wollten über unseren Aufschlag Druck auf die gegnerische Annahme ausüben. Das hat nicht geklappt. Im Endeffekt ist es so, dass die ersten beiden Sätze uns geschenkt wurden“, meinte der 47-Jährige. Träge und behäbig sei seine Mannschaft gewesen, die spielerischen Probleme seien immerhin durch den Kampf ausgeglichen worden.
„Wir haben nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, sagte Klieme, der nach dem verschenkten Punkt am Wochenende zuvor bei TKC Wriezen – ein 3:2-Auswärtssieg – doch so gespannt war auf die Reaktion seiner Mannschaft.
Die Oststeinbeker haben vor der Saison einen großen Umbruch eingeläutet, treten mit einer weitgehend sehr jungen Mannschaft in der Liga an und konnten in den sechs Saisonpartien zuvor lediglich zwei Sätze gewinnen. Zuletzt gab es das Comeback vom langjährigen OSV-Spieler und Coach Björn Domroese (37), um für etwas mehr Stabilität und einen Aufschwung zu sorgen.
Fast das gesamte Spiel über ging es ausgeglichen zwischen den Pinnebergern, die eine Tabellenplatzierung unter den ersten fünf Teams anpeilen, und dem Abstiegskandidaten aus der Nachbarschaft zu. Viele Punkte schenkten die Pinneberger ab, weil der Aufschlag im Aus landete.
Erst gegen Ende des ersten Durchgangs steigerte sich der VfL etwas, profitierte dabei allerdings auch vom fehlerbehafteten Spiel der Gäste. Im zweiten Satz taten sich die Pinneberger erneut schwer. Als ein Aufschlag der Heimmanschaft beim Zwischenstand von 19:18 erneut für einen geschenkten Punkt zugunsten des OSV sorgte, war es kurzzeitig um die Contenance von Klieme geschehen.
Für etwas Entspannung auf der VfL-Bank sorgte dann Mittelblocker Levin Wolf, der erst vor der Saison von Oststeinbek zu „Pinnack“ gewechselt war, als er den Ball zum 25:23-Satzgewinn den ehemaligen Teamkollegen um die Ohren schmetterte. Im finalen Durchgang hatten die Gastgeber den Gegner dann etwas souveräner im Griff. Als bester Pinneberger wurde Diagonalspieler Florian Sievers ausgezeichnet.
„Ich persönlich habe lieber eine schlechte Leistung und gewinne trotzdem 3:0, als top zu spielen und dann 0:3 zu verlieren“, meinte Zuspieler Sebastian Rieck. Doch sowohl Rieck als auch Klieme wissen, dass sich der VfL Pinneberg gegen leistungsstärkere Mannschaften steigern muss, um weitere Punkte einzusammeln. Am kommenden Sonnabend reisen die Pinneberger nämlich zum Tabellendritten PSV Neustrelitz, der bisher nur eine von sechs Begegnungen verloren hat. „Da müssen wir eine Schippe drauflegen“, sagt der VfL-Trainer, der bislang auf eine Bilanz von vier Siegen und zwei Niederlagen zurückblickt.
In Mecklenburg-Vorpommern ist vermutlich Mittelblocker Stephan Radke nach überstandenem Bänderriss wieder mit von der Partie.