Wedel. Neben den Zweitligamännern in der Pro B Nord punkten auch die Regionalligafrauen. Es ist der erste Saisonsieg für das Aufsteigerteam
Eine Kampfansage an die Konkurrenz gibt es von Rist-Headcoach Felix Banobre nicht. Auch bei mehrmaligem Nachhaken im Trainer-Talk nach der Partie blieb der Spanier seiner Prämisse treu. „Wir müssen bescheiden bleiben, einfach weitermachen und von Spiel zu Spiel denken“, sagte er nach dem überzeugenden 82:67 (32:30)-Heimsieg gegen die VfL SparkassenStars Bochum.
Für Wedels Basketballer war es vor 585 Zuschauern in der Steinberghalle der vierte Erfolg in Serie – der sechste Sieg in sieben Pro B-Duellen. Banobre selbst hatte die Nordrhein-Westfalen, die als bisher einzige Tabellenführer Iserlohn schlagen konnte, als eines der drei besten Teams der Liga bezeichnet. Rückschlüsse auf die eigene Leistungsstärke im Vergleich zu den anderen möchte Wedels Trainer nicht ziehen.
Trainer Banobre bleibt mit seinen Prognosen vorsichtig
„Im Vorjahr haben wir durch einen Buzzerbeater hier gegen Essen verloren. Dann kamen Verletzungen und wir haben achtmal in Folge verloren. Es kann immer alles passieren. Es ist schwer, in dieser Liga etwas vorherzusagen“, sagt Banobre. Der nächste Gegner sei immer das beste Team der Liga, merkte er an und wandelte vermutlich unbewusst die alte Sepp Herberger-Weisheit („Das nächste Spiel ist immer das schwerste“) gekonnt um. Etwas angriffslustiger war da schon Wedels US-Amerikaner Ryan Logan: „Ja, das System läuft. Wir gewinnen die knappen Spiele und auch einige etwas deutlicher wie nun gegen Bochum. Man kann uns schon zu den Top-Teams zählen.“
Nach ausgeglichenem ersten Viertel, das der SC Rist mit zwei Punkten Führung abschloss (25:23), folgte ein zehnminütiger Durchgang, der geprägt war von guten Defensivaktionen auf beiden Seiten gepaart mit Schusspech und misslungenen Offensiv-Versuchen. „In der zweiten Hälfte sind dann die Dreier gefallen, die in den ersten beiden Vierteln nicht reingingen“, sagte Banobre. Wedel ließ den Ball gut laufen und schenkte Bockum 27 Punkte ein, im vierten Viertel waren es noch einmal 23. Die VfLer konnten nur mit 18 und 19 Punkten dagegenhalten.
Mit nun zwölf Punkten halten die Wedeler in der Tabelle Gleichschritt mit den Iserlohn Kangaroos. Am kommenden Sonnabend spielt der SC Rist beim Letzten Essen. „Das ist eine Mannschaft mit viel Potenzial, das noch nicht geweckt wurde. Und wir wollen verhindern, dass sie gegen uns aufwachen“, warnt Banobre.
Schon vor dem Wedeler Pro B-Team siegte eine andere Rist-Mannschaft in der Steinberghalle: In ihrem zweiten Auftritt in der 1. Regionalliga konnten die Frauen des SC Rist ihren ersten Sieg feiern. Das Team von Cheftrainer Manfred Schuncke setzte sich mit 76:54 (36:23) gegen die WSG Königs Wusterhausen durch. „Ich freue mich über den Sieg. Auch die Art und Weise, wie wir gespielt haben, hat mir gefallen. Mit 22 Punkten zu gewinnen ist souverän“, sagte Schuncke, der insbesondere die Leistung der Neuzugänge lobte. Leonie Rosemeyer war neben Anna Suckstorff beste Wedeler Werferin (17 Punkte), und Jessica Höötmann (16 Zähler) überzeugte mit entschlossenem Zug zum Korb.
Nach ausgeglichenem ersten Viertel (16:14), erzielten die Wedeler elf Punkte in Serie, ebneten so den Weg zu einem nie wirklich gefährdeten Heimsieg, bei dem es auch Gelegenheit gab, den jüngsten Risterinnen wie Karlotta Schmalisch (15) Spielzeit zu gewähren. Für Wedel geht es am Sonnabend beim Osnabrücker SC II weiter.
ProB Nord, Viertel-Ergebnisse: 25:23, 7:7, 27:18, 23:19.
SC Rist (Punkte): Lars Kamp (25), Aurimas Adomaitis (15), Ryan Logan (12), Mario Blessing (11), Malo Valérien (8), Osaro Jürgen Rich (5), Justus Hollatz (4), Linus Hoffmann (2).
1. Regionalliga Nord, Viertel-Ergebnisse: 16:14, 20:9, 16:12, 24:19.
SC Rist, Frauen (Punkte): Anna Suckstorff, Leonie Rosemeyer (je 17), Jessica Höötmann (16), Matilda Schmalisch (10), Linn Jürgensen (7), Laura Rahn (6), Luisa Garsoffky-Strey (2), Sophia Linke (1).