Wedel. Das Team um Luisa Garsoffky-Strey empfängt zum Auftakt die MTV/BG Wolfenbüttel. Der Aufstieg war dem Vierten als Nachrücker gelungen
Ende April haben die Basketballerinnen des SC Rist zuletzt im Pflichtspiel auf dem Feld gestanden. Das Pokalfinale gegen die BG Hamburg-West verloren die Wedelerinnen mit 61:66. Nun erst, ein halbes Jahr später, geht es für das Team um Aufbauspielerin Luisa Garsoffky-Strey (18) weiter.
An diesem Sonnabend empfangen die Wedelerinnen in der Steinberghalle die SG MTV/BG Wolfenbüttel (16 Uhr, Steinberghalle) zum Saisonauftakt in der 1. Regionalliga „Wir sind alle froh, dass es nun endlich los geht. Zuletzt konnten wir endlich wieder mit dem kompletten Kader trainieren und sind bereit“, sagt Co-Trainer Olli Böttcher. Schließlich hat die Konkurrenz schon bis zu drei Spiele absolviert. Die Partie des SC Rist am vergangenen Wochenende war verlegt worden.
Mit durchschnittlich 10,6 Punkten pro Partie war Garsoffky-Strey Topscorerin der Vorsaison in einem offensiv sehr ausgeglichenen Rist-Kader. Nun soll sie erneut eine tragende Rolle spielen. „Als Point Guard ist sie der verlängerte Arm von uns Trainern. Sie ist nicht nur Leistungsträgerin, sondern auch eine echte Führungsfigur“, lobt Böttcher, der sie bereits als Jugendcoach bei ihrem ehemaligen Verein BG West betreut hat. In der Saison 2016/17 sammelte Garsoffky-Strey bereits erste Erfahrungen in der 1. Regionalliga, bevor sie im Vorjahr dann zum SC Rist Wedel wechselte.
„Sie hält ihre Emotionen nicht hinter dem Berg, geht offensiv damit um und bringt diese ins Spiel ein. Viele der Mädels sind da zurückhaltend, das ist bei ihr nicht der Fall, und das finde ich sehr gut“, sagt Rist-Cheftrainer Manfred Schuncke über die Kämpfernatur Garsoffky-Strey, die im kommenden Jahr ihr Fachabitur absolvieren wird.
Für Wedel geht es nach dem selbstgewählten Aufstieg – ein Startplatz war freigeworden, die Wedeler bewarben sich als Tabellenvierter der 2. Regionalliga 17/18 – nur um den Klassenerhalt. „Wir sind ja sehr jung, unsere Stärke ist es, schnell zu spielen und harte Defense zu spielen. Deswegen glaube ich, dass wir gute Chancen haben werden, in der 1. Regionalliga mithalten zu können“, sagt die Hamburgerin Garsoffky-Strey.
Die junge Mannschaft hat Erfahrung dazugewonnen. Ida Hüners (Jahrgang 1992) kehrte beispielsweise zurück, mit Junioren-Nationalspielerin Leonie Rosemeyer, die vom kommenden Gegner Wolfenbüttel kam, gab es noch einmal einen ordentlichen Qualitätsschub. Innenspielerin Jessica Höötmann, die im Dezember 33 Jahre alt wird, ist der letzte Neuzugang. Zuletzt war die Freundin von Rist-Centerin Laura Rahn in Australien, nun hat es die bundesliga-erfahrene Spielerin (BG Dorsten, BG Zehlendorf, BC Wolfenbüttel) beruflich nach Hamburg verschlagen und verwirklicht den Wunsch, noch einmal mit Rahn in einer Mannschaft aufzulaufen.
Für etwas Verwunderung in Wedel hatte zuletzt ein niedersächsischer Zeitungsartikel gesorgt, in dem die Wolfenbütteler die Favoritenrolle dem SC Rist übertrugen. „Wir sind immer noch ein Aufsteiger“, so Schuncke, der sich über den Spielstil und die Stärken mit Ex-Wolfenbüttel-Spielerin Rosmeyer ausgetauscht hat. „Wir müssen uns in dieser Liga erst einmal akklimatisieren. Und Wolfenbüttel ist ohnehin so etwas wie eine Wundertüte. Es gibt einige junge Spielerinnen, die auch beim Braunschweiger Kooperationsteam in der Nachwuchsbundesliga auflaufen. Wenn die alle gegen uns mitspielen, wird es sehr schwer“, sagt Böttcher.
Viel Zeit, das erste Pflichtspiel anschließend in Ruhe aufzuarbeiten, bleibt aber nicht. Schon am Sonntag geht es im Hamburger Pokalwettbewerb weiter. In Runde eins gastieren die Wedelerinnen beim Stadtligisten Bramfelder SV (17.30 Uhr, Budapester Straße 58, Hamburg).