Wedel/Itzehoe. Das Wedeler Pro B-Team um Ryan Logan muss beim 80:75-Derbyerfolg auswärts gegen die Itzehoe Eagles nach Schwächephase wieder zittern.

„Alles in allem bin ich zufrieden mit meiner persönlichen Leistung, auch wenn es immer Dinge gibt, die ich verbessern kann“, sagte Wedels US-Basketballer Ryan Logan, der in der Pro B das Derby mit dem SC Rist bei den Itzehoe Eagles mit 80:75 (42:33) gewinnen konnte.

Der Power Forward kam in dem Match auf 16 Punkte, traf drei von vier Drei-Punkte-Würfen, stand 31:20 Minuten von 40 möglichen auf dem Feld und sammelte noch sechs Rebounds ein. Diesmal leistete sich Logan auch nur zwei Foulspiele – bei bisher drei der fünf Wedeler Partien musste er aufgrund seines fünften Vergehens vorzeitig vom Feld. Logan wirft sich stets voller Energie ins Getümmel – bisweilen eine Spur übermotiviert.

„Es ist ein ständiger Lernprozess mit dem Spielstil hier. Aber ich gewöhne mich immer mehr an meine Teamkollegen und die Liga. Die Saison ist lang und wir machen schon jetzt viele Dinge gut. Ich bin gespannt darauf, wie es weiterlaufen wird“, sagt Logan, der vor gut einem Monat nach Wedel kam, um seinen verletzt abgereisten Landsmann Jett Speelmann zu ersetzen.

In Wedel und beim SC Rist fühlt Logan sich wohl. Gelegentlich sucht er die Highlight-Sportsbar auf oder spaziert an der Elbe. „Meine Eingewöhnung hier lief relativ reibungslos ab, vor allem, weil die Teamkollegen mir auf diesem Weg sehr geholfen haben“, sagt der 24-Jährige, der auch ein Fan von Videospielen und Netflix ist.

Auch sportlich läuft es für Logan und den SC Rist. Mit vier Siegen aus fünf Spielen steht das Team von Cheftrainer Felix Banobre auf dem zweiten Tabellenplatz. Nach den ersten zehn Minuten führten die stark verteidigenden Gäste mit zehn Punkten in Itzehoe (22:11). „Itzehoe ist aus meiner Sicht so etwas wie ein schlafender Riese, denn die Mannschaft hat ganz, ganz viel Potenzial“, sagte Banobre. „Deshalb war es wichtig, den Gegner gar nicht erst in Fahrt kommen zu lassen“, betonte der Coach.

Zwar fanden die Adler anschließend besser in die Partie, konnten den Rückstand aber nur unwesentlich verkürzen. Nach der Halbzeit setzte sich Wedel weiter ab – Logan erzielte acht Punkte in diesem Abschnitt. Gegen Ende des dritten Viertels lag Wedel mit 20 Punkten vorn (65:45), doch wie schon beim Zittersieg zuvor gegen die BSW Sixers (94:92) machte es der
SC Rist nochmal richtig spannend. Das lag nach Ansicht des Trainers vor allem an der Qualität des Gegners. „Man muss nur ein paar Fehler in Folge machen, schon ist Itzehoe wieder dran.“

66:51 stand es zu Beginn des letzten Viertels. Nach dem Korbleger von Justus Hollatz zum 73:61, konterten die Eagles mit neun Zählern in Folge. 1:47 Minuten vor Schluss glich der Gegner aus zum 75:75 aus. Logan erhöhte per Sprungwurf (77:75). Danach gab es auf beiden Seiten erfolglose Versuche.

Für die Entscheidung sorgte Wedels Justus Hollatz. Der 17 Jahre alte Aufbauspieler traf drei von vier Freiwurfversuchen. „In solchen Spielen und in solchen Szenen lernt Justus ganz viel. Er spielt eine wichtige Rolle in unserer Mannschaft und trägt viel Verantwortung“, sagt Banobre über das große Talent, das auch beim Kooperationspartner Hamburg Towers in der Pro A zum Einsatz kommt.

Am kommenden Sonnabend treten die Wedeler beim Tabellensiebten Dresden Titans erneut auswärts an. Am Sonnabend, 3. November, folgt ein Heimspiel gegen Bochum (19 Uhr, Steinberghalle).

Viertelergebnisse: 11:22, 22:20, 18:24, 24:14.
SC Rist (Punkte): Aurimas Adomaitis (18), Ryan Logan (16), Justus Hollatz (12), Malo Valérien (11), Lars Kamp (7), Mario Blessing (6), Jan-Christian Both (5), Osaro Jürgen Rich (3), Linus Hoffmann (2).