Wedel. SC Rist verliert nach anstrengender Anreise mit 75:83 bei den Kangaroos. Nur drei von 24 Ferndistanzwürfen landeten im Korb.

Circa 360 Kilometer mussten die Zweitliga-Basketballer des SC Rist Wedel in zwei Kleinbussen nach Iserlohn reisen. Dafür benötigten sie wegen eines Staus stolze sechs­einhalb Stunden.

Der Gastgeber hatte den Anpfiff bereits um eine Viertelstunde verschoben. Ganze drei Minuten Zeit hatte das Team nach der Ankunft dann noch Zeit für das Aufwärmprogramm vor der Auswärtspartie gegen die heimischen Kangaroos. „Für eine Ansprache war keine Gelegenheit mehr, dabei wäre die wichtig gewesen, um noch auf Einzelheiten einzugehen“, sagte Rist-Trainer Felix Banobre nach der 75:83-Niederlage bei den Nordrhein-Westfalen.

Damit haben die Wedeler am dritten Spieltag der Pro B-Saison 2018/19 erstmalig verloren – Spitzenreiter Iserlohn, nach Einschätzung des Rist-Coaches ohnehin eines der besten Teams der Liga, bleibt weiterhin ohne Niederlage.

Banobre: „Wir wissen, dass wir Iserlohn schlagen können. Wir waren rund eineinhalb Minuten vor Schluss nochmal dran, aber jeder kleine Fehler kann dann entscheidend sein.“

Wedels Osaro Jürgen Rich verkürzte 1:24 Minuten vor dem Ende auf 72:76 aus Sicht der Gäste – doch die Kängurus antworteten mit fünf Punkten durch Nikita Khartchenkov, der zuerst zwei Freiwürfe versenkte und dann noch einen Drei-Punkte-Wurf nachlegte. Diesen Rückstand sollten die Rist-Akteure nicht mehr aufholen. Malo Valérien traf noch einen von zwei Freiwürfen (73:81), Iserlohns Ruben Dahmen antwortete mit zwei verwandelten Freiwürfen. Valérien gelang noch ein Korbleger zum Endstand.

Den Einsatz seiner Spieler nach der strapaziösen Tour lobte Banobre jedoch ausdrücklich. „Wir müssen dieses Spiel einfach abhaken, wir konzentrieren uns jetzt auf das Heimspiel gegen die BSW Sixers“, so der Spanier. Die Partie gegen den Aufsteiger beginnt am kommenden Sonntag in der Steinberghalle um 17 Uhr.

Zu Beginn der Partie gingen die Gäste noch mit 6:0 in Führung, doch „danach hat Iserlohn das Spiel kontrolliert“, sagte Banobre. Die Wedeler arbeiteten in der Verteidigung hart, vorne wurde mutig der Weg zum Korb eingeschlagen. Die Würfe von außen brachten den Gästen allerdings keinen Erfolg. Kein einziger Versuch von insgesamt sieben Würfen aus der Ferndistanz fand in den ersten zehn Minuten den Weg in den Korb.

Diese schwache Quote konnte bis zum Ende kaum verbessert werden – lediglich drei erfolgreiche Drei-Punkte-Würfe gab es bei 24 Versuchen (13 Prozent). Nach dem ersten Durchgang lag Wedel mit einem Punkt hinten (15:16), im zweiten Viertel waren es vor allem Khartchenkov und der Ex-Rister Kristof Schwarz, die für einen Rückstand von 24:35 aus Wedeler Sicht sorgten.

Der SC Rist tat sich gegen die aggressive Deckung schwer. Die Angriffsoption, häufig zum Korb zu ziehen, wurde von Iserlohn unterbunden – die Würfe aus der Distanz fielen nicht.

Nach 20 absolvierten Minuten lag der SC Rist zur Halbzeit mit 31:41 hinten. „Wir hatten unsere Würfe von außen, doch die Spieler waren dafür nicht bereit, weil sie keine richtige Vorbereitung hatten“, meinte der Headcoach. Schließlich wäre ein mindestens halbstündiges Einwerfen vor der Partie für die Spieler wichtig, um „in den Rhythmus zu kommen und ein Wurfgefühl zu bekommen“, so der Coach.

Viertelergebnisse: 15:16, 26:15, 24:18, 18:26.
SC Rist (Punkte): Aurimas Adomaitis (19), Malo Valérien (17), Osaro Jürgen Rich (13), Lars Kamp (12), Ryan Logan (8), Mario Blessing (4), Jan-Christian Both (2).