Wedel. Oberligist trennt sich vom SV Rugenbergen mit einem 1:1. Steven Tegeler ist ein weiterer Verletzter im Lazarett des SVR

Ein 1:1 (0:0) gegen den SV Rugenbergen. Der erste Punktgewinn ist unter Dach und Fach. Vergnügt fuhren die Oberliga-Fußballer des Wedeler TSV im Party-Bus zum Kiez, um dort ihre Mannschaftsfeier fortzusetzen. Einer aber hätte ihnen beinahe die Tour vermasselt.

Das war Keeper Andre Alves Lopes, der in der 81. Minute den „tödlichen“ Fehlpass spielte. Links am Strafraum fing Sulayman Dampha den Ball ab. Dann aber vergab Pascal Haase in der Mitte die Riesenchance, den Wedelern den Abend zu verderben. Der Ball rutschte ihm über den „Schlappen“. Da wartet also noch viel Arbeit auf Jürgen Stars, den der WTSV als neuen Torwart-Coach dazu holte?

Jürgen Stars soll Fehler der Keeper reduzieren helfen

Der frühere HSV-Keeper (70) antwortete mit zwei Gegenfragen. „Was ist denn wichtig bei einem Torwart? Dass er stark mit den Händen ist, oder? Und genau das ist Andre in diesen 90 Minuten gewesen.“ WTSV-Ligachef Walter Zessin sieht es differenzierter. „Fünf von neun Gegentoren in den ersten drei Saisonspielen sind aus Torwartfehlern entstanden. Jürgen soll helfen, diese Fehler abzustellen.“

SVR-Coach Thomas Bohlen freute sich auf sein erstes Wochenende ohne Fußball seit Dienstantritt in Bönningstedt Ende Juni. „Jetzt gönne ich mir zwei freie Tage. Vom nächsten Gegner TSV Sasel habe ich mir ja bereits am zweiten Spieltag in Wedel ein Bild gemacht.“ Das Zwischenfazit – drei Siege im Pokal, zwei Erfolge und zwei Unentschieden im Punktspielbetrieb – könnte kaum positiver ausfallen.

Aber Sorgen, dass sich der Trend vorübergehend umkehren könnte, sind nicht von der Hand zu weisen. Bald weiß Bohlen gar nicht mehr, wen er in der Defensive aufbieten soll. Im Elbestadion hatte es auch noch Steven Tegeler im Zweikampf mit Marcel Uitz erwischt. „Mein linkes Knie war weggeknickt“, schimpfte der Innenver­-teidiger, als er später bandagiert unter die Zuschauer humpelte und sich sogleich mit einem Pulk WTSV-Fans, die über den SVR lästerten, anlegte.

Bohlen löste das Problem, in dem er Sven Worthmann in die Mitte und Kevin Beese aus dem zentralen defensiven Mittelfeld auf die linke Abwehrseite stellte. Irgendwie aber ging mit Tegeler auch die Abwehrsouveränität über Bord. Wortmann leistete sich einen Fehlpass und hatte Glück, dass Luis Diaz den Ball am Tor vorbei schoss (66.). Als sich eine Minute später Enzo Simon bei einem Zuspiel von Marcel Uitz schon verhaspelt zu haben schien, bekam der frühere Stürmer von Blau-Weiß 96 doch noch den großen Zeh an den Ball – Ausgleich. Sogar ein Heimsieg lag noch in der Luft. Kaum hatten die Wedeler den Fauxpas ihres Torhüters heil überstanden, wusste auf der anderen Seite Kevin Beese nicht so recht, wohin mit seinen Extremitäten. Der Abwehrversuch wurde zum Querschläger. Der Ball tanzte auf der Querstange und hopste dann ins Aus.

So gesehen war es ein gerechtes Remis zweier Teams, die sich vor der Pause neutralisierten. Beim Volleyschuss von Sergej Schulz in die Arme von Alves Lopez kam endlich Leben in die Bude (48.). In Abwesenheit von Regisseur Dennis von Bastian (Knieprobleme) blitzte das Format der Gäste in der 61. Minute auf, als Jan Düllberg nach einem Angriff wie aus dem Bilderbuch mit Beteiligung von Kevin Lohrke und Dampha das 0:1 erzielte.

Tore: 0:1 Düllberg (61.), 1:1 Simon (67.). Schiedsrichter: Schwarze (Mümmelmannsberger SV). Zuschauer: 130. Unterhaltungswert: mittel.
Wedeler TSV: Alves Lopes – Lee (78. Wilckens), Vollmer, Walter, D. Diaz – Steinecke, Ellerbrock – Stolzenburg – Uitz (73. Mahnke), Simon (87. Banoub), L. Diaz.
SV Rugenbergen: Waldmann – Rüster, Tegeler (42. Gerber), Worthmann – S. Schulz, Jeong, Beese, Lohrke (72. Hoppe), Düllberg – Haase, Dampha.