Wedel/Bönningstedt. Wedeler TSV zieht Heimspiele vor auf Sonntag, 11.15 Uhr. VfL Pinneberg kalkuliert Abstieg bei Etatkürzung ein. SVR spielt schon Freitag

An diesem Sonntag um 13.30 Uhr spielt der FC St. Pauli in der 2. Liga beim 1. FC Magdeburg. Eine Woche später kickt der HSV zur selben Zeit in Sandhausen. Jetzt geht der Ärger richtig los – für die Amateure. Die Oberliga-Fußballer des Wedeler TSV tragen ihr Heimspiele ab sofort immer sonntags um 11.15 Uhr aus, um nicht mit den Fernsehübertragungen in Konkurrenz zu treten. „Gegen den HSV kommen wir nicht an“, sagt Teammanager Thorsten Zessin.

Die Wedeler, die am zweiten Spieltag den TSV Sasel empfangen, wollen Atmosphäre im Elbestadion haben, Zufriedenheit der Würstchen- und Getränkeverkäufer sowie im Gespräch bleiben.

Für den Liga-Vorsitzenden Walter Zessin sind die Zuschauereinnahmen dabei kein tragender wirtschaftlicher Faktor. „Wir leben vor allem davon, dass uns die größeren und kleineren Sponsoren wohlgesonnen bleiben.“ Es geht darum, Kosten im mittleren fünfstelligen bis niedrigen sechsstelligen Bereich zu stemmen.

Heinz Sellmann, Abteilungsleiter des VfL Pinneberg, nennt Zahlen. „50.000 bis 100.000 Euro kostet so eine Oberliga-Mannschaft pro Saison. Es gibt allerdings Mitbewerber, die über einen deutlich höheren Etat verfügen.“ Als der bisherige VfL-Gönner im Frühjahr seinen Ausstieg nach vielen Jahren ankündigte, zog Sellmann die Notbremse und kürzte die „Aufwandsentschädigungen“ um 50 Prozent. Fast sämtliche Stammkräfte verabschiedeten sich.

Sellmann sieht nur eine Chance für den VfL. „Wir werden die eigenen Ressourcen nutzen und unser Geld in den Nachwuchs investieren. In der Hoffnung, damit die Bindung der Jugend zum Club und zur Stadt zu stärken.“ Das kann dauern. Sellmann: „Mit unserem Kurs müssen wir gegebenenfalls den Abstieg in Kauf nehmen.“ Trainer Patrick Bethke und sein Team der Namenlosen kämpfen gegen den Meiendorfer SV wieder gegen ihr scheinbar programmiertes Schicksal an.

SVR und Wedeler TSV gehen mit Pokalsiegen in den Spieltag

Für Andreas Lätsch, den Manager des SV Rugenbergen, gibt es nach seinen bisherigen Erfahrungen den geeigneten Heimtermin nicht. „Wir versuchen einfach, die Interessenten mit attraktivem Fußball für uns zu begeistern.“ In Runde zwei des Oddset-Pokals ist das schon wieder gelungen. Der zurzeit wie entfesselt auftrumpfende Sergej Schulz trug vier Treffer zum 8:0 (2:0) auswärts über den SuS Waldenau (Kreisliga 7) zusammen. Edelreservist Moussa Mane brachte sich mit drei Einschlägen bei Trainer Thomas Bohlen in Erinnerung. Pascal Haase setzte den Schlusspunkt.

Mehr Mühe hatten die Wedeler, sich beim SV Hörnerkirchen (Kreisliga 8) ohne einige Leistungsträger nach Treffern von Marcel Uitz, Nicolai Rörström und des eingewechselten Enzo Simon (2) mit 4:1 (2:1) zu behaupten. Bis die Einnahme-Quelle Oddset-Pokal sprudelt, ist es indes noch ein weiter Weg.

Oberliga Hamburg, 2. Spieltag
HSV Barmbek-Uhlenhorst – SV Rugenbergen. Heute, 19.30 Uhr. HA-Tipp: 1:2.
Wedeler TSV – TSV Sasel. Sonntag, 11.15 Uhr. HA-Tipp: 2:2.
VfL Pinneberg – Meiendorfer SV. Sonntag, 15 Uhr. HA-Tipp: 1:1.