Wedel. Pro-B-Basketballer revanchieren sich in letzter Partie vor der Winterpause bei den ETB Baskets Essen. Das Hinspiel endete 78:80
„Natürlich habe ich das Spiel im Videostream gesehen. Ich bin ausgerastet, weil wir endlich mal wieder gewonnen haben“, sagte Rist-Flügelspieler Jens Hirschberg. Momentan kann der Wedeler Basketballer nicht mitspielen und erst wieder im kommenden Jahr eingreifen. Sein Zeh bereitet ihm nach wie vor Probleme, bei Kurzeinsätzen kamen die Schmerzen sofort wieder. Eine Kapsel ist gerissen, Entzündungen verhinderten bisher eine komplette Genesung. Auch Tobias Möller fehlte beim 66:59 (30:33)-Auswärtssieg des Wedeler Pro B-Basketballteams bei den ETB Baskets Essen verletzt. Paul Owusu konnte wegen einer Grippe erst am Freitag das Bett verlassen und war im Kräftemessen mit dem Pro A-Absteiger ebenso wie Vincent Kittmann (berufliche Gründe) nicht dabei.
Das 66:59 beendet eine zermürbenden Niederlagenserie
Siebenmal hatten die Spieler des SC Rist nun in Folge das Nachsehen und waren auf den drittletzten Tabellenplatz in die Abstiegszone abgerutscht. „Wir sind alle erleichtert. Es ist ein schönes Gefühl mit einem Sieg in die Winterpause zu gehen“, erklärte Sportchef Christoph Roquette nach diesem Erfolgserlebnis. Und auch Headcoach Felix Banobre ist eine zentnerschwere Last von den Schultern gefallen: „Diesen Sieg haben wir gebraucht, der tut uns sehr gut. Die Mannschaft hat immer an den Sieg geglaubt, auch als wir mal mit neun Punkten hinten lagen. Das ist die wichtigste Erkenntnis, die ich aus diesem Spiel ziehe: Dass wir immer vom Sieg überzeugt waren.“
Nach den ersten zehn Minuten hatten die Gäste noch mit 13:22 hinten gelegen. Power Forward Will Darley, der vom Kooperationspartner Hamburg Towers zum SC Rist gewechselt war, stand von Beginn an auf dem Feld und erzielte im ersten Viertel fünf Zähler für Wedel. Nach 15 Sekunden brachte er die Risters mit einem ersten Dreier in Führung, es folgte ein Korbleger. Am Ende waren es elf Punkte, die der US-Amerikaner erzielte. „Will muss sich noch Selbstvertrauen erarbeiten, nachdem er zuletzt bei den Towers nicht viel gespielt hat. Dafür, dass er nur zwei Trainingseinheiten mitgemacht hat, war das recht ordentlich. Im nächsten Jahr wird er uns noch viel Freude machen“, so Roquette.
Während es in Hamburg mit nur 3,3 Punkten und 1,6 Rebounds im Schnitt mäßig für den 23-Jährigen lief, hoffen die Rist-Verantwortlichen darauf, dass er an die leistungstechnisch goldenen Zeiten aus der Saison 2016/17 an der Universität Maryland anknüpfen kann. Da lag der 2,03 Meter-Mann bei Mittelwerten von 16,2 Zählern und 3,9 Rebounds. 90 Ferndistanzwürfe traf Darley – mit starken 44,3 Prozent Erfolgsquote war er in jener Spielzeit bester Distanzschütze seines Teams.
Die Wedeler starten mit einer verheerenden Wurfquote
Nach dem Auftaktwurf sollte die Trefferquote der Wedeler jedoch zunächst rasant in den Keller gehen (13 Prozent), und auch unter den Körben dominierten die Nordrhein-Westfalen. Erst im zweiten Abschnitt steigerten sich die Spieler des SC Rist wieder, die nun auch vermehrt das Innenspiel forcierten. Bis zur Halbzeit verkürzte die Banobre-Mannschaft auf 30:33, die letzten beiden Punkte erzielte Nicolas Schümann bei seinem Pro B-Debüt.
Im dritten Viertel blieb es eine ausgeglichene Angelegenheit (15:13), doch fünf Minuten vor dem Ende konnte Wedel den entscheidenden Turbo einlegen. „Wir haben gut verteidigt, Essen hatte damit Probleme. Und wir hatten zum Schluss die Überlegenheit im Rebound“, sagte der Wedeler Trainer. Beim Zwischenstand von 55:55 erzielte Wedel sieben Punkte durch Steffen Kiese (5) und Nino Celebic (2) in Folge. Bis zum Schlusspfiff blieb Wedel konzentriert und auch nervenstark von der Freiwurflinie. Bester Wedeler Werfer war Steffen Kiese, der auf 13 Zähler kam. Ein Sonderlob vom Coach erhielt Mario Blessing, der Essens Anführer Montreal Scott hart beackerte. Dieser ließ im vierten Viertel nach zuvor 20 Punkten nur noch vier folgen. Über Darley, der am 20. Dezember für eine Woche in seine Heimat fliegt, sagte der Spanier: „Er hat gut losgelegt und wurde von Essen dann eng gedeckt. Aber auch seine sieben Rebounds haben uns sehr geholfen.“
In der kommenden Woche trainiert Wedel noch, ehe die kurze Weihnachtspause ansteht. Am Freitag wird in der Steinberghalle fröhlich „Merry Ristmas“ gefeiert (Einlass 18 Uhr, Beginn 19 Uhr). Einige aktuelle Spieler der ersten Herren sowie weitere Rist-Größen früherer Tage treten in einem Show-Match an. Auch die nächste Wedeler Basketball-Generation ist beim traditionellen Fest vor dem Fest dabei. Wie immer gibt es ein buntes Rahmenprogramm. Am 27. Dezember beginnt das Teamtraining bereits wieder. Das erste Spiel 2018 in der Pro B ist dann in Bernau (7. Januar).