wedel. Zweitligist unterliegt bei den Itzehoe Eagles mit 76:79. Schon im Hinspiel siegte der Rivale. Wedel verliert sechste Partie in Folge.
Während sich die Itzehoer Zweitliga-Basketballer von ihren Fans mit lauten „Derbysieger“-Rufen feiern ließen, schlichen die Spieler des SC Rist enttäuscht durch die Lehmwoldhalle. Die Wedeler verloren nach der 72:74-Pleite in der Steinberghalle nun auch das zweite Nachbarschaftsduell der aktuellen Pro B-Saison. Diesmal hieß es nach 40 intensiven Minuten 76:79 (40:36).
Dabei hatten die „Risters“ auswärts zunächst deutlich dominiert – und das, obwohl Center Aurimas Adomaitis wegen Rückenproblemen nur zuschauen konnte, und Flügelspieler Jens Hirschberg zudem in den Flitterwochen auf den Seychellen weilt. Steffen Kiese und Vincent Kittmann brachten die Gäste mit 5:2 in Führung, Fabian Strauß traf ebenfalls einen Dreier. Der SC Rist erwischte einen Top-Start und setzte sich auf 17:9 ab. Mario Blessing erhöhte zwischenzeitlich ebenfalls aus der Ferndistanz auf 26:12.
„Wir kennen das ja schon aus dem letzten Jahr, als sie uns eine Halbzeit lang regelrecht abgeschossen haben“, sagte Itzehoe-Coach Pat Elzie, der 2004 Wedel vor dem Abstieg aus der Regionalliga bewahrt hatte.
Wedel verspielt leichtfertig eine 16-Punkte-Führung
Die Eagles nahmen sich die Zeit, in die Partie zu finden: Nachdem Wedel den ersten Durchgang mit 28:18 – darunter waren fünf erfolgreiche Drei-Punkte-Würfe – für sich entschieden hatte, setzten sich die Wedeler zweimal bis auf 16 Punkte ab (36:20 und 40:24).
Doch kurz darauf verlor der SC Rist den Faden. „Basketball ist zwar ein Spiel der Runs, aber trotzdem darf uns sowas eigentlich nicht passieren“, sagte Rist-Akteur Kiese. Denn: Itzehoe erzielte zwölf Zähler in Folge – war damit zur Halbzeit mit einem Zwischenstand von 36:40 wieder gut im Geschäft, und konnte auch die ersten beiden Zähler nach Wiederanpfiff verbuchen. „Wir haben es immer besser geschafft, unsere körperlichen Vorteile unter dem Korb auszunutzen“, so Elzie.
Allmählich ließ sich dann vor allem ein Wedeler von der hitzigen Derby-Atmosphäre anstecken, Spielmacher Celebic stellte sich dem „Adler“ Joshua Wilcher in den Weg. Es hatte den Anschein, dass Wilcher eher in den Serben hineinsprang, um noch irgendwie ein Foul ziehen zu können. Doch die Schiedsrichter pfiffen gegen den Wedeler, der sich darüber derartig aufregte, dass das persönliche Foul in ein technisches umgewandelt wurde.
Itzehoe ging erst im dritten Viertel erstmalig in Führung
Der Australier traf zwei der drei Freiwürfe zum 53:55. Aus dem anschließenden Ballbesitz resultierten dann keine Zähler mehr. Doch 1:24 Minuten vor dem Ende dieses Abschnitts gingen die Eagles erstmals in Führung (58:57).
Bis in die Schlussphase blieb es eine hochspannende Angelegenheit. 1:22 Minuten vor Schluss pfiffen die Schiedsrichter dann ein diskutables Offensiv-Foul von Celebic, sodass die Wedeler bei einer knappen 72:71-Führung und Ballbesitz nicht nachlegen konnten.
Stattdessen drehten die Gastgeber durch zwei erfolgreiche Freiwürfe erneut die Partie. Vincent Kittmann vergab danach beide Freiwürfe. 72:75 hieß es dann aus Sicht des SC Rist. Dem Nervenkrimi von der Freiwurflinie sollten die Wedeler diesmal nicht gewachsen sein, sodass Celebic’ Dreier in letzter Sekunde lediglich Ergebniskosmetik bedeutete (76:79).
„Itzehoe hat die wichtigen Würfe zum richtigen Zeitpunkt getroffen, wir eben nicht“, meinte Kiese, der wie seine Mitspieler nach der sechsten Niederlage in Folge etwas ratlos wirkte.
„Wir müssen aber das Positive sehen. Die Mannschaft hat sich nach der hohen Niederlage gegen Wolfenbüttel wieder aufgerichtet und die richtige Antwort gegeben. Der Einsatz war außerordentlich gut“, erklärte Headcoach Banobre.
Als Tabellenzehnter hat Wedel nun nur noch einen Sieg Vorsprung vor dem Vorletzten Cuxhaven (sechs Punkte). Am kommenden Sonnabend ist der Tabellendritte Artland Dragons Quakenbrück zu Gast in der Steinberghalle (19 Uhr).
Viertel-Ergebnisse: 18:28, 18:12, 22:19, 21:17
SC Rist (Punkte): Nino Celebic (20), Steffen Kiese (15), Vincent Kittmann (14), Fabian Strauß (9), Marius Behr, Mario Blessing, Paul Owusu (je 6)