Wedel. Pro-B-Team SC Rist Wedel tritt beim Tabellenfünften an. Kapitän Fabian Strauß wird ab Sommer 2018 hauptamtlicher Vereinstrainer
Knapp zehn Tage vor Weihnachten haben die Zweitliga-Basketballer des SC Rist noch eine Chance, sich vor der Ligapause mit zwei Punkten zu beschenken. Schließlich wartet das Team von Headcoach Felix Banobre – das sich mit vielen angeschlagenen und verletzten Spieler durchschlägt – seit dem 28. Oktober (79:71-Heimsieg gegen Bernau) auf einen Sieg in der Pro B. Am Sonnabend steht nun für den Drittletzten der Nordstaffel (acht Punkte) das Auswärtsduell mit den ETB Baskets Essen an (19.30 Uhr).
Wedel liegt vier Zähler hinter dem ersten Play-off-Rang. Die Nordrhein-Westfalen sind Fünfter (14 Punkte) und trugen mit einem dramatischen 74:72-Erfolg Anfang November in der Steinberghalle auch dazu bei, dass Wedel in die Negativspirale geriet.
Doch es gibt auch positive Nachrichten aus dem Club: Fabian Strauß tritt im Sommer 2018 eine Stelle als hauptamtlicher Vereinstrainer an. Damit soll die bereits mehrfach ausgezeichnete Jugendarbeit des SC Rist weiter professionalisiert werden. „Seitdem ich die Basketballbundesliga-Trainerausbildung 2015 angefangen habe, ist der Spaß daran, Talente weiterzuentwickeln immer gewachsen. In den Jahren ist das schon so etwas wie ein Lebensinhalt geworden. Es geht darum, die Kids besser zu machen und mit ihnen etwas zu lernen. Aber auch darum, von ihnen etwas zu lernen“, sagt Strauß.
2013 wechselte der nun 24-Jährige von Science City Jena zum SC Rist, half ab und an im Training der Jugendlichen aus und wuchs mehr und mehr in diese Aufgabe hinein. Derzeit trainiert der gebürtige Thüringer das erste M14-Team, die zweite M16 und die erste M10. Zudem gibt er in Individual-Einheiten Tipps und leitet die regelmäßig stattfindenden Basketball Camps der Rister.
„Im Endeffekt sind es Kinder, die auch mal Quatsch machen. Neben dem Feld bin ich da auch jederzeit bereit zu, aber während des Trainings wird eben konzentriert gearbeitet. Da gibt es Regeln, an die sich jeder halten muss“, sagt der Flügelspieler, der erst mit 15 vom Fußball über den Schulwettbewerb Jugend trainiert für Olympia zum Sport mit der orangenen Kugel kam. Auch wenn die Entwicklung von Talenten, die möglicherweise irgendwann den Sprung in den Pro B-Kader schaffen sollen, an erster Stelle steht, ist ihm eine Sache wichtig. Druck und übermäßiger Drill haben dabei nichts zu suchen: „Sie alle sollen Kinder bleiben.“
Anfang Juni steht für Fabian Strauß der Abschlusslehrgang der BBL-Trainerausbildung samt Prüfung an, vom 1. Juli an fängt er seine Stelle beim SC Rist an und arbeitet circa 40 Stunden als Coach für den Club. Insgesamt bieten die Wedeler zurzeit 24 Mannschaften für Jungen und Mädchen in unterschiedlichen Altersklassen an. „Wir sind natürlich sehr froh, dass Fabian sich für eine weitere Zusammenarbeit über seine Ausbildung hinaus entschieden hat“, sagt Rist-
Jugendkoordinator Sven Schaffer.
Der Wunsch ist da, ein schlagkräftiges Team für die JBBL (U16) aufzustellen. Ob es mit der Qualifikation für die Bundesliga bereits im kommenden Sommer klappt oder erst später etwas werde, müsse man sehen, sagt Strauß. Im Bereich U14 bis U16 würden sich viele vielversprechende Talente tummeln. Derzeit gibt es im Zuge der Kooperation mit den Hamburg Towers bereits die Piraten Hamburg.
„Das Ziel ist, dass wir dann die Jugendlichen im Hamburger Westen ausbilden und die Durchlässigkeit bis in den Pro B-Bereich erhöhen“, sagt der Wedeler Strauß. Wedel müsse wieder Jugendspitzenleistungssport anbieten. „Und es ist auch für den Verein wichtig, dass junge Spieler wissen, dass sie nicht nur später in die Pro B kommen können, sondern dass sie auch schon frühzeitig in der höchstmöglichen bundesweiten Spielklasse auflaufen können“, sagt der Basketballer.