Wedel. Pro-B-Basketballer des SC Rist Wedel verlieren Rückspiel gegen Tabellenzweiten Artland Dragons. Die Verletztenmisere hält an

Rist-Kapitän Fabian Strauß hatte es gleich nach dem Derby gegen die Itzehoe Eagles gesagt: „So eine Niederlagenserie kennen wir aus dem letzten Jahr. Das ist nichts neues für uns. Jetzt hoffen wir, bis zur Winterpause ein Erfolgserlebnis haben und dann im neuen Jahr voll angreifen können.“ Und wie auch schon in den Vorjahren, haben die „Risters“ jede Menge Verletzungspech, so dass es nach dem Abrutschen in der Tabelle nur über eine kleine Aufholjagd mit den Play-offs klappt.

Ein möglicher Sieg nach zuletzt sechs Pleiten in Folge wurde nun vergeben. Die Wedeler Zweitliga-Basketballer unterlagen am 13. Spieltag der Pro B mit 54:70 (29:37) dem Staffelzweiten Artland Dragons Quakenbrück. Und haben noch eine Chance, auswärts gegen Essen am kommenden Sonnabend, ein achtes Negativ-Erlebnis in Folge zu vermeiden.

Neben Damian Cortes Rey, fehlten Paul Owusu und Tobias Möller. Insgesamt sieben Akteure verbrachten unter der Woche mehr Zeit beim Physiotherapeuten als im Teamtraining. Jens Hirschberg war nach seiner Hochzeitsreise wieder mit von der Partie, wurde wegen seines gebrochenen Zehs aber noch nicht eingesetzt.

Im ersten Viertel begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe (13:13), doch schon da deutete sich an, wo die Probleme lagen. Quakenbrück sicherte sich mehrheitlich Rebounds, Wedel hatte kein Wurfglück und ließ den Gegner viel zu oft zu einfachen Punkten in der Zone kommen. Im zweiten Spielabschnitt kam die etwas schwächelnde Offensive des Gegners auf Touren, während beim SC Rist auch offene Würfe leichtfertig vergeben wurden. Bis zur Halbzeit wuchs der Rückstand der Wedeler bis auf acht Zähler an, danach gab Quakenbrück dann richtig Gas. „Da haben wir vier Minuten so gespielt, wie wir es eigentlich die ganze Zeit wollten“, sagte Gästecoach Florian Hartenstein.

Vor Beginn der Pressekonferenz hatte ihn Rist-Trainer Felix Banobre noch gefragt, ob er sich in dieser prekären Situationen einen Spieler ausleihen könnte. Wedel tat sich im dritten
Abschnitt schwer damit, zu punkten. Mit einem Lauf von zwölf Zählern in
Serie schlug das Pendel dann endgültig zugunsten der Niedersachsen aus. 31:52 war der höchste Rückstand in diesem Abschnitt. Nur sieben Punkte gelangen dem SC Rist, Quakenbrück kam auf 17.

Im letzten Abschnitt, der mit dem Zwischenstand von 36:54 begann, kam vermehrt die junge Garde um Justus Hollatz und Youngster Linus Hoffmann, der sechs Tage zuvor seinen
15. Geburtstag gefeiert hatte, noch einmal zum Zug. „Linus war der glücklichste Junge überhaupt. Er macht für sein Alter einen unglaublichen Job“, lobte Coach Banobre, der seinem gesamten Kader trotz der Niederlage in puncto Einstellung keinen Vorwurf machte. „Wir haben ein starkes Team der Liga bei 70 Punkten gehalten. Wir haben in Anbetracht dieser Situation unser Bestes gegeben“. Wedel kam noch einmal zwischenzeitlich auf 14 Punkte heran, doch das Spitzenteam aus Quakenbrück spielte die Partie souverän zu Ende.

„Heute war es schöner für mich gegen Wedel zu spielen“, sagte Leon Bahner, der in der Vorsaison als Doppellizenz-Akteur der Hamburg Towers auch für den SC Rist antrat. Schließlich hatten die Wedeler am ersten Spieltag den Favoriten etwas überraschend besiegt. „Von jetzt an drücke ich Wedel die Daumen, dass sie da unten rauskommen und jetzt mal eine Siegesserie starten. Wedel hat ein gutes Team“, meinte Bahner und verschwand in die Kabine.

Ein paar Minuten nach Spielende, kamen die Wedeler zurück aufs Spielfeld. „Es ist verdammt schwierig, sechsmal in Folge verloren zu haben und dann gegen ein Team wie Quakenbrück zu spielen. Wir müssen jetzt, egal wie, aus diesem Loch herauskommen und in Essen gewinnen. Auch wenn das wieder nicht einfach wird. Ich glaube an die Jungs“, sagte Mario Blessing. Schließlich wäre ein Weihnachtsfest mit einem Erfolgserlebnis für alle Beteiligten weitaus besinnlicher.

Viertel-Ergebnisse: 13:13, 16:24, 7:17, 18:16.SC Rist Wedel (Punkte): Marius Behr (14), Mario Blessing (12), Fabian Strauß (11), Vincent Kittmann (8), Nino Celebic (5), Aurimas Adomaitis (3), Jürgen Rich (1)