Wedel. Nach fünf Niederlagen in Folge steht für die in Personalnot geratenen Wedeler auswärts nun das Pro B-Derby gegen die Itzehoe Eagles an.

„Nino kann sich ja nicht um alles kümmern“, sagte Rist-Headcoach nach der Heimpleite am vergangenen Wochenende gegen die Herzöge Wolfenbüttel (57:82). Der serbische Spielmacher Nino Celebic stand 35 Minuten und 49 Sekunden von 40 Minuten auf dem Feld, erzielte 28 Punkte, gab zwei direkte Korbvorlagen und holte noch zwei Rebounds. Mit durchschnittlich 19,8 Punkten pro Partie ist er mit weitem Abstand vor Aurimas Adomaitis (11,8) bester Scorer der Wedeler.

Der Großteil seiner Mitspieler erwischte gegen die Niedersachsen hingegen einen gebrauchten Tag – das große Verletzungspech, welches der SC Rist in den letzten Jahren fast schon traditionell gepachtet hat, tat sein Übriges.

Wedel verlor das erste Derby zu Hause mit 72:74

Vor dem Derby am heutigen Sonnabend bei den Itzehoe Eagles (19.30 Uhr, Lehmwoldhalle) haben die Wedeler nun fünfmal in Serie verloren. Der SC Rist ist Tabellenzehnter mit acht Punkten, aufgrund des knappen 74:72-Siegs aus dem direkten Duell der Hinrunde liegen die punktgleichen Eagles einen Platz über den Gästen. Am 11. November traf Itzehoes Frederik Henningsen vier Sekunden vor dem Ende zum Endstand – der letzte Wedeler Angriffsversuch hingegen schlug fehl.

Trotz der Talfahrt werden die Wedeler Verantwortlichen nicht zu unruhig. „Ich weiß, dass wir jede Mannschaft in der Liga bezwingen können, wenn wir in Form sind und gut trainieren“, sagt Rist-Trainer Felix Banobre. Einen geregelten Trainingsablauf gab es in den vergangenen Wochen jedoch kaum einmal – Erkältungen, Sprunggelenksverletzungen, ein Handbruch, Rücken- oder Knieprobleme ließen teilweise nur bis zu vier Stammkräfte zu den Einheiten erscheinen. Während des Spiels hatten die Physiotherapeuten des Teams zudem ordentlich zu tun, um angeschlagene Akteure wie Adomaitis oder Paul Owusu wenigstens für ein paar Minuten auf das Feld stellen zu können. In dieser Woche sah es dann schon deutlich besser aus – Banobre konnte alle Spieler mit Ausnahme von Damian Cortes Rey (angebrochene Hand) im Mannschaftstraining begrüßen.

Neben dem Prestige kann dieses Derby für den weiteren Saisonverlauf richtungsweisend sein, auch wenn die Play-off-Ränge nur einen Sieg entfernt sind. „Itzehoe spielt zu Hause und wird brennen. Das wird eine heiße Atmosphäre“, so Banobre. Die vom ehemaligen Rist-Trainer Pat Elzie gecoachten Itzehoer haben von den vergangenen fünf Begegnungen zwei gewonnen.

Zuletzt unterlagen die „Adler“ bei den Rostock Seawolves mit 68:88. Dort gab auch der kürzlich verpflichtete US-Amerikaner Lamar Roberson sein Debüt. Der Innenspieler deutete mit zwölf Punkten, acht Rebounds, vier Vorlagen und drei Ballgewinnen gleich einmal sein großes Potenzial an. Der 32 Jahre alte Spieler ist ein echter Weltenbummler und hat während seiner Laufbahn bereits auf fünf verschiedenen Kontinenten gespielt. Vor seinem Wechsel nach Itzehoe stand er zwei Monate bei einem kolumbianischen Club unter Vertrag.

Die zuverlässigsten Punktelieferanten der Eagles sind Joshua Wilcher (21,8 im Schnitt), Henningsen (14,5) und Kaimyn Pruitt (13,1).