Wedel. Die von Verletzungen gebeutelte Pro B-Mannschaft kassiert im Heimspiel gegen die Herzöge Wolfenbüttel die fünfte Niederlage in Folge.

Einmal zu Spielbeginn und einmal nach der Halbzeit stehen die Fans des SC Rist Wedel solange, bis die Basketballer ihren ersten Korb erzielen. In der Heimpartie gegen die Herzöge Wolfenbüttel durfte sich das Publikum nach einer halben Minute setzen – Vincent Kittmann traf mit einem Korbleger zum 2:0. Im dritten Viertel mag der eine oder andere dieses Ritual kurz verflucht haben, da Wedels Osaro Jürgen Rich erst nach mehr als vier Minuten per Dreier erfolgreich war.

Körbe der Gastgeber waren ohnehin eher selten: Der SC Rist verlor mehr als deutlich mit 57:82 (21:41) – und damit das fünfte Mal in Folge. „Wir haben momentan sieben Verletzte, die teilweise trotzdem auflaufen. Das soll aber keine Ausrede sein“, sagte Rist-Headcoach Felix Banobre.

Coach Banobre kann zurzeit nur mit Rumpfkader trainieren

Der Coach konnte in der Woche vor dem Spiel kein geregeltes Teamtraining leiten – gerade einmal vier Spieler und einige Nachwuchskräfte standen in der Steinberghalle. Jens Hirschberg fehlte gegen Wolfenbüttel komplett, Center Aurimas Adomaitis (Rückenprobleme) wurde permanent auf der Ersatzbank behandelt. Osaro Jürgen Rich (Sprunggelenksverletzung), Paul Owusu (Knie) und Vincent Kittmann (Knöchel) bissen auf die Zähne. Marius Behr war erkältet, Mario Blessing hatte nach seiner Genesung ein leichtes Training, bevor er wieder mitwirkte.

Der sportliche Leiter Christoph Roquette wählte für das Zustandekommen der Niederlage deutliche Worte: „Wir gehen zwar personell am Stock. Aber ich habe trotzdem keine Ahnung, wie man sich zu Hause so vorführen lassen kann. Die richtige kämpferische Einstellung war mit Ausnahme von Paul bei keinem anderen da. Und gerade diese braucht man in so einer Situation, in der wir uns befinden.“

3:0 führte der SC Rist, es sollte die einzige Führung der gesamten 40 Minuten bleiben. Anschließend gaben nur die Wolfenbütteler den Ton an und nutzten die großen Löcher in der Rist-Verteidigung für teilweise spektakuläre Spielzüge mit Dunkings zum Abschluss. Die Niedersachsen verteidigten stark, die angeschlagenen Wedeler ließen neben Treffsicherheit vor allem den Biss vermissen. Acht Punkte betrug der Rückstand nach dem ersten Viertel, im zweiten Spielabschnitt traf Nino Celebic knapp drei Minuten vor der Pause zum 21:32. Die Wolfenbütteler ließen einen 15:0-Lauf folgen und distanzierten die Wedeler auf 47:21.

Mickrige 22 Prozent betrug die Trefferquote des SC Rist aus dem Feld zur Halbzeit – nur 27 Abschlüsse erarbeiteten sich die Risters. Die Akteure des SC Rist – und die mitleidenden Zuschauer – mussten beim Zwischenstand von 29:50 nach dem dritten Viertel noch zehn Minuten ertragen. Am Ende lag die Erfolgsquote aus dem Feld bei den Wedelern bei 31 Prozent (18/58). „Das war definitiv das schwächste Spiel von uns seit Jahren. Es tut mir leid für die Fans, die dafür Geld ausgegeben haben“, sagte Teamkapitän Fabian Strauß.

Auch ein leicht konsterniert
wirkender Headcoach Banobre wollte diese Leistung nicht schönreden:
„In unserer momentanen Verfassung würden wir auch gegen Cuxhaven oder Stahnsdorf verlieren.“ Diese beiden Mannschaften liegen in der Tabelle mit jeweils vier Punkten noch hinter den Wedelern, die es nun am kommenden Sonnabend auswärts im Derby mit dem Tabellennachbarn Itzehoe Eagles zu tun bekommen.

„Wir müssen jetzt irgendwie den Reset-Knopf drücken. Gegen Wolfenbüttel waren wir überhaupt nicht
wettbewerbsfähig“, sagte Banobre. Problem: Der Rist-Headcoach kann noch nicht abschätzen, mit welchen Spielern er für das Match beim direkten Rivalen planen darf.

Viertel-Ergebnisse: 10:18, 11:23, 8:9, 28:32.
SC Rist (Punkte): Celebic (28), Rich Igbineweka (11), Behr (6), Owusu-Frimpong (5), Kittmann, Strauß (je 3), Adomaitis (1).