Kreis Pinneberg. Zwischen Elmshorn und Wedel lässt sich erstklassig speisen. Welche Restaurants der renommierte Gastro-Führer Guide Michelin empfiehlt.

Ein richtiges Sterne-Restaurant gibt es zwar nicht im Kreis Pinneberg. Aber im bevölkerungsreichsten Kreis des Landes lässt sich dennoch gut speisen. Jedenfalls hat der renommierte Guide Michelin, der französische Reiseführer, der weltweit die Speisen und Köche in Hotels und Gaststätten bewertet und die besten mit Sternen auszeichnet, jetzt drei Küchenchefs aus dem Kreis Pinneberg für ihr hervorragendes Essen besonders belobigt.

Diese drei Restaurants sind das Rolin im Cap Polonio in Pinneberg, das Sette Feinbistro in Elmshorn und das Hotelrestaurant Jagdhaus Waldfrieden in Bilsen an der B4 (Kieler Straße 1) in Bilsen gelegen. Letzteres wird zum ersten Mal in diesem Restaurantführer empfohlen.

Guide Michelin empfiehlt besonders die Vakuum gegarte Kalbsschulter

Darin heißt es wörtlich: „Gemütliches Kaminzimmer, luftiger Wintergarten oder die schöne Terrasse mit schattenspendenden Bäumen. Zu diesem charmanten Rahmen gesellt sich eine gute Küche. Gekocht wird regional geprägt, auf der Karte findet sich z. B. sous vide gegarte Kalbsschulter. Tipp: das preislich faire Mittagsmenü. Sie möchten übernachten? Man hat hübsche, sehr wohnliche und individuelle Gästezimmer.“

Küchenchef Thomas Lubig bereitet hier seine Spezialität – die im Vakuumbeutel gegarte Kalbsschulter – zu.
Küchenchef Thomas Lubig bereitet hier seine Spezialität – die im Vakuumbeutel gegarte Kalbsschulter – zu. © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

Verantwortlich für das gute Essen im Waldfrieden ist Thomas Lubig, der hier schon 30 Jahre lang Küchenchef ist. Nach seinen Stationen als Koch in Köln, München, Salzburg und Hannover habe er sich hier im Norden niedergelassen und zwei Kinder großgezogen, sagt der gebürtige Rheinländer, der jetzt in Quickborn lebt. Mit seinem Chef Siegmund Baierle versteht er sich sehr gut. „Das ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.“ Der lasse ihn seine Arbeit machen, rede ihm nicht in sein kulinarisches Angebot rein.

Küchenchef Lubig freut sich über Erwähnung im Restaurantführer schlechthin

Wie bei der vom Michelin Guide erwähnten Spezialität des Hauses: Kalbsfleisch im Vakuumbeutel gegart (sous vide). Die habe er vor zehn Jahren in Bilsen eingeführt. Dazu wird die Kalbsschulter zunächst pariert und gewürzt, roh in den Vakuumbeutel gepackt und dann im Wasserbad einige Zeit bei niedriger Temperatur gegart, erzählt Lubig.

Wie lange sie darin garen müsse, verrate er nicht, sagt er. Anschließend könnte das Fleisch gelagert und erst kurz bevor es auf den Tisch kommt, im Ofen hoch erhitzt werden. Die Gäste mögen dieses Gericht sehr gern. Am Wochenende sei wieder ein Bankett mit 50 Portionen geplant, erklärt der Küchenchef.

Küchenchef Thomas Lubig: „Die Empfehlung im Guide Michelin ist ein Ansporn für unsere Arbeit.“
Küchenchef Thomas Lubig: „Die Empfehlung im Guide Michelin ist ein Ansporn für unsere Arbeit.“ © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

„Wir wollen hier für jeden da sein“

Die Erwähnung im Guide Michelin sei für ihn „ein Ansporn“ für seine Arbeit, sagt Lubig. „Das ist großartig.“ Das werde mit Sicherheit zusätzliche Gäste in das Lokal ins kleine Bilsen locken. „Der Michelin ist für mich der Restaurantführer schlechthin“, sagt Lubig. Das seien sehr seriöse Fachleute. Er freue sich aber auch über lobende Erwähnungen im „Gault Millau“ oder im „Feinschmecker“.

Doch die Menschen sollten diese Empfehlung nicht mit einem Stern verwechseln. Der stehe für eine Spitzenküche. Im Waldfrieden gehe es aber nicht um „Hummer und Langusten“ für ein elitäres Publikum, betont der Spitzenkoch. „Wir wollen hier für jeden da sein.“ Immerhin seien hier oft 80 Gäste am Tag zu beköstigen.

Lubig: Wir machen hier Speisen für alle unsere Gäste

Da könne der Durchreisende auch ein Schinkenbrot oder ein Bauernfrühstück serviert bekommen statt eines Filetsteaks oder Kalbsschulter. Das Wichtigste für ein Restaurant sei, dass die Gerichte immer dieselbe Qualität haben und gleich schmecken. Sonst werde es peinlich, wenn jemand seinen Freunden etwas empfohlen hat, was dann nicht den Erwartungen entspricht.

Anfang der 90er-Jahre war Lubig im Übrigen Küchenchef im Restaurant Sabitzer in München, das bereits einen Michelin-Stern hatte. „Den konnte ich erfolgreich verteidigen“, sagt er. Aber das war ganz schön viel Stress.

Für Cap-Polonio-Chef Ostermann ist es eine Anerkennung der Fachwelt

Die gute Küche im Hotelrestaurant Cap Polonio (Fahltskamp 48 in Pinneberg) werde schon seit zehn Jahren vom Guide Michelin empfohlen, erklärt Küchenchef und Inhaber Marc Ostermann. „Das freut uns natürlich, dass unsere handwerkliche Arbeit auch Anklang in der Fachwelt findet.“ An der Zufriedenheit der Gäste könne er ja ohnehin ablesen, ob und wie sie die Speisen mögen.

Küchenchef und Inhaber Marc Ostermann vom Rolin im Hotel Cap Polonio: „Das freut uns natürlich, dass unsere handwerkliche Arbeit auch Anklang in der Fachwelt findet.“
Küchenchef und Inhaber Marc Ostermann vom Rolin im Hotel Cap Polonio: „Das freut uns natürlich, dass unsere handwerkliche Arbeit auch Anklang in der Fachwelt findet.“ © Burkhard Fuchs | Cap Polonio

Eine positive Erwähnung in solchen renommierten Gaststättenführern sei auch geschäftlich von Vorteil, sagt Ostermann. So werde das Rolin zum Beispiel auch in dem bundesweiten Portal Restaurant-Rangliste ( www.restaurant-ranglisten.de) auf Rang 14 aller Restaurants in Schleswig-Holstein gelistet, demnach wäre es sogar das beste im Kreis Pinneberg.

Guide Michelin lobt die schmackhafte Regionalküche mit Pfiff

Im Guide Michelin heißt es zum Rolin: „Sie sitzen hier in charmantem elegant-maritimem Ambiente, lassen sich vom geschulten, aufmerksamen Service ausgesprochen freundlich umsorgen und genießen schmackhafte und mit Pfiff zubereitete Regionalküche. Zum Übernachten hat das Hotel ‚Cap Polonio‘ gepflegte Zimmer. Der Kapitän des gleichnamigen Schiffes von einst gab dem Restaurant übrigens seinen Namen.“

Eine der leckeren Speisen im Feinbistro Sette in Elmshorn: Beef Tatar/Fenchel/Taggiasca Oliven.
Eine der leckeren Speisen im Feinbistro Sette in Elmshorn: Beef Tatar/Fenchel/Taggiasca Oliven. © Burkhard Fuchs | Sette Feinbistro

Das dritte vom Guide Michelin geschätzte Restaurant im Kreis Pinneberg ist das Sette-Feinbistro an der Marktstraße 7 in Elmshorn. Darüber heißt es in dem Gastro-Führer: „Etwas versteckt liegt diese sympathische Adresse in der Fußgängerzone.

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Hinter dem Namen ‚Feinbistro‘ verbirgt sich eine Kombination aus Feinkostgeschäft und Restaurant. Hier serviert man morgens Frühstück, am Mittag gibt es eine kleine mediterran geprägte Speisekarte. Vergessen Sie nicht, aus dem Laden Feines wie Konfitüre, Käse, Wein etc. für zu Hause mitzunehmen.“

Das Sette Feinbistro in der Elmshorner Innenstadt hat viele Stammgäste

Mitinhaber Sven Tegge führt den Laden zusammen mit seinem Bruder Volker und dessen Frau Manuela Tegge-Schulz, die auch für die gute Küche verantwortlich sei. „Wir waren schon öfter in dem Guide. Das freut uns natürlich sehr“, sagt Sven Tegge. „Unser Bistro mit dem Feinkost-Geschäft ist gut besucht. Wir haben viele Stammkunden.“