Pinneberg. Ergebnis soll nach „öffentlicher Auszählung“ nachgeliefert werden. Knapp 19.000 Bürger haben bei der Europawahl ihre Stimme abgegeben.
Wieder ist es in Pinneberg zu einer Wahlpanne gekommen: Bei der Nachbereitung der Europawahl ist festgestellt worden, dass am Wahltag 310 Wahlbriefe bei der Auszählung nicht berücksichtigt worden sind. Das teilte die Stadtverwaltung am Dienstagabend mit.
„Wir bedauern das Versehen und haben nach Bekanntwerden umgehend mit der Landeswahlleitung und der Kreiswahlleitung das weitere Vorgehen besprochen. Wichtig ist, dass die Rechtmäßigkeit der Wahl vollumfänglich gewährleistet ist“, sagt Bürgermeister Thomas Voerste zum Fauxpas in seiner Stadt.
Wahlpanne: Pinneberg vergisst 310 Wahlbriefe auszuzählen
Nach Rücksprache mit der Kreiswahlleiterin und der Landeswahlleitung wurden die rechtzeitig eingegangenen Stimmen am Mittwoch öffentlich im Pinneberger Rathaus und in Gegenwart der Kreiswahlleiterin ausgezählt. Anschließend tagte er Kreiswahlausschuss und das Ergebnis der Europawahl vom vergangenen Sonntag steht fest.
Sieben Wahlbriefe mussten zurückgewiesen werden, sodass 307 Wahlbriefe gezählt werden konnten und in das Endergebnis eingeflossen sind. Die offizielle Feststellung des amtlichen Endergebnisses erfolgt dann am 18. Juni durch den Bundeswahlausschuss.
19.000 Pinneberger haben bei Europawahl gewählt
Rund 60 Prozent der Wahlberechtigten in Pinneberg – das sind knapp 19.000 Bürger – haben bei der Europawahl am 9. Juni ihre Stimme abgegeben. Die Beteiligung ist damit im Vergleich zu dem Urnengang von 2019 um mehrere Prozentpunkte gestiegen.
Insgesamt hatte es im Kreis Pinneberg 242.814 Wahlberechtigte gegeben. 161.874 Menschen haben von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Von diesen haben 160.947 eine gültige Stimme abgegeben. 927 Stimmen waren ungültig.
Das Gesamtergebnis, wie es der Wahlausschuss festgestellt hat, lautet: CDU 48.469 Stimmen, SPD: 28.200 Stimmen, Grüne: 24.022 Stimmen, AfD: 18.929 Stimmen, FDP: 11.596 Stimmen. Die Linke: 3467 Stimmen, BSW: 6650 Stimmen, Volt: 4238 Stimmen. Alle anderen brachten es zusammen auf 15.376 Stimmen.
Interesse an Europawahl gestiegen
Das gestiegene Interesse an der Wahl zum Europäischen Parlament zeigte sich auch an der Tatsache, dass die Verwaltung samt Wahlbüro am Sonntag zahlreiche Anfragen von Bürgern erreichten. „Europa hat einen größeren Stellenwert in der Wahrnehmung vieler Wählerinnen und Wähler erhalten, das ist deutlich zu spüren und das freut mich sehr“, sagt Bürgermeister Thomas Voerste.
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Es ist nicht die erste Wahlpanne in Pinneberg. Im April 2023 hatte das Rathaus Wahlunterlagen zur Kommunalwahl im Mai doppelt versendet. Vor dem Versand der Unterlagen an die Antragsteller konnte allerdings ein Großteil der Zweitausführungen wieder aus dem Verkehr gezogen und vernichtet werden. Auch die zu viel versandten Wahlunterlagen konnten von der Verwaltung wieder eingezogen werden.