Quickborn. Regen, Verkehr und die Absage des Ministerpräsidenten behindern die Unionsveranstaltung zur Europawahl. Doch es wurde auch inhaltlich.

Der Ministerpräsident Daniel Günther hat kurzfristig aus Krankheitsgründen abgesagt. Sein Ersatzmann, Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen, steckte lange im Stau auf der Autobahn fest. Und dann setzte auch noch heftiger Regen ein – die Wahlkampfveranstaltung der CDU zur Europawahl am 9. Juni in Quickborn stand unter keinen guten Vorzeichen.

„Immerhin haben wir hier norddeutsches Wetter“, begrüßte Quickborns CDU-Fraktionsvorsitzende Annegret Tegen die etwa 70 Passanten, die sich auf dem Forumsplatz vor dem AKN-Bahnhof schützend unter die Regenschirme stellten. Der schleswig-holsteinische Europaabgeordnete der EVP-Fraktion, Niclas Herbst, war aus Scharbeutz in die Eulenstadt gekommen, um für die Europawahl zu werben.

Niclas Herbst: Die Politik in Brüssel kommt auch in Schleswig-Holstein an

„Alles, was wir in Straßburg und Brüssel für Europa beschließen, kommt auch hier in Schleswig-Holstein an“, sagte Herbst. Wirtschaftlich gehe es darum, den größten Binnenmarkt der Welt weiter zu stärken, sagte Herbst, der dem Haushaltsausschuss angehört und somit über die Verteilung der EU-Gelder mitbestimmt.

Europawahlkampf im Regen. Schleswig-Holsteins Spitzenkandidat der CDU, Niclas Herbst (mit Mikro) auf dem Bahnhofsvorplatz von Quickborn.       
Europawahlkampf im Regen. Schleswig-Holsteins Spitzenkandidat der CDU, Niclas Herbst (mit Mikro) auf dem Bahnhofsvorplatz von Quickborn.        © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

Seine Fraktion habe in Straßburg mit dafür gesorgt, dass das zum deutschen Bayer-Konzern gehörende Pflanzenschutzmittel Glyphosat von Monsanto, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein und die Artenvielfalt zu reduzieren, weiterhin EU-weit bis 2033 erlaubt ist. Das sei gut für die hiesige Landwirtschaft und vor allem für die Baumschulbetriebe im Kreis Pinneberg, sagte der EU-Abgeordnete. „Sonst stünden diese Betriebe vor dem Existenz-Aus.“

Der Europaabgeordnete kommt noch mal am 5. Juni nach Halstenbek

Bei der Wirtschaftspolitik komme es insbesondere darauf an, „den Green-Deal neu zu justieren“, forderte Herbst. Der Klimaschutz dürfe den Menschen nicht länger Angst machen, dass sie dadurch ihren Wohlstand verlören. Neben der Wirtschaft sei eine europäische Verteidigungspolitik und eine Absicherung der Außengrenzen wichtig, um die Einwanderung von Flüchtlingen zu begrenzen, sagte Herbst.

Der Europaabgeordnete Niclas Herbst mit Leon Lienau (links) aus Halstenbek und Quickborns Fraktionschefin Annegret Tegen.   
Der Europaabgeordnete Niclas Herbst mit Leon Lienau (links) aus Halstenbek und Quickborns Fraktionschefin Annegret Tegen.    © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

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Der Abgeordnete Herbst wird noch einmal am Mittwoch, 5. Juni, um 19.30 Uhr nach Halstenbek kommen. Dort wird er im „Netzroller“ am Bahndamm 88 sprechen, kündigt Parteichef Leon Lienau an. Lienau macht sich stark für eine rege Wahlbeteiligung junger Menschen, die ab 16 Jahren das Europaparlament mitwählen können. „Jede einzelne Stimme zählt.“