Uetersen. Das etwa 20.000 Euro teure Denkmal stand erst wenige Tage im schönsten Park der Stadt. Förderer sind entsetzt über den Gewaltausbruch.
Hier wurde ehrenamtliches Engagement mit Füßen getreten: Seit 17 Jahren engagieren sich Menschen im Verein Freunde und Förderer des Rosariums Uetersen. Zigtausende Euro und unzählige Stunden Arbeit stecken in dieser Oase mitten in der Stadt. Vor wenigen Tagen musste die Gruppe einen heftigen Tiefschlag einstecken. Es gab Randaleim Park.
Betroffen ist das jüngst errichtete Denkmal in Uetersen: die Bronzeplastik „Die Gärtnerin“. Die menschengroße Skulptur war erst am 26. April fröhlich eingeweiht worden. Doch in der Nacht zum 1. Mai hat wahrscheinlich eine Gruppe Halbstarker so lange an dem erst frisch gesetzten Fundament gerüttelt, bis die Gewindeschrauben abknickten. Auch die Harke in den Händen der Figur wurde dabei deformiert.
Randale im Rosarium Uetersen: Polizei hofft auf Zeugen, um die Täter zu fassen
Die Polizei hofft jetzt auf Zeugen, um die Tat aufklären zu können. Wer etwas beobachtet hat oder sonstige Angaben zu den Tätern machen kann, meldet sich bitte in der Polizeistation unter 04122/7053-0. Der Schaden wird vom Baubetriebshof der Stadt Uetersen auf mindestens 2000 Euro geschätzt.
„Wir müssen jetzt mit dem Künstler Kontakt aufnehmen, um abzusprechen, wie die Skulptur repariert und gegebenenfalls noch weniger anfällig für Randale wird“, erläutert Stefanie Schmedes. Die Betriebsleiterin des Bauhofs ist auch ehrenamtlich für den Förderverein des Rosariums aktiv, und zwar als stellvertretende Vorsitzende.
Uetersen: Großspender ermöglichte Anschaffung der 20.000 Euro teuren Skulptur
Die Bronzefigur ist etwa 20.000 Euro wert. Da der Verein finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, sind solche Anschaffungen nur dank großzügiger Spender möglich. Auch für die jüngste Anschaffung hat ein Förderer Geld gegeben, der dem Rosarium und seinem Verein der Freunde sehr verbunden ist.
„Besonders für Menschen, die unserer Gesellschaft etwas Gutes tun wollen, sind solche Taten schmerzhaft und ernüchternd“, sagt Stefanie Schmedes. Gemeinsam mit ihrem Team hat sie die Figur am Montag wieder aufgestellt – ohne Harke. Jetzt hofft sie gemeinsam mit allen anderen Freunden des Rosariums, dass die Skulptur künftig unberührt bleibt.
„Der Gärtner“ beobachtete von der anderen Seeseite die Randale an der „Gärtnerin“
„Die Gärtnerin“ ist für Uetersen bereits das zweite große Werk des Psychologie-Professors, der seit 1989 auch künstlerisch tätig ist. Ewald Rumpf hatte am 26. April die Einweihung selbst besucht.
Die erste Figur wurde bereits vor einem Jahr im Rosarium aufgestellt: „der Gärtner“. Getauft auf den Namen „Heiko“ gilt er auch als Wächter des Parks. Doch von seinem Standort auf der anderen Seite des Sees konnte er den Randalierer nur tatenlos zuschauen.
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Bauhofchefin Schmedes ist sich sicher, dass eine ganze Gruppe von Randalierer beteiligt gewesen sein muss. Ein oder zwei Täter würden kräftemäßig nicht ausreichen, um so eine schwere Figur umzustoßen. Jetzt hoffen alle, dass die Randalierer zur Rechenschaft gezogen werden.