Uetersen. Mit einer Wohnfläche von 40 Quadratmetern sollen die Bauten auf 150 bis 200 Quadratmeter großen Grundstücken stehen. Was sie kosten.

Eigentlich sollten hier drei Mehrfamilienhäuser entstehen. Doch die steigenden Baupreise haben verhindert, dass das Wohnprojekt umgesetzt wird. Jetzt plant Uetersen um. Vielleicht ist das aktuelle Vorhaben sogar für die Nachbarschaft deutlich verträglicher, denn statt mehrgeschossig soll in der alten, zumeist von Einfamilienhäusern geprägten Straße, eingeschossig gebaut werden. Die Rosenstadt plant am Katzhagen 8 bis 14 eine Siedlung mit Tiny Houses.

Regelmäßig wird in der Uetersener Stadtverwaltung nach Grundstücken für die Minihäuser nachgefragt. Das sind kleine, kompakte Wohngebäude mit einer Fläche von etwa 40 Quadratmeter, die nachhaltig als Module gebaut werden und auf kleinem Raum maximale Annehmlichkeit versprechen. Jetzt soll diese Nachfrage erfüllt werden.

Tiny House in Uetersen: Stadt verfügt nur über kleine Fläche zum Bauen

Bislang gibt es in der gesamten Region keinen Bebauungsplan, der konkret eine solche Bebauung vorsieht. Stadtplaner Malte Hein erläutert: „In Uetersen gibt es nur ganz vereinzelt Flächen, die für Tiny-Häuser in Betracht kommen. Dabei handelt es sich zumeist um private Grundstücke, wo eine Hinterlandbebauung umgesetzt werden könnte.“

Am Katzhagen 8 bis 14 soll eine kleine Siedlung mit 18 Modulhäusern entstehen. 
Am Katzhagen 8 bis 14 soll eine kleine Siedlung mit 18 Modulhäusern entstehen.  © Albe Alliance GmbH | Albe Alliance GmbH

Um so glücklicher waren Stadtverwaltung und Kommunalpolitiker, jetzt die Chance zu erhalten, so eine Musterhaussiedlung am Katzhagen zu errichten. Mehrheitlich stimmte der Bauausschuss der Vorlage aus dem Bauamt zu, eine Siedlung mit 18 kleinen Wohneinheiten zu errichten. Als Nächstes wird seitens des Bauträgers, der Norddeutschen Immobilien GmbH, ein Planungsbüro beauftragt, welches die Planunterlagen zur öffentlichen Auslegung vorbereitet.

Minihäuser: Satzung für Bauprojekt könnte Anfang 2025 rechtskräftig werden

Sofern keine schwerwiegenden Stellungnahmen von den Fachbehörden eingehen und das Projekt zügig vorangetrieben wird, könnte die Satzung für das Bauprojekt Anfang nächsten Jahres beschlossen werden. Einen konkreten Zeitplan zur Umsetzung gibt es bislang nicht.

Bürgermeister Dirk Woschei begrüßt grundsätzlich jedes Bauvorhaben, das in Uetersen dringend benötigten Wohnraum schafft. Das Vorhaben wäre für Uetersen ein Pilotprojekt. Der Verwaltungschef kommentiert: „An der betreffenden Stelle im Katzhagen sticht es sicherlich aus der teilweise älteren Bestandsbebauung heraus. Ich finde es jedoch sehr spannend, eine neue Wohnform umzusetzen, welche offensichtlich von der Bevölkerung sehr stark nachgefragt und in anderen Städten und Gemeinden schon umgesetzt wird. Die Fläche ist hierfür grundlegend geeignet, und der Entwurf nutzt die Fläche mit 18 geplanten Wohneinheiten außerdem sehr gut aus.“

Tiny House: Eine Tornescher Firma soll bauen - das ist der Kaufpreis

Dem Tiny-Haus-Bau hat sich eine Firma ganz aus der Nähe verschrieben: die Albe Alliance GmbH aus Tornesch. Geschäftsführer Nenad Filipovic stellte das Projekt in der Verwaltung und im Ausschuss vor. Demnächst soll bereits der Verkauf beginnen. Die jeweils 40 Quadratmeter großen Modulhäuser werden samt 150 bis 200 Quadratmeter Grundstück und kompletter Erschließung für gut 200.000 Euro verkauft.

Das Tornescher Unternehmen hat vor Kurzem eine Kooperation mit den Hagebau-Märkten abgeschlossen. Dort werden etwa 50 Quadratmeter große Modulheime für knapp 100.000 Euro angeboten. Wer sich ein Modulhaus mal von innen ansehen will, sollte die Ausstellung auf dem Firmengelände am Kleinen Moorweg 7 in Tornesch besichtigen. Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr. Schautage ohne Beratung sind zudem jeden Sonnabend von 12 bis 16 Uhr.

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Die Modulhäuser haben alle eine Fassade aus hochwertigem Holz in Kombination mit Metalloberflächen. Die Innenaufteilung lässt sich individuell abstimmen. Isoliert wird mit Mineralwolle. Die anthrazitfarbenen Fenster sind mit Dreifach-Verglasung geplant. Alle Häuser werden standardmäßig mit einer elektrischen Fußbodenheizung ausgestattet. Jedoch sind auch alternative Heizungslösungen (Wärmepumpe, Solar mit Brennstoffzelle, Pelletofen …) möglich.

Jetzt sind alle gespannt, wie sich in Uetersen die erste große Minihaus-Siedlung im Kreis Pinneberg entwickeln wird.