Schenefeld. In das größte Wohnungsbauprojekt der Stadt kommt Bewegung. Politik stimmt neuen Plänen zu. So sieht das geänderte Vorhaben jetzt aus.

Die Hängepartie ist vorüber, in Schenefelds größtes Wohnungsbauprojekt kommt wieder Bewegung: Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt hat kürzlich den neuen Plänen der Lukas Baugesellschaft grundsätzlich zugestimmt. Es geht um ein Bauvorhaben am Kiebitzweg direkt neben dem Stadtzentrum.

Die neuen Bewohner angrenzend an das Einkaufzentrum werden die Adresse Kiebietzweg 16 bis 20 haben und in unmittelbarer Citynähe wohnen. Das Projekt soll, wie jetzt bekannt wurde, unter dem Namen Düpenaugärten vermarktet werden. Geplant sind 199 Wohneinheiten in fünf Gebäuden.

Projekt Düpenaugärten in Schenefeld: Lukas kaufte die Fläche bereits Ende 2015

Bereits im Dezember 2015 hatte die Hamburger Baufirma den Kaufvertrag über die Fläche direkt neben dem Einkaufszentrum unterzeichnet, die einst als Erweiterungsfläche des Stadtzentrums im Gespräch und in Schenefeld in Anlehnung an den Alteigentümer als Altmann-Areal bekannt war. Bebaut ist sie mit einem Bürokomplex und einer großen Gewerbehalle, die seit langem als Lost Places gelten.

Bereits im Januar 2016 stellte Lukas Bau der Schenefelder Politik erste Pläne vor, die nach einigen Änderungen mehrheitlich abgesegnet wurden. Vorgesehen waren 109 Wohneinheiten in vier Gebäuden sowie parallel zur Straße ein Gewerbekomplex mit 3300 Quadratmeter Fläche.

Am Kiebitzweg ist ein langgezogener Gebäuderiegel geplant. Dahinter entsteht zur Düpenau eine aufgelockerte Bebauung.
Am Kiebitzweg ist ein langgezogener Gebäuderiegel geplant. Dahinter entsteht zur Düpenau eine aufgelockerte Bebauung. © SKP Projekentwicklungsgesellschaften mbH | SKP Projekentwicklungsgesellschaften mbH

Realisiert wurden diese Pläne nie. In diesem Jahr unternahm der Hamburger Bauträger einen neuen Anlauf zur Bebauung dieser Fläche, die Bürgermeisterin Christiane Küchenhof unlängst „als Schandfleck für die Stadt“ bezeichnete. Gespräche mit den Fraktionen und der Verwaltung fanden statt, in mehreren strittigen Punkten konnten Übereinstimmungen erzielt werden.

Jetzt stellten die Investoren Alexander und Philipp Lukas die aktuellen Planungen im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt vor. Die wichtigste Änderung: Die Gewerbefläche im Gebäuderiegel entlang der Straße fällt ersatzlos weg, dafür sollen auch in diesem Gebäudeteil Wohnungen entstehen. Geplant sind ein großes Gebäude entlang der Straße und dahinter zur Düpenau vier kleinere Satelliten.

Einst waren 109 Wohneinheiten geplant, nun sollen es 199 werden

Der Wegfall der Gewerbeflächen erhöht die Zahl der Wohneinheiten von 109 auf 199, es sind größtenteils kleinere Wohnungen geplant. Die Bruttogeschossfläche wird 11.240 Quadratmeter betragen, die Gebäude umfassen laut der Visualisierung vier Vollgeschosse beziehungsweise drei Vollgeschosse zuzüglich Staffelgeschoss. In einer Tiefgarage sollen 152 Parkplätze entstehen.

Die baulandpolitischen Grundsätze der Stadt sehen einen Mindestanteil von 20 Prozent für sozialen Wohnungsbau vor. „Die Investitionsbank Schleswig-Holstein hat uns mitgeteilt, dass die Fördergelder für dieses Jahr bereits ausgeschöpft sind“, so Andreas Bothing, Leiter des Fachbereichs Planen, Bauen und Umwelt im Rathaus.

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Derzeit sei unklar, wie es mit dem Förderprogramm im kommenden Jahr weitergehe. Sollte es nicht weitergeführt werden, könne aus Sicht der Stadt preisgedämpfter Wohnraum geschaffen werden. Die Investoren sehen dies bei einem Mietpreis von 16,50 Euro pro Quadratmeter erfüllt.

„Die Details müssen jetzt mit den Investoren geklärt werden“, so Bothing weiter. Dazu gehöre auch die Dauer des Benennungsrechts, das sich die Stadt vorbehalten will. Ein Benennungsrecht bedeutet, dass die Stadt Mieter für die Sozialwohnungen vorschlagen kann. Bei der Stadt existiert dafür eine Warteliste. „Die ist lang“, betont Bothing.

Stadt wartet jetzt auf eine Kontaktaufnahme seitens des Investors

Er warte jetzt auf eine Kontaktaufnahme seitens des Investors, um die finalen Verhandlungen starten zu können. Am Ende soll ein städtebaulicher Vertrag vorliegen, den dann Stadt und Investor abschließen werden.

Bothing ist zuversichtlich, dass bis Ende des Jahres ein unterschriftsreifer Vertrag vorliegen könnte. Als Nächstes muss dann das Bebauungsplanverfahren wieder aufgenommen werden. Bisher läuft das Vorhaben als B-Plan 35 Stadtkern Nord (6. Änderung). Die Fläche liegt innerhalb des Sanierungsgebietes des neuen Stadtkerns.

Düpenaugärten in Schenefeld: Baubeginn im Jahr 2026?

Der Bauamtschef rechnet mit einer Dauer von etwa einem Jahr, um zu einem rechtskräftigen Bebauungsplan zu kommen. Geplant sei ein sogenannter vorhabenbezogener B-Plan, dessen Kosten der Investor trägt. Bothing: „Eventuell könnte Ende 2025 der Bauantrag gestellt werden.“ Dann wäre mit einer möglichen Bautätigkeit im Jahr 2026 zu rechnen.