Appen. Sonnabend ist im Kreis Pinneberg Teamgeist auf dem Fohlenhof gefragt – Reiten optional! Warum Fersengeld statt Hufgetrappel zählt.

Internationale Spring- und Dressurreiter sind im Stress, im Kopf dreht sich alles um das vom 8. bis 12. Mai anstehende Hamburger Dressur- und Springderby in Klein Flottbek. Alle großartigen Teilnehmer wie Janne Frederike Meyer-Zimmermann, Carsten Otto Nagel und Nisse Lüneburg haben etwas gemein: Sie haben mit kleinen Wettkämpfen angefangen und sich von Turnier zu Turnier weiterentwickelt.

Viele Nachwuchsreiter träumen davon, einmal auf dem großartigen und bedeutungsvollen Derbyplatz mit ihrem Vierbeiner zu galoppieren oder die Kunst der Dressur zu zeigen. Der Weg zu höheren Weihen ist lang, da hilft nur üben, üben, immer wieder üben. Aber es soll auch Spaß machen. Deshalb gibt es jetzt in Appen auf dem Fohlenhof einen Dreikampf der besonderen Art.

Reiten im Kreis Pinneberg: Bei Familienturnier können sich auch die Nichtreiter einbringen

Die nächste Nachwuchsgeneration ist am Sonnabend (4. Mai) in Appen am Start, und für einen Tag läuft dieses Turnier am Rand vom Klövensteen ganz anders. „Wir haben ein Turnier für Familien auf die Beine gestellt, da kann sich jeder einbringen“, sagt Organisatorin Anja Behrmann.

Der Turniertag wird ganz anders aufgezogen – Freizeitsport und der Teamgeist stehen im Vordergrund. Diese Lösung ist pragmatisch, der eine in der Familie mag Fußball, die Schwester oder der Bruder möchte in den Reitsport. Warum nicht alles unter einen Hut bringen? Gesagt, getan; so kann ein Fußballer perfekt sprinten und sein Team weit nach vorne bringen. „Wir bringen jetzt alles zusammen mit einem Freestyle-System, der Spaßfaktor zählt“, sagt Anja Behrmann.

Turnier ist ganz locker und unkonventionell, nur die Kleidung bleibt förmlich

Alle packen im Stall mit an, damit mehr als 20 Teams an den Start kommen. Kreative fantasievolle Namen sind gefragt wie: Bibi und Tina, Schleifen frei und Spaß dabei, Team Chaos oder Galaktisch gut. Ein Grundsatz bleibt bei diesem Event: Eine weiße Turnierhose, ein dunkles Jackett, dunkle Reiterstiefel und eine Reitkappe sind Pflicht. Für die ganz Kleinen reicht auch ein dunkelblauer Pullover oder Sweatshirt.

Gruppenfoto
Der Reitsport einmal ganz anders: Dressuraufgaben, Springsport und Laufen fordern ein Dreierteam. Mehr als 20 Mannschaften gehen in Appen auf dem Fohlenhof an den Start. © Melanie Mallon | Melanie Mallon

Die jüngste Nachwuchsreiterin im Stall ist Mathilda mit sechs Jahren, an der Hand mit ihrer Oma Andrea Blösz wird ihr Pony Hilde (16) regelmäßig gesattelt. Mit dem Gepäck haben es im Dreikampf die Läufer einfacher: Joggingschuhe und nach Möglichkeit Antirutsch-Socken. Die Teamregistrierung wird vor dem Start von Saskia Radke-Schönborn (32) abgefragt und kontrolliert.

Pferdesport: Dressur, Sprung und Sprint zu Fuß machen den Wettbewerb aus

Bei der Dreier-Teamaufstellung muss einer mit dem Pferd eine festgelegte Dressuraufgabe lösen, der Nächste rauscht mit seinem Vierbeiner über die sieben unterschiedlichen Hindernisse, der Dritte läuft so schnell er kann.

Für die Disziplin Laufsport gibt es zwei Kontrollstationen beim Start und an der Wendemarke. „Wir haben eine Strecke ausgesucht, da kann kein Läufer ausbüxen oder eine Abkürzung machen“, sagt die werdende Mutter Saskia Schön. Am Turniertag kann sich jeder nach seinen Möglichkeiten einbringen, eben auch die, die kein Pferd besitzen.

Schnelle Läufer können ein schlechtes Reitergebnis ausgleichen

Der Team- und Familiengeist steht im Vordergrund. „Erstaunlicherweise können Läufer mit einer flotten Zeit viel für ein Team herausholen, wenn Patzer im Springparcours oder in der Dressuraufgabe passieren“, sagt Behrmann. Zu gewinnen gibt es lediglich kleine Sachpreise; doch das ist nebensächlich, die Ehre und die Freude sind die Hauptpreise.

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Mathilda ist mit sechs Jahren zu jung, um an dem modernen Dreikampf offiziell teilnehmen zu können. Sie macht trotzdem ihr Ding – außer Konkurrenz, aber mit ungebremster Begeisterung. Und natürlich Hand in Hand mit ihrer Oma Andrea Blösz.

Das Turnier dauert bei freiem Eintritt rund sechs Stunden

Der Eintritt ist frei; der Turniertag auf dem Reit- und Fahrverein Fohlenhof (Wedeler Chaussee 51, Appen) beginnt um 10 Uhr, die Siegerehrung findet gegen 16 Uhr statt.