Pinneberg. Seine zweite Leidenschaft neben der Musik lebte der Mann, der auch mit Westernhagen arbeitete, beim Golf im Kreis Pinneberg aus.
Er war Cheftrompeter von James Last, arbeitete mit Musikergrößen wie Marius Müller-Westerhagen, Max Greger, Bert Kaempfert und Peter Herbolzheimer zusammen, leitete 40 Jahre die Hamburger Downtown Bigband - und hat auch im Kreis Pinneberg Spuren hinterlassen. Der amerikanische Trompeter Bob Lanese war aus der deutschen Jazzszene nicht wegzudenken. Nun starb der talentierte Musiker am 9. April in Hamburg mit 82 Jahren nach langer Krankheit.
Was kaum jemand weiß, neben der Musik pflegte er eine zweite große Leidenschaft, den Golfsport. „Wir waren beide seit Mitte der 80er-Jahre Mitglied im Golf-Club an der Pinnau in Quickborn. Er hat mich damals als Kapitän der Clubmannschaft und auch als Spieler sehr unterstützt“, sagt Heiner Hofmann aus Pinneberg. „Er hat nicht nur die Jugend in der Musik gefördert, wofür er auch Auszeichnungen erhalten hat, sondern auch die Jugend im Golf-Club an der Pinnau.“
Cheftrompeter bei James Last tot: Bob Lanese – Förderer des Golf-Clubs an der Pinnau
Heiner Hofmann und Bob Lanese verband eine langjährige Freundschaft. „Insofern war ich sehr betroffen von der Nachricht über seinen Tod. Im August 2023 kam er noch zu mir, um zu meinem 75-jährigen Geburtstag zu gratulieren.“ Ihre Geburtstage lagen nur zwei Wochen auseinander.
„Der Club verliert einen exzellenten Förderer“, sagt Hofmann, der mit ihm beim Golfen häufig ein Team bildete – und oft gewann. „Ich habe mit ihm sehr gern gespielt. Lanese war ein Mensch, der immer gut gelaunt war.“ Als Jugendwart rief Lanese die Jugendgolfwochen ins Leben, die bei den jungen Menschen sehr beliebt waren und regelmäßig mehr als 100 Jugendliche auf den Rasen lockte.
Bob Lanese: ein geselliger Genussmensch, den die Frauen liebten
Bob Lanese stammt aus Cleveland/Ohio, kam 1971 als Mitglied des Glenn Miller Orchestras nach Europa. Er gründete 1983 die Hamburger Downtown Bigband, um den musikalischen Nachwuchs zu fördern. Für viele Bandmitglieder war es der Start in eine Karriere als Berufsmusiker. Nach der Zeit als erster Trompeter bei James Last gab er vermehrt Trompetenunterricht. „Zu Wettbewerben begleitete er seine Schüler stets persönlich“, sagt Hofmann.
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Bob Lanese, der in Hamburg-Blankenese lebte, war ein Genussmensch, der gern aß und trank. „Die Damen waren ihm sehr zugetan, aber binden wollte er sich nie“, sagt Hofmann. Das mag nicht nur an seinem charmanten amerikanischen Akzent gelegen haben. Auch, weil er viel tourte.
Er gründete nie eine eigene Familie und seine beiden Schwestern lebten in den USA. Allein war der gesellige Vollblutmusiker, der öffentlich nie schlecht drauf war, trotzdem nie.