Schenefeld/Halstenbek/Elmshorn. Auch in Halstenbek und Elmshorn wollen am Wochenende Menschen auf die Straße gehen. Und in Uetersen wird eine Friedenseiche gepflanzt.
Den Tag über war der Himmel über Schenefeld mehr oder weniger unfreundlich grau und hat auch so manchen Regenschauer spendiert. Aber pünktlich zu Veranstaltungsbeginn um 18 Uhr riss die Wolkendecke ein wenig auf, sodass der Mond durch die Schleier zu erahnen war. Umso deutlicher und schärfer dann aber die Worte, die vor dem Rathaus auf dem Holstenplatz zu vernehmen waren.
Den rund 400 Teilnehmern der Kundgebung, zu der das Bündnis Aktion „Typisch Schenefeld – wir l(i)eben Demokratie“ vor den Verwaltungssitz der Stadt eingeladen hatte, haben Stadtpräsident Holm Becker und Bürgermeisterin Christiane Küchenhof mahnende Worte mitgegeben. Schließlich war die Veranstaltung Auftakt zur anschließenden Ratsversammlung, auf der eine Resolution „gegen Rassismus und Antisemitismus sowie jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ beschlossen wurde.
Bürgermeisterin und Stadtpräsident mahnen, dass sich Vergangenes nicht wiederholen dürfe
„Geht wählen!“, „Lasst fremdenfeindliche Parolen nicht unwidersprochen!“, „Keinen Millimeter Raum für rechts!“. Die beiden Stadtoberhäupter erhielten aus der Menge mehrfach Applaus für ihre Appelle. Ganz eindringlich die Schlussworte von Holm Becker: „Unsere letzte deutsche Demokratie ist 1933 innerhalb weniger Monate zerschlagen worden, weil sich die Menschen gegen die Feinde der Demokratie nicht beziehungsweise nicht genügend aufgelehnt haben“, sagte der Stadtpräsident. So etwas dürfe nie wieder passieren.
Nach 40 Minuten endete die Kundgebung, ihre Teilnehmer waren eingeladen, den Stadtvertretern in den Ratssaal zu folgen, um der Verabschiedung der Resolution gegen rechts beizuwohnen. „Ich bin dankbar und stolz auf Schenefeld, dass so viele Menschen hier zusammengekommen sind“, sagte Christian Küchenhof mit einem glücklichen Blick über die Menge.
Einwandererbund pflanzt am Sonnabend einen Friedenseiche in Uetersen
Auch der Einwandererbund tritt aktiv für die Demokratie auf. Am Sonnabend, 23. März, soll um 13 Uhr im Cäcilie-Bleeker-Park nahe der Seminarstraße in Uetersen eine Friedenseiche gepflanzt werden. Bürgervorsteher Baris Karabacak und Bürgermeister Dirk Woschei legen mit den Initiatoren Hand an. Die Eiche wird von der Baumschule E. Sander gespendet und soll ein Zeichen für Frieden und Zusammenhalt setzen.
Der Einwandererbund hat bereits in Pinneberg und in Büsum Friedenseichen gepflanzt. Der Abschluss dieser Aktion, die unter anderem aus Mitteln der Umweltlotterie Bingo gefördert wird, ist geplant für Sonnabend, 13. April, um 13 Uhr vor der Jugendbildungsstätte in Barmstedt.
Halstenbek steht am Sonnabend gegen rechts auf
Ebenfalls am Sonnabend will auch die Gemeinde Halstenbek gemeinsam gegen Rechtsextremismus aufstehen. Um 15 beginnt auf dem Rathausvorplatz die Kundgebung unter dem Motto „Erhalt der Vielfalt in Halstenbek – Wir bleiben bunt!“, zu der unter anderem Bürgervorsteherin Katrin Ahrens im Namen der Gemeinde und der Organisatoren eingeladen hat.
- Demos gegen rechts: Nun stehen Halstenbek und Schenefeld auf
- „AfD ist rechtsextrem“: Pinnebergs Kreispolitik zeigt jetzt klare Kante
- Demos gegen rechts: Nun stehen Uetersen und Barmstedt im Kreis Pinneberg auf
Am Sonnabend wird es auch in Elmshorn einen Demonstrationszug geben, allerdings unter gänzlich anderen Vorzeichen. Ein privater Organisator hat für 14 bis 18 Uhr zur Kundgebung für rund 500 Personen unter dem Motto „Preissteigerung“ eingeladen. In diesem Zeitraum ist im Bereich Grauer Esel/Wittenberger Straße mit erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen zu rechnen.
Privat organisierte Demo in Elmshorn sorgt am Sonnabend für Verkehrsbehinderungen
Der Demonstrations-Zug setzt sich von der Otto-Hahn-Straße in Bewegung und geht durch die Hans-Böckler-Straße, die Hamburger Straße, die Wittenberger Straße, den Ramskamp, die Ernst-Abbe-Straße und die Kurt-Wagener-Straße zurück zum Ausgangspunkt.