Pinneberg. Opfer wurde in der Pinneberger Innenstadt fast getötet. 35 Jahre altem Schenefelder wird nun der Prozess gemacht - mit dieser Anklage.
Die Staatsanwaltschaft Itzehoe hat Anklage gegen einen 35 Jahre alten Schenefelder erhoben. Dem Mann wird versuchter Totschlag vorgeworfen. Er soll Anfang Oktober vorigen Jahres vor einer Raucherkneipe in Pinneberg einen Kontrahenten niedergestochen und lebensgefährlich verletzt haben.
Die Bluttat in der Nacht zum 7. Oktober hatte in der Kreisstadt für Entsetzen gesorgt. Mehrere Tage suchte die Polizei nach dem flüchtigen und zunächst unbekannten Messerstecher, ehe sie auf die Spur des Mannes aus Schenefeld kam. Zeugenhinweise hatten die Beamten zu dem Tatverdächtigen geführt.
Bluttat Pinneberg: MEK der Polizei nimmt Schenefelder drei Tage nach Tat fest
Die Festnahme erfolgte drei Tage nach den beinahe tödlichen Messerstichen durch Spezialkräfte eines Mobilen Einsatzkommandos (MEK) der Landespolizei. „Der Beschuldigte sitzt in Untersuchungshaft. Wir werfen ihm in der Anklageschrift versuchten Totschlag, tateinheitlich begangen mit einer gefährlichen Körperverletzung, vor“, so Oberstaatsanwalt Peter Müller-Rakow, Sprecher der Staatsanwaltschaft Itzehoe.
Nach seinen Angaben hätten sich Täter und Opfer zuvor in einer Raucherkneipe am Fahltskamp aufgehalten. Dort sei es zwischen beiden zu einer zunächst verbalen Auseinandersetzung gekommen, die in der Folge auf der Straße vor der Lokalität fortgesetzt werden sollte. Dazu hätten sich beide Männer nach draußen begegeben.
Laut Anklage erlitt das Opfer mehrere Stichverletzungen im Oberkörper
„Sie sollen sich dort gegenseitig geschlagen haben. Dann soll der Angeklagte ein Messer gezogen und mehrfach auf den Oberkörper seines Kontrahenten eingestochen haben“, so Müller-Rakow weiter.
Gegen 0.25 Uhr schleppte sich das schwer verletzte Opfer zurück in die Kneipe, wo eine Erstversorgung durch Personal und Gäste stattfand. Kurze Zeit später traf der alarmierte Rettungsdienst ein und übernahm. Anschließend kam der 44 Jahre alte, in Pinneberg wohnhafte Mann in eine Klinik.
Nur einer sofortigen Notoperation verdankt der Mann aus Pinneberg sein Leben
„Der Mann erlitt erhebliche Verletzungen, es war eine Notoperation erforderlich, um sein Leben zu retten“, berichtet der Oberstaatsanwalt. Daher liege ein versuchter Totschlag vor. Mordmerkmale seien keine erkennbar gewesen.
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Nach der Flucht des Messerstechers hatten die Ermittler eine detaillierte Personenbeschreibung des Täters veröffentlicht – und seinen Vornamen mit Vitali angegeben. Hinzugefügt wurde, dass der Mann fließend Deutsch und Russisch spricht. Diese Informationen stammten von Besuchern der Kneipe.
Und die Angaben waren detailliert genug, dass 72 Stunden nach der Bluttat konkrete Hinweise auf den damals 34 Jahre alten Schenefelder bei der Mordkommission eingingen. Nach einer ersten Überprüfung waren sich die Ermittler schnell sicher, dass sie auf der richtigen Spur sind.
Prozess gegen den Schenefelder könnte Anfang April vor dem Landgericht beginnen
Das Spezialeinsatzkommando nahm den Mann widerstandslos fest. Ein Haftrichter am Amtsgericht Itzehoe bestätigte die Ermittlungsergebnisse und schickte den Schenefelder in Untersuchungshaft. Dort wartet er auf seinen Prozess, der vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts in Itzehoe stattfinden wird.
Noch gibt es keine Prozesstermine. Weil der Tatverdächtige sich in Untersuchungshaft befindet, dürfen maximal sechs Monate bis zum Prozessbeginn vergehen. Daher ist von einem Start des Prozesses Anfang April auszugehen.