Quickborn. Gastronomie, Kultur, innovative Geschäftskonzepte: Noch können Bewerbungen für beliebten Laden in der Innenstadt abgegeben werden
Gut 20 Jahre lang war es ein beliebter Treffpunkt in der Innenstadt für die Quickborner beim Einkaufsbummel. Doch nun ist das Eulencafé in der Bahnhofstraße geschlossen. Die Stadtverwaltung sucht gemeinsam mit dem bisherigen Betreiber einen neuen Pächter, der am liebsten gleich noch ein neues Nutzungskonzept mitbringt.
„Wenn ich an Quickborns Zukunft denke, schwebt mir eine Eulen-Meile entlang der Bahnhofstraße vor“, gibt Bürgermeister Thomas Beckmann seine Zukunftsvision wieder, die er bereits auf dem Festakt zum 50-jährigen Bestehen der Quickborner Stadtrechte beschrieben hat. Die wichtigste Quickborner Einkaufsstraße würde er zu gerne zum „gastronomischen Zentrum in der Region mit einem vielfältigen regionalen und internationalen kulinarischen Angebot“ aufgewertet wissen.
Die Stadt Quickborn sucht ein neues „Original“ für ihre Innenstadt
Auf diesem Weg könnte das Eulencafé mit einer innovativen Neunutzung der richtige Startschuss sein. „Wir suchen ein neues Quickborner Original, das die Innenstadt stärkt“, sagt er. Betrieben hat das Eulencafé jahrzehntelang eine Bäckereikette, die noch drei andere Filialen mit Kaffee-und Kuchenausschank in Quickborn betreibt.
Nun ist das Unternehmen vorzeitig aus seinem Pachtvertrag für die Immobilie an der Bahnhofsstraße 11 ausgestiegen. Was ein Vorteil für mögliche Nachmieter sein könnte: Sie würden das ehemalige Eulencafé bis August 2026 für eine Pacht erhalten, die mit monatlich unter 1000 Euro Nettokaltmiete unter dem Marktwert liege, heißt es von der Stadtverwaltung dazu.
Das Konzept soll möglichst innovativ sein und viele Leute anziehen
Stadtplaner Hugo Polauke, den die Stadt für zwei Jahre engagiert hat, um die Quickborner Innenstadt zu beleben, soll die Bewerbungen fürs Eulencafé sammeln. Einsendeschluss für alle Ideen und Konzepte ist der 22. März. „Wir wünschen uns hier möglichst innovative und wirtschaftlich zukunftsfähige Vorschläge für eine Nachnutzung des ehemaligen Eulencafés“, sagt Polauke. Diese könnten gastronomischer, kulinarischer und auch kultureller Art sein. Wichtig sei nur, dass das Konzept öffentlichkeitswirksam sei und möglichst viele Passanten zur Einkehr oder zum kurzen Aufenthalt einlade.
Darum sollten die Schaufenster auch hell und offen gestaltet sein, schlägt Polauke vor, der mit seiner Kollegin Clara Henn vom Innenstadtmanagement sein Büro genau gegenüber in der Bahnhofstraße 18 hat. Das Inventar und Mobiliar könnte vom neuen Pächter kostenlos übernommen oder auch ausrangiert werden – je nach Bedarf, erklärt Polauke. Zurzeit sind eine lange Glasvitrine für den früheren Kuchenverkauf sowie Tische, Bänke und Stühle in dem 100 Quadratmeter großen Raum vorhanden.
Die Leerstandsquote der Geschäfte liegt zurzeit bei etwa 15 Prozent
Auch in der Quickborner Innenstadt ist der zunehmende Leerstand der Geschäfte ein Problem. Gegenüber vom ehemaligen Eulencafé steht ebenfalls ein Geschäft leer. Um die Ecke am Dorotheenplatz hat eine Parfümerie zugemacht. „Auch hier in Quickborn muss sich der Einzelhandel neu aufstellen“, erklärt Polauke.
Der lange Lockdown in der Coronakrise, der Fachkräftemangel und das stark wachsende Kaufverhalten im Internet habe den alteingesessenen Geschäftsinhabern die ehemalige Toplage in der City verhagelt. Zudem fehle es manchen älteren Betreibern an Nachfolgern, die es weiter betreiben möchten. „Die aktuelle Leerstandsquote beträgt 15 Prozent“, sagt Polauke.
Darum versuche das von Bundeszuschüssen geförderte Innenstadtmanagement mit den Geschäftsbetreibern, Eigentümern und der Wirtschaftsförderung Quickborns mit neuen Ideen die Quickborner wieder in die Innenstadt zu locken. Eine Kürbisjagd-Rallye, die mehr als 200 überwiegend junge Teilnehmer zu Halloween erreichte, sei im Herbst vorigen Jahres ein erstes Projekt dazu gewesen. „Die Kinder sollen die Innenstadt als einen Ort kennenlernen und begreifen, wo sie gerne hingehen können und eingeladen sind“, erklärt Polauke. „Die Innenstadt soll ja die gute Stube, sozusagen das Wohnzimmer einer jeden Stadt sein.“
Candlelight-Shopping ist am 8. März von 18 bis 22 Uhr geplant
Auch eine umfassende Umfrage unter Geschäftsbetreibern und Kunden, regelmäßige Treffen und Beratungen sowie die Entwicklung einer neuen Dachmarke für die Innenstadt wären im Gange. So soll mit einem gemeinsamen Logo eine Identifikation der Geschäftsleute für die Quickborner Innenstadt erreicht werden, erklärt der Stadtplaner aus Hamburg. Ein Candlelight-Shopping“ soll am Freitag, 8. März, die Innenstadt bei Kerzenschein beleben. 15 Geschäfte laden dann von 18 bis 22 Uhr mit eigenen Aktionen und speziellen Angeboten zum atmosphärischen abendlichen Einkaufsbummel ein.
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Wer sich für die Übernahme des ehemaligen Eulencafés interessiert, möge sich bis zum 22. März an das Innenstadtmanagement in Quickborn, wenden: entweder per Telefon unter 0178 780 20 06 oder 0175 753 16 91 sowie per E-Mail: innenstadtmanagement@bewegte-stadt-quickborn.de. Möglich ist auch eine direkte Bewerbung auf der dafür eingerichteten Homepage: https://dialogquartier.de/Bahnhofstraße11. Auch ein persönlicher Besuch im Stadtteilbüro in der Bahnhofstraße 18 ist jeweils zu den Sprechzeiten am Donnerstag von 12.30 bis 16.30 Uhr möglich. Das Innenstadtmanagement werde dann zusammen mit der Verwaltung und dem Eigentümer das beste Konzept auswählen.